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27 Milliarden Euro durch falsches Sparen verschenkt

Archivmeldung vom 15.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Den Deutschen entgehen jährlich mehr als 27 Milliarden Euro, weil sie ihr Geld falsch anlegen. 62 Prozent des Sparvermögens liegen auf Sparbüchern, Festgeld- und Tagesgeldkonten und bringen dort nur geringe Zinsen. Darauf hat die Initiative Einfach Investieren aufmerksam gemacht.

Durch das Versparen mit Sparbüchern & Co. gehen große Summen verloren, die etwa für die Vorsorge dringend nötig wären. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting besaßen die Bundesbürger Ende 2004 ein Vermögen von 2.328 Milliarden Euro (ohne Versicherungen und Immobilien). Davon liegen rund 62 Prozent in sicheren, aber niedrig verzinsten Anlageformen. 18 Prozent des Vermögens sind in verzinsliche Wertpapiere investiert, 20 Prozent stecken in Aktien.

"Diese Aufteilung widerspricht allen gängigen Empfehlungen von Finanzexperten", sagte Jörg Moberg, Sprecher der Initiative Einfach Investieren und Executive Director von Fidelity International. "Eine Mehrheit der Bürger verspart sich, aber merkt es nicht. Wer nur auf niedrig verzinste Anlagen setzt, baut sein Vermögen ab: Inflationsrate, Gebühren und Steuern lassen es schmelzen."

Der Triathlet und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Stephan Vuckovic ermutigte die Stuttgarter, sich mehr um ihre Finanzen zu kümmern: "Jeder kann einfach investieren - dafür muss man selbst kein Anlageprofi sein. Beim Schwimmen schaue ich mir die Techniken der Schwimmprofis ab. Und bei meinen Finanzen setze ich auf die Ratschläge eines Beraters, der sich auskennt."

Aus der Studie von Steria Mummert Consulting lässt sich der Betrag ableiten, auf den die Deutschen verzichten: Selbst mit einem konservativen Musterportfolio wäre ihr Ertrag innerhalb eines Jahres um 27 Milliarden Euro höher ausgefallen. Auf den Tag berechnet gehen daher 75 Millionen Euro verloren. Das entspricht 871,78 Euro pro Sekunde. Der Berechnung lagen die Renditen der vergangenen 20 Jahre zugrunde.

Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, hat Fidelity International die Initiative Einfach Investieren ins Leben gerufen. Sie richtet sich vor allem an Nicht-Anleger und bietet diesen leicht verständliche Informationen über Geldanlagen, ohne auf bestimmte Produkte oder Anbieter zu lenken. Mehr als 350 Finanzexperten unterstützen bereits die Initiative. Die Initiative Einfach Investieren unternimmt zum Start eine Tour durch sechs Städte. Höhepunkt der Veranstaltung in Stuttgart war die Enthüllung des Versparometers, das die verlorene Summe sekundengenau misst. Allein seit Anfang 2006 entgingen Sparern in Deutschland mehr als 7,6 Milliarden Euro.

Quelle: Pressemitteilung Initiative Einfach Investieren

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