Einladung für Wirtschaftsspione: Unternehmen versäumen Sicherung vertraulicher Daten
Archivmeldung vom 08.11.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mehr Unternehmen tauschen Informationen online aus, um ihre Geschäfte schnell und umfassend mit unterschiedlichen Partnern durchführen zu können. Mit der Vielfalt der verwendeten Schnittstellen wächst gleichzeitig das Risiko, Opfer von IT-Angriffen zu werden.
Denn trotz der zunehmend offenen
Kommunikationsstrukturen verzichten fast 30 Prozent der deutschen
Unternehmen darauf, vertrauliche Informationen zu schützen. Zu diesem
Ergebnis kommt die Studie "IT-Security 2007" der InformationWeek, die
zusammen mit Steria Mummert Consulting ausgewertet wurde.
Mangels ausreichender Schutzfunktionen gehen der deutschen
Wirtschaft täglich wertvolle Daten verloren. Allein die Schäden, die
durch Wirtschaftsspionage entstehen, bemisst das
Bundesinnenministerium (BMI) auf jährlich 20 Milliarden Euro.
Betroffen sind dabei keineswegs nur Unternehmen in innovativen
Bereichen, wie Elektronik, Rüstung oder Luftfahrt. Über alle Branchen
betrachtet schätzen immerhin knapp acht Prozent der befragten
IT-Manager das derzeitige Sicherheitsrisiko im eigenen Betrieb als
hoch ein. Im Rahmen ihrer Sicherheitsstrategien greifen die
Unternehmen häufig auf die Lösungen großer Softwarehersteller zurück.
Rund 30 Prozent der Befragten setzen zum Schutz vertraulicher
Informationen auf Verfahren von der Stange.
Doch vielen Unternehmen fehlt es an einer ausführlichen Nachsorge,
sobald der Datenmissbrauch eingetreten ist. So sind Maßnahmen zur
Spurensicherung nur bei jedem vierten Unternehmen zu finden. Rund 62
Prozent der Firmen geben an, dass sie keinerlei Schritte in die Wege
geleitet haben, um zum Beispiel Spuren auf Festplatten und
Hauptspeicher zu sichern. Dabei hilft die digitale Spurensicherung,
viel Geld zu sparen: "IT-forensische Maßnahmen spielen eine wichtige
Rolle für die Dokumentierung von Schäden. Die daraus gewonnenen Daten
bilden die Basis der Beweissicherung, um Schadensersatzforderungen
gegen überführte Datendiebe durchsetzen zu können", so
IT-Sicherheitsexperte Wolfgang Nickel von Steria Mummert Consulting.
Darüber hinaus treten die Unternehmen beim Schutz von Kundendaten
vielfach auf der Stelle: Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat
sich das Sicherheitsbewusstsein in diesem Bereich nicht wesentlich
verändert. Rund 78 Prozent der Unternehmen informieren die
Mitarbeiter über Datenschutz- und Verhaltensrichtlinien. Deutlich
zurückhaltender zeigen sich die Befragten dagegen im technischen
Bereich. Obwohl jedes zweite Unternehmen Verkaufsvorgänge über das
Internet abschließt, setzen nur rund 38 Prozent auf sichere
Transaktionsverfahren. Mit 36,4 Prozent ist der verschlüsselte
Datenaustausch im Vergleich zu den beiden Vorjahren sogar leicht
rückläufig.
Hintergrundinformationen
An der Studie "IT-Security 2007" nahmen in der Zeit von Mai bis Juli 2007 533 IT-Manager und IT-Sicherheitsverantwortliche aus Deutschland teil. Die Befragung wurde in Form elektronischer Interviews von der Fachzeitschrift InformationWeek durchgeführt und mit Unterstützung von Steria Mummert Consulting ausgewertet.
Quelle: Pressemitteilung Faktenkontor GmbH