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"Wir wollen sichere und gesunde Arbeitsbedingungen"

Archivmeldung vom 12.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, im Interview mit BG BAU aktuell. Bild: "obs/Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft/Dominik Buschardt"
Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, im Interview mit BG BAU aktuell. Bild: "obs/Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft/Dominik Buschardt"

"Bei unserer Gewerkschaft und ihren Mitgliedern hat das Thema Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz höchste Priorität". Das sagte Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) kürzlich in einem Interview mit "BG BAU aktuell", dem soeben erschienenen Unternehmermagazin der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU).

Die Arbeitsplätze in der Baubranche haben allein aufgrund der mobilen Arbeitssituation ein höheres Unfallrisiko als stationäre Berufe, doch "selbstverständlich wollen wir sichere und gesunde Arbeitsbedingungen", so Feiger. Und dafür engagiere sich die IG BAU. Ein Beispiel sei die aktuelle Kampagne "Lass dich nicht verbrennen" gegen Hitze und UV-Strahlen.

Der Bundesvorsitzende wies darauf hin, dass die Berufstätigen am Bau natürlich viel mehr unter direkter Sonneneinstrahlung arbeiten und daher einem erheblich höheren Risiko ausgesetzt sind als Beschäftigte anderer Berufszweige. "Darum suchen wir gemeinsam mit Unternehmern, Krankenkassen, der BG BAU und Hautärzten nach vernünftigen Lösungen", betonte Feiger.

"Unglaubliche Zahlen" nannte Feiger die 86 tödlichen Arbeitsunfälle sowie 429 Todesfälle durch Berufskrankheiten im Baubereich allein im Jahr 2015. Feiger: "Das sind 515 Tote zu viel". Nur mit noch mehr Einsatz zur Prävention könne hier entgegengewirkt werden. "Wir müssen insbesondere beim Bewusstsein und der Bedeutung von Arbeitsschutz, bei Unternehmen und Beschäftigten ansetzen, um Veränderungen zu bewirken", machte Feiger deutlich.

So seien die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Deutschland verglichen mit vielen anderen Ländern "ziemlich unterbelichtet". Insbesondere verwies er auf angloamerikanische Länder wo diese Themen bei jedem Arbeitsprozess permanent eine Rolle spielten.

So dürfe es in einem Land wie Deutschland beispielsweise nicht an persönlicher Schutzausrüstung fehlen, die von den Unternehmen zur Verfügung zu stellen sei. Darauf sollen auch die Beschäftigten hinweisen können.

Wie der IG BAU-Bundesvorsitzende betonte, sollten die Betriebsräte die Belange der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit machen. "Im vertrauensvollen Zusammenwirken mit den Unternehmen übernehmen sie somit auch eine Verantwortung für ihre Kollegen", bekräftigte Feiger.

Das gesamte Interview steht in der neuen Ausgabe von BG BAU aktuell

Quelle: Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (ots)

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