Heizöl: Ein Blick nach 2009
Archivmeldung vom 27.12.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGreifen die Konjunkturpakete oder geraten immer mehr Wirtschaftsbereiche in den Abwärtsstrudel? Ob in den USA, Europa oder Asien - das Wirtschaftswachstum ist zum Jahresende 2008 in allen Regionen der Welt eingebrochen.
Die Ölnachfrage wird also nicht sprunghaft ansteigen. Im Gegenteil.
Aktivitäten, wie die der chinesischen Regierung, die Ölnachfrage durch
Anhebung der Benzinsteuer ab 1. Januar 2009 zu reduzieren, weisen
zusätzlich in die andere Richtung.
2008 dürfte sich der Ölbedarf nach Einschätzung der Internationalen
Energieagentur (IEA) erstmals seit 25 Jahren verringern. Für das
kommende Jahr geht die IEA nur noch von einem Nachfrageplus von 0,5
Prozent auf dann 86,3 Millionen Barrel aus.
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) sieht die globale
Nachfrage nach Rohöl im kommenden Jahr sogar schrumpfen. In ihrem
monatlichen Ölmarktbericht nannte die Organisation am 16. Dezember den
„gewaltigen“ Nachfrageeinbruch in den Industrieländern als Grund für
diese pessimistische Prognose. So dürfte im ersten Halbjahr 2009 die
tägliche Nachfrage aus den OECD-Ländern um durchschnittlich 1,3 Mio.
Barrel niedriger liegen als im Vorjahr.
Da verwundert es nicht, dass die OPEC bereits über weitere Schritte zur
Drosselung ihrer Förderung nachdenkt, mit dem Ziel, die Preise zu
stabilisieren, wie OPEC-Präsident Shakib Khalil im Dezember 2008 vor
der Presse äußerte. Neben der OPEC werde sich auch Russland an der
Drosselung beteiligen.
Stabilisieren sich die Ölpreise oder geht es noch abwärts?
Wie immer sind Prognosen nicht verlässlich. 2008 hat gezeigt, wie
schnell sich die Einschätzungen der Marktexperten als falsch erwiesen.
Noch Mitte 2008 lagen die Vorhersagen bei 200 Dollar pro Barrel. Wenige
Monate später sollte Rohöl bald nur noch 25 Dollar pro Barrel kosten.
Für das erste Quartal 2009 besteht nun ziemliche Einmütigkeit. Goldman
Sachs prognostiziert 30 Dollar für NYMEX Rohöl, das Hamburgische
WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) sieht den Ölpreis bei 40 Dollar pro
Barrel.
Bis zur Jahresmitte könnte sich die Lage etwas stabilisieren. Das HWWI
geht von 50 und 60 Dollar je Barrel aus und schätzt, dass sich der
Ölpreis langfristig ab 2010 in einem Bereich zwischen 60 und 80 Dollar
pro Barrel einpendeln werde.
Das ist ein Wert, den auch der saudische Ölminister Ali al Naimi für
einen „fairen Preis“ hält. Eine solche Größenordnung würde bei den
meisten Förderländern eine kostendeckende Produktion erlauben. Einzelne
Marktbeobachter spekulieren indes bereits wieder auf einen Anstieg der
Rohölpreise bis auf 100 Dollar.
Aktuell sieht es indes nicht danach aus.
Heizöl schwefelarm – jetzt umsteigen!
Für die Heizölkunden eröffnet dieser Trend auch für die kommenden
Monate die Gelegenheit, günstig nachzutanken. Wird der Winteranfang
kalt und steigt dadurch der Heilverbrauch, ist es aus den Erfahrungen
der vergangenen Jahre also sicher nicht falsch, schon bis zum Frühjahr
seine Bestände aufzufüllen.
Bei den günstigen Preisen lohnt es sich dabei zusätzlich, auf
schwefelarmes Heizöl umzusteigen und damit den Verbrauch und die
Schadstoffemissionen zu senken. Dabei ist der Einsatz der neuen
Qualität nicht nur bei Öl-Brennwertheizungen sinnvoll. Auch bestehende
Anlagen können mit schwefelarmen Heizöl sehr wirtschaftlich betrieben
werden.
Hinzu kommt, dass schwefelarmes Heizöl mit einem Schwefelgehalt von
max. 50 ppm (50 mg/kg), steuerlich gefördert wird. Für Heizöl mit einem
höheren Schwefelgehalt (für die bisherige Standardqualität gelten max.
1.000 ppm) erhöht sich ab 1. Januar 2009 der Mineralölsteuersatz um 1,5
Cent/Liter.
Unterm Strich eröffnen sich 2009 für den Ölheizungsbetreiber aus der globalen Wirtschaftskrise durchaus einige Vorteile.
Wer zu günstigen Preisen noch mehr für die Umwelt tun will, nutzt die
vom Mineralölhandel angebotenen zusätzlich additivierten
Premiumqualitäten. In einigen Regionen – vor allem in Süddeutschland
(Bayern und Baden-Württemberg) gibt es bereits Heizöl mit
Biokomponenten.
Quelle: Ceto-Verlag