Afrika soll mRNA-Impfstoffe herstellen mit 40 Millionen von Gates
Archivmeldung vom 12.10.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićPharmakonzerne – ganz vorne mit dabei Bill Gates – geben sich jetzt in Afrika die Klinke in die Hand. Dort sollen künftig in großem Stil mRNA-Impfstoffe produziert werden. Anfang der Woche kündigte Bill Gates an, die Produktion von mRNA-Material mit 40 Millionen US-Dollar aus seiner Stiftung finanzieren zu wollen. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".
Weiter berichtet das Portal: "Das deutsche Pharmaunternehmen BioNTech hat große Pläne in Ruanda. In mobilen Produktionsstätten sollen dort jährlich bis zu 1 Million Impfdosen erzeugt werden, die für die Afrikanische Union bestimmt sind.
Impfstoffgerechtigkeit
Sein Projekt kündigte Gates anlässlich der Eröffnung der jährlichen dreitägigen „Grand Challenges“-Veranstaltung seiner Stiftung an. Dabei kommen Wissenschaftler und Forscher des öffentlichen Gesundheitswesens aus der ganzen Welt zusammen. Bill Gates will nur das Beste für die Afrikaner. Sein Investment begründet er mit „Impfstoffgerechtigkeit“. Denn die Menschen in Afrika mussten in der Pandemie „Schlange stehen“, um die Genspritze zu bekommen. Doch nicht jeder Afrikaner wollte oder will eine Impfung. In der Pandemie wurde sie in einigen Ländern den Leuten mit Zwang und Repression aufgezwungen. Die mRNA-Impfstofftechnologie rückte mit der Produktion der COVID-19-Impfstoffe von Pfizer und Moderna in den Vordergrund.
Pandemie-Feldversuch
Bei der Messenger-RNA-Technologie wird die menschliche Zelle zur Produktionsstäte von bestimmten Virusproteinen, die dann eine Immunreaktion gegen ein bestimmtes Virus auslösen sollen. Der Bauplan dafür – eine Art Software - wird mit der Spritze in den Körper geschleust. Die Pandemie diente als globaler Feldversuch für die noch wenig erprobte Spritzen-Technologie. Heute weiß man, dass die Covid-19-mRNA-Impfstoffe bei vielen Menschen schwere bis tödliche Nebenwirkungen verursachen können. Das Impfmaterial wurde im Eilverfahren entwickelt und per Notfallzulassung den Menschen aufgedrängt.
Nur mehr mRNA-Spritzen
Die neuen Impfstoffe, die in Afrika entwickelt werden, haben eine weitaus längere Entwicklungszeit vor sich – zwischen drei und sieben Jahren. Das mRNA-Material soll künftig für alle möglichen Krankheiten eingesetzt werden. Für lokale Krankheiten, wie das Rift Valley (Fieber), das Lassa-Fieber und hämorrhagisches Krim-Kongo-Fieber. Ebenso für globale Krankheiten wie Tuberkulose. Bill Gates treibt das intensiv voran. Partner seines Afrika-Spritzen-Projektes ist das Louis-Pasteur-Institut. Es wird zusammen mit dem in Südafrika ansässigen Unternehmen Biovac eine mRNA-Forschungs- und Herstellungsplattform nutzen, die von Quantoom Biosciences in Belgien entwickelt wurde. Das Pasteur-Institut stellt bereits seit den 1930er Jahren Gelbfieberimpfungen her.
Unter Gates-Kontrolle
Mit 8,3 Milliarden US-Dollar, die in Summe in diesem Jahr gespendet werden, ist die Gates-Stiftung der größte private „philanthropische“ Spender. Die beiden in Afrika ansässigen Impfstoffhersteller erhalten von der Gates-Stiftung jeweils 5 Millionen US-Dollar Fördermittel. Weitere 10 Millionen US-Dollar sind für weitere, noch nicht namentlich genannte Unternehmen vorgesehen. Die restlichen 20 Millionen US-Dollar gehen an Quantoom, „um die Technologie weiter voranzutreiben und die Kosten zu senken“. Jose Castillo, CEO von Quantoom Biosciences, sagte, die mRNA-Technologien ermöglichen es Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, „in Bezug auf Forschung und Entwicklung autonom zu werden“. Die Plattform benötigt nur 350 Quadratmeter Fläche, um über eine Produktionsanlage zu verfügen, die zig-Millionen Dosen herstellen kann.
BioNTech in Ruanda
Doch auch der deutsche Pharmakonzern BioNTech ist in Afrika aktiv. In Ruanda entstehen gerade sechs mobile mRNA-Impfstoffproduktions-Einheiten –
sogenannte „BioNTainers“. Die Einheiten aus recycelten
Schiffs-Containern sind bereits in der Hauptstadt Kigali. Das
mRNA-Material kann in den mobilen Produktionsstätten flexibel in großem
Stil hergestellt werden. Sie haben eine Kapazität von bis zu 100
Millionen mRNA-Impfeinheiten pro Jahr. In einem Jahr sollen die ersten
Dosen produziert werden. Das Impfmaterial soll auch Malaria, Tuberkulose
und HIV abdecken. Auch Krebstherapien werden ins Auge gefasst. BioNTech
hat für sein Projekt neun lokale Wissenschaftler beschäftigt. Das Team
soll bis zum kommenden Jahr auf 100 Personen anwachsen. Ruanda wird das
Impfmaterial an die Afrikanische Union liefern, die aus 55 Mitgliedern
besteht. Die „BioNTainers“ soll es künftig auch in Südafrika und in
Senegal geben. "
Quelle: AUF1.info