Der Krieg in Mali als Deckmantel für einen Umsturz in Algerien
Archivmeldung vom 22.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer französische Intellektuelle Thierry Meyssan äußert die Vermutung, dass mit dem Krieg in Mali ein ganz andrer verschwiegen werden soll. In seinem Bericht auf "voltairenet" heißt es: “Der Appetit kommt mit dem Essen” heißt das Sprichwort. Nach der Rekolonisierung der Elfenbeinküste und von Libyen, nach dem Versuch, sich Syriens zu bemächtigen, liebäugelt Frankreich wieder mit Mali, um Algerien im den Rücken zu fallen. rechtfertigen.
Meyssan schreibt weiter: "Während des Libyen-Angriffs machten die Franzosen und Briten umfangreiche Verwendung von Islamisten gegen die Macht von Tripolis, da die Separatisten von der Kyrenaika und Bengasi, einmal unabhängig, nicht mehr daran interessiert waren, Muammar el-Gaddafi zu stürzen. Beim Sturz der Dschamahirija hatte ich persönlich den Empfang der AQIM-Führer durch die Mitglieder des Nationalen Übergangsrates im Corinthia-Hotel erlebt, welches durch eine britische, extra aus dem Irak herangeholte Spezial-Gruppe gesichert wurde. Es war klar, dass das nächste Ziel des westlichen Kolonialismus Algerien wäre und dass AQIM eine Rolle spielen würde, aber ich konnte nicht sehen, welcher Konflikt als Vorwand dienen könnte, um eine internationale Einmischung zu
Paris hat ein Szenario ausgearbeitet, in dem der Krieg über Mali in Algerien eindringt.
Kurz vor der Eroberung von Tripolis durch die NATO gelang es den Franzosen, Tuareg-Gruppen zu bestechen und sie umzukrempeln. Sie hatten Zeit, sie ausgiebig zu finanzieren und zu bewaffnen, aber es war schon zu spät für sie, vor Ort eine Rolle zu spielen. Nach Beendigung des Krieges kehrten sie in die Wüste zurück.
Am 10. Januar griff Ansar Dine – unterstützt durch andere Islamisten-Gruppen – die Stadt Konna an. Daher verließ sie das Gebiet der Tuareg, um das islamische Recht auf den Süden von Mali zu erweitern. Der Übergangs-Präsident Dioncounda Traore verhängt den Ausnahmezustand und ruft Frankreich zu Hilfe. Paris engagiert sich in den darauf folgenden Stunden, um die Einnahme der Hauptstadt Bamako zu verhindern. Mit Vorausplanung hatte der Elysee in Mali Männer des 1. Fallschirmjäger Regiment der Marine Infanterie (“die koloniale”) und des 13. Fallschirm Dragonerregiments, Hubschrauber vom COS, drei Mirage 2000D, zwei Mirage F – 1, drei C135, eine Hercules C130 und einen Transall C160 vorpositioniert.
In der Tat es ist sehr unwahrscheinlich, dass Ansar Dine eine reale Bedrohung dargestellt hätte, da die eigentliche Kampftruppe nicht die Islamisten sind, sondern die Tuareg-Nationalisten, die keine Ambitionen im Süden von Mali haben.
Um seine militärische Intervention voranzutreiben, fordert Frankreich Hilfe von vielen Staaten, darunter Algerien. Algier ist in der Falle: es muss mit der ehemaligen Kolonialmacht zusammenarbeiten oder mit der Gefahr eines Rückzuges der Islamisten auf seinen Boden rechnen. Nach Zögern stimmte es zu, seinen Luftraum dem französischen Durchflug zu öffnen. Aber letztendlich greift eine nicht identifizierte islamische Gruppe einen Gas-Standort von British Petroleum im südlichen Algerien an und wirft Algier Komplizenschaft mit Paris in Mali vor. Hundert Menschen wurden Geiseln, aber nicht nur Algerier und Franzosen. Das Ziel ist klar, den Konflikt durch Erweiterung auf Algerien zu internationalisieren.
Die Technik der französischen Einmischung ist eine Kopie von der Bush-Administration: islamistische Gruppen verwenden, um Konflikte zu kreieren und dann an Ort und Stelle eingreifen, unter dem Vorwand die Konflikte zu lösen. Deshalb wiederholt die Rhetorik von François Hollande den “Krieg gegen den Terrorismus”, obwohl er von Washington fallen gelassen wurde. Man findet in diesem Spiel die üblichen Protagonisten: Katar kaufte Aktien in großen französischen Unternehmen in Mali und der Emir von Ansar Dine steht Saudi-Arabien nahe.
Der Brandstifter-Feuerwehrmann Hollande ist auch ein Zauberlehrling. Frankreich hat beschlossen, seine Anti-Terror-Maßnahmen, den Vigipirate-Plan zu stärken. Paris fürchtet keine Aktion der malischen Islamisten auf französischem Boden, aber den Rückfluss von Dschihadisten aus Syrien. In der Tat hat der französische Inlandsgeheimdienst DCRI während zwei Jahren die Rekrutierung von jungen französischen Muslimen gefördert, um mit der Freien Syrischen Armee (FSA) gegen den syrischen Staat zu kämpfen. Aufgrund der Auflösung der FSA kommen derzeit die Dschihadisten in die Heimat zurück, wo sie aus Solidarität mit Ansar Dine Lust haben könnten, diese in Syrien gelernten terroristischen Techniken anzuwenden."
Quelle: Thierry Meyssan (Übersetzung Horst Frohlich) Al-Watan (Syrien) - politaia.org