Vietnam ist kein Mauerblümchen unter den Schwellenländern
Archivmeldung vom 26.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVietnam fristet bisher noch ein Mauerblümchendasein unter den Schwellenländern. Während sich das Interesse der Medien auf die großen Stars wie Indien und China fokussiert, segelt die Sozialistische Republik ein wenig im Windschatten. Zu Unrecht, wie eine Studie der Deutschen Bank belegt.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) faz.net berichtete vorab aus der noch unveröffentlichten Studie. Vietnam werde noch über Jahre eine ähnlich hohe Wachstumsrate aufweisen wie China und Indien. „Bis 2020 wird das Land in derselben Liga bleiben, denn seine fundamentalen Daten sind stark“, so die Analyse. „Die Verbindungen zu Amerika und China werden eher enger und das schnelle Wachstum im Handel unterstützen. Das Investitionsvolumen bleibt hoch“, sagt Tamara Trin, die Autorin der Studie.
Heute hege niemand mehr Zweifel am Willen Hanois, den Staat ökonomisch nach vorne zu bringen. Es gebe kaum ein Land, über das sich Analysten so positiv äußern wie über Vietnam. Ausländische Banken stehen daher Schlange, um bei der heimischen Industrie einzusteigen. „Das Land steht noch vor großen Herausforderungen etwa bei der Infrastruktur und dem Finanzsystem, aber der fortgesetzte Zufluss von Auslandsinvestitionen unterstützt das Wachstum, und der Beitritt zur Welthandelsorganisation dürfte Strukturreformen und die Öffnung der Volkswirtschaft vorantreiben“, zitiert die FAZ Yang-Myung Hong von der Bank Lehman Brothers. Nach einer Studie von Pricewaterhouse Coopers gilt Vietnam zurzeit als attraktivster Investitionsstandort unter 20 ausgewählten Schwellenländern – vor China und Polen.
„Deutsche Unternehmen genießen im Ausland wieder einen exzellenten Ruf“, sagte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), gegenüber dem Online-Magazin NeueNachricht. „Dies eröffnet den großen Industriekonzernen, aber auch verstärkt mittelständischen Unternehmen die Chance, auf den globalen Märkten tätig zu werden. Selbstverständlich liegt es für kleine und mittlere Unternehmen schon geographisch näher, sich sozusagen vor der eigenen Haustür, nämlich in Mittel- und Osteuropa zu betätigen. Doch der asiatische Raum wächst weltweit am schnellsten. Wer sich in Ländern wie Vietnam engagieren will, sollte dies natürlich nicht ohne ausreichende Beratung tun, denn das Rechts- und das politische System sind für einen mittelständische Investor aus Deutschland oder einem anderen westlichen Land schwer zu durchschauen.“
Quelle: Pressemitteilung Medienbüro.sohn