Demografischer Wandel fordert Unternehmen zum Umdenken
Archivmeldung vom 18.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRund 18,5 Millionen Menschen in der Bundesrepublik sind heute älter als 60 Jahre. Die meisten von ihnen erfreuen sich guter Gesundheit und wollen Ihr Leben aktiv gestalten. Die meisten von ihnen haben nach der aktuellen Berliner Altersstudie des Max-Planck-Instituts dafür auch die finanziellen Mittel.
Demnach hat
die Gruppe der über 70-Jährigen ein monatliches Einkommen, das über
dem Durchschnittseinkommen eines Arbeitnehmers liegt. Und dieser
Mittelwert beläuft sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in
Wiesbaden derzeit auf immerhin 2.997,00 Euro brutto. Diese Zahlen
beeindrucken mittlerweile auch Industrie und Handel - besonders vor
dem Hintergrund des demografischen Wandels. Und so entdecken immer
Unternehmen das Potenzial der kaufkräftigen Alten. Diese Zielgruppe
hat ganz besondere Anforderungen an Produkte, auf die Hersteller
immer bewusster achten. Heute arbeiten Produktdesigner mit Hochdruck
daran, Produkte zu entwickeln, die auf diese speziellen Bedürfnisse
zugeschnitten sind. "Weil das Altern mit körperlichen, sensitiven und
geistigen Veränderungen einher geht, sollte die Bedienung eines
technischen Gerätes für diese Zielgruppe übersichtlich und die
Abfolge der Bedienungsschritte einfach und logisch sein", fordert Tim
Bosenick von SirValUse, dem Europa-Markführer für Produkttests.
"Doppel- oder Dreifachbelegungen von Bedienknöpfen sind
problematisch."
Um solche Fehler zu vermeiden, nutzen die Entwickler mehr und mehr
das besondere Know-how so genannter Usability -Experten. Das sind
Unternehmen, die Produkte auf ihre Gebrauchstauglichkeit hin testen.
Der führende Experte in Deutschland ist Tim Bosenick, Geschäftsführer
des Hamburger Unternehmens SirValUse. Mit Blick auf ältere
Konsumenten weiß Bosenick, worauf die Hersteller technischer Produkte
achten sollten: "Für ältere Anwender müssen Anwendungen und Produkte
weniger komplex und sehr schnell verständlich sein." Und so achten
Konzerne bei der Entwicklung immer stärker auf diese Bedürfnisse.
Größere Tasten und Beschriftungen sind für viele ältere Menschen
dabei eine Grundvoraussetzung für einfachere Handhabbarkeit. Um
seinen Kunden aus Industrie und Handel dokumentieren zu können,
welche Schwierigkeiten ihre Produkte älteren Menschen bereiten,
nutzen Bosenick und sein Team unterschiedliche Analyse-Verfahren.
Dabei bitten sie Testpersonen bestimmte Aufgaben mit den Produkten zu
lösen. Aus den Beobachtungen werden Studien erstellt, mit denen
Schwachpunkte aufgezeigt und Lösungen vorgeschlagen werden.
Am weitesten bei der Entwicklung altersgerechter Produkte sind die Handy-Hersteller. Eigens für die ältere Generation haben sowohl kleine Spezialfirmen als auch die großen Anbieter Sondermodelle entwickelt. "Sie zeichnen sich durch große, leicht zu bedienende Tasten und gut lesbare Displays aus, haben klar definierte Funktionsanzeigen, besitzen fest installierte Notfall-Funktionen, um Polizei, Feuerwehr und den medizinischen Notdienst alarmieren zu können sowie leistungsfähige Lautsprecher, die auf die speziellen Bedürfnisse von Hörgeräte-Trägern eingestellt sind", nennt Tim Bosenick wesentliche Erfolgskriterien und ist überzeugt: "In vielen Bereichen lässt sich noch enorm viel verbessern." Dazu gehörten nicht nur kinderleicht einzustellende DVD-Rekorder oder bedienfreundliche Fahrkarten-Automaten, sondern auch mühelos zu öffnende Verpackungen.
Quelle: Pressemitteilung SirValUse Consulting GmbH