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Kampf um Online-Reichweite – ein teures Unterfangen für Start-ups

Archivmeldung vom 01.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine aktuelle Studie der FH Bonn-Rhein-Sieg im Auftrag der Ranking-Community woobby.com hat 46 Start-ups der Web 2.0-Ära zu ihren Erfahrungen bei der Vermarktung ihrer Website befragt. Darunter waren Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Angeboten wie beispielsweise amiando.de, blog.de, mymuesli.de, sevenload oder verwandt.de.

Die Ergebnisse zeigen: Um ein relevanter Spieler im Wettbewerb um die sprudelnden Online-Werbemillionen zu werden, muss zuerst einmal kräftig in Reichweite und Bekanntheit der Websites investiert werden. Über 300 Web-Start-ups wurden in 2007 gegründet. Aber die Vorstellung, dass im Internet alles kostenlos ist, so auch der Erfolg für junge Gründer, erweist sich als Illusion. Das Zauberwort „Viral“ hilft nur in den seltensten Fällen. Das Marketing für eine neue Website, also zu Beginn Bekanntheit und Reichweite aufzubauen, ist ein hartes und vor allem auch teures Geschäft. Die Befragung ergab, dass die Start-ups hierfür durchschnittlich ein Drittel ihrer Mitarbeiterressourcen einsetzen und fast 40 Prozent der gesamten Kosten auf diesen Posten entfallen.

Zwei Drittel des Kommunikationsbudgets werden in Online-Maßnahmen gesteckt, weil diese deutlich besser messbar sind. Außerdem ist bei knappem Geld die Wirkung von Marketingmaßnahmen Entscheidungsfaktor Nr. 1 bei der Verteilung von Ressourcen. Die Kosten, um 100.000 Besucher pro Monat zu gewinnen, werden von den befragten Firmen mit durchschnittlich 14.500 Euro beziffert. Die von allen Start-ups ersehnte „kritische Masse“ an „registrierten Nutzern“ wird nach Einschätzung von 70 Prozent der Unternehmen spätestens bei 50.000 Mitgliedern erreicht. Über 150.000 Euro, so die Einschätzung, koste demnach das Gewinnen dieser „kritischen Masse“ (ca. 3,10 EUR pro Nutzer).Mundpropaganda wird dabei von den Internet-Start-ups. als das mit Abstand wirkungsvollste Marketing-Instrument angesehen. Nur: Viralität kann sehr schwer gezielt produziert werden. Wichtige Marketingtools sind außerdem Suchmaschinenoptimierung, Keyword Advertising und PR. „Die meisten Start-ups haben damit positive Erfahrungen gemacht“, so Thomas Goette, Geschäftsführer von woobby. Mit der Wirksamkeit von Newslettern - obwohl von fast 90 Prozent der Start-ups eingesetzt – sind die Internetunternehmen jedoch nur begrenzt zufrieden.
Den größten Teil des Online-Budgets (24 Prozent) investieren die Firmen in Keyword-Advertising, gefolgt von Bannerwerbung und Affiliate Marketing (jeweils 13 Prozent). Ein Viertel des Offline-Budgets wird für PR ausgegeben, Investitionen in Messen und Ausstellungen sind der zweitgrößte Offline-Posten (15 Prozent). Kaum Wirkung zeigt hingegen der Einsatz von Werbung /und PR im Radio. Der Medienbruch ist hier zu groß. Auch die von vielen Start-ups so geliebten Flyer (weil billig, bunt und vielfältig einsetzbar) werden fürs Marketing als wenig effizient beurteilt. Fazit der Studie: Der Wettbewerb im Netz ist intensiv. Um eine attraktive reichweiten- und mitgliederstarke Werbeplattform zu werden, bedarf es hoher Vorabinvestitionen und einer guten Planung beim Einsatz der knappen Mittel in einem Start-up.

Quelle: Freundliche Netzwerke GmbH

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