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Klitschko warnt Putin vor Eskalation

Archivmeldung vom 27.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vitali Klitschko, als Führer der Partei UDAR am 27 November 2013.
Vitali Klitschko, als Führer der Partei UDAR am 27 November 2013.

Foto: Mstyslav Chernov
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat angesichts der militärischen Alarmbereitschaft Russlands den Staatspräsidenten Wladimir Putin vor einer Eskalation gewarnt. Klitschko sagte in einem Interview mit der "Bild-Zeitung" auf die Frage, ob er ein militärisches Eingreifen Russlands befürchtet: "Ich kann mir das nicht vorstellen, denn eine solche Eskalation der Situation wollen beide Seiten nicht."

Klitschko sagte der Zeitung weiter: "Wir blicken mit Sorge auf die Reaktionen aus Russland, denn dort wurde von einigen Medien versucht, das Bild von einem Putsch und radikalen Demonstranten zu zeichnen. Das ist einfach falsch. Im Osten unseres Landes versucht Russland derzeit starken Einfluss zu nehmen, da müssen wir besonders aufpassen."

Klitschko forderte von Putin, dem abgesetzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch kein Exil zu gewähren. Klitschko sagte der "Bild-Zeitung": "Derzeit geht es vor allem um die Frage, wie Russland mit Janukowitsch umgeht. Ich kann den russischen Präsidenten nur davor warnen, Janukowitsch aufzunehmen und damit einem blutigen Diktator Schutz zu gewähren. Janukowitsch muss sich in der Ukraine vor einem Gericht für seine Taten verantworten." Klitschko sagte der Zeitung, dass er den ehemaligen Präsidenten auf der Krim vermutet: "Ich weiß es nicht, aber es gibt starke Anzeichen dafür, dass er auf der Krim sein könnte, sich dort in einem russischen Militärlager versteckt hält. Er hat keine Chance mehr, nach Kiew zurück zu kommen und seine Familie versucht ihre Reichtümer zu retten. Janukowitschs Sohn soll Milliarden Euro in arabische Länder gebracht haben. Es ist sehr wichtig für die Ukraine, dass Janukowitsch und seine Schergen für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Das sind wir den Opfern vom Maidan schuldig."

Klitschko bat außerdem die EU in dem Konflikt um Hilfe, sagte der Zeitung: "Die EU spielt eine sehr wichtige Rolle, es sollten jetzt insbesondere Gespräche mit Putin geführt werden. Es wäre wünschenswert, wenn die EU vermittelt und versucht, Unruhe in der ganzen Region zu verhindern."

Medien: Arsenij Jazenjuk soll ukrainischer Ministerpräsident werden

Der ukrainische Oppositionspolitiker Arsenij Jazenjuk soll Ministerpräsident in der ukrainischen Übergangsregierung werden. Wie ukrainische Medien berichten, wurde der Vorsitzende der Partei "Vaterland" von der ukrainischen Protestbewegung am Mittwoch für das Amt vorgeschlagen. Jazenjuk muss noch vom Parlament bestätigt werden. Das soll am heutigen Donnerstag geschehen. Der bisherige ukrainische Ministerpräsident Mykola Asarow war Ende Januar zurückgetreten.

Unterdessen kam es bei Protesten auf der ukrainischen Halbinsel Krim zu Zusammenstößen zwischen Befürwortern und Gegnern einer Annäherung der Ukraine an Russland. Dabei wurden lokalen Medienberichten zufolge mehrere Menschen verletzt, ein Mensch starb offenbar an einem Herzanfall.

Ukraine schreibt Janukowitsch international zur Fahndung aus

Die Ukraine hat den in der vergangenen Woche abgesetzten Präsidenten Viktor Janukowitsch international zur Fahndung ausgeschrieben. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew am Mittwoch mit. Das ehemalige Staatsoberhaupt werde wegen "Massenmordes an friedlichen Bürgern" gesucht. Janukowitschs Aufenthaltsort ist weiter unbekannt, es gebe jedoch Informationen, nach denen er sich weiter in der Ukraine befinde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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