Grupp: Firmenchef muss stets akkurat gekleidet sein
Archivmeldung vom 22.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer bekannte Burladinger Unternehmenslenker Wolfgang Grupp hat seine Kollegen aufgefordert, mehr Vorbild zu sein: "Wer ernst genommen werden will, darf niemals im Freizeitlook zur Arbeit kommen, auch wenn er diese Art der Bekleidung produziert", sagte der Chef des Sport- und Freizeitbekleidungsherstellers Trigema dem Magazin Reader's Digest.
Zugleich fordert der so genannte "König von Burladingen" ein Ende der Expansionssucht und Gier, die in manchen Chefetagen vorherrsche: "Dieser Größenwahn hat schon viele ehemals führende Familienunternehmen kaputt gemacht. Schlussendlich werden sie den Heuschrecken und Finanzjongleuren zur Plünderung vor die Füße geworfen."
Der 67-jährige selbst ist bekannt für sein stets akkurates Auftreten im feinen Zwirn mit goldener Krawattennadel und Einstecktuch. Seit Jahren ist er ein umtriebiger Kämpfer für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Inzwischen ist Grupp der einzige deutsche Hersteller von Freizeitbleidung, der seine Produkte noch komplett in Deutschland herstellt und mit firmeneigenen Lastwagen ausliefern lässt. "Mit dieser effizienten Produktion haben wir im Unternehmen eine Wertschöpfung von fast 80 Prozent", betont Grupp und verweist stolz darauf, dass seine Firma mit Stammsitz in Burladingen auf der Schwäbischen Alb nicht von Bankkrediten abhängig sei.
Seit der Übernahme des Unternehmens vor vier Jahrzehnten von seinem Vater habe er keine einzige betriebsbedingte Kündigung aussprechen müssen, sondern stattdessen allen Mitarbeiterkindern nach dem Schulabschluss eine Stelle im Unternehmen anbieten können. "90 Prozent unserer leitenden Leute sind ehemalige Lehrlinge." Im Gegenzug verlangt Grupp von seinen 1200 Mitarbeitern vollen Einsatz. "Der Laden muss laufen. Ich erwarte Loyalität und Leistung."
Dass sich Grupp dank der Erfolgsgeschichte seiner Firma einen luxuriösen Lebensstil mit prunkvoller Villa, Butler und Hubschrauber leistet, empfindet der Firmenboss dabei keineswegs als Widerspruch: "Das Schönste im Leben ist nicht, reich zu sein, sondern das Schönste ist, das Gefühl zu haben, von den Mitmenschen gebraucht zu werden."
Quelle: Reader's Digest Deutschland