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Selenskijs Ersatzmann: "Russen töten ist fast eine Religion"

Archivmeldung vom 17.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Waleri Saluschni (2022) Bild: www.globallookpress.com / Ukrainian Presidential Press Off
Waleri Saluschni (2022) Bild: www.globallookpress.com / Ukrainian Presidential Press Off

Inzwischen wird er als Ersatzmann für Selenskij aufgebaut – der ukrainische Generalstabschef Saluschni. Die US-Zeitschrift "Time" kürte ihn schon einmal zu den hundert wichtigsten Personen 2022. Wie man den Westen umgarnt, weiß er. Dies berichtet Dagmar Henn im Magazin "RT DE".

Weiter berichtet Henn auf RT DE: "Wenn der Generalstabschef der ukrainischen Armee, Waleri Saluschni, vom Economist länger interviewt wird, stellt sich die Frage, was für Selenskij geplant ist. In seinem jüngst veröffentlichten Gespräch liefert er eine geschickt angerührte Mischung aus Wahrheit und Lüge, um sich für Höheres zu bewerben. Einschließlich des unauffälligen Fallenlassens von Namen, um zu signalisieren, wie wichtig er ist.

Aus seiner Sicht ist der Kern des Gesprächs mit Sicherheit die Bestellliste. "Ich brauche 300 Panzer, 600-700 Schützenpanzer, 500 Haubitzen. Dann ist es, denke ich, völlig realistisch, bis zu den Linien vom 23. Februar zu kommen."

Nach den Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat die Ukraine mittlerweile 7.134 Panzer und Panzerfahrzeuge verloren. Das sind nicht notwendigerweise bis zur Unkenntlichkeit zerstörte Fahrzeuge; manche davon dürften mehr als einmal auf der Liste auftauchen. Es sind darunter aber auf jeden Fall bedeutend mehr als 300 Panzer. Wenn aber diese Zahl an Panzern nicht ausreicht, um wieder auf den Stand von Februar zu kommen, warum sollten dann in der Offensive, in der es mehr Personal und Material braucht als in der Defensive, diese 300 Panzer irgendetwas ändern?

Saluschni weiß das natürlich. Aber der Umsatz von Rüstungsgütern ist ein Geschäft. 500 Haubitzen? Das dürfte schwierig werden.

Was die Financial Times jüngst in ihrem Titel verraten hat, dass nämlich die Ukraine langsam keine Raketen für die S-300 mehr hat, die zu Beginn ihre Luftabwehr bildeten, weiß Saluschni natürlich auch.

Er spricht es sogar aus: "Wir reden über die Größenordnung des Ersten Weltkriegs … das ist, was mir Antony Radakin (der Chef des britischen Generalstabs) erzählte. Als ich ihm sagte, dass die britische Armee im Ersten Weltkrieg eine Million Granaten abfeuerte, wurde mir gesagt: 'Wir werden Europa verlieren. Wir werden nichts mehr zum Leben haben, wenn ihr so viele Granaten verschießt.' Wenn sie sagen, 'Ihr bekommt 50.000 Granaten', dann fallen die Leute, die das Geld zählen, in Ohnmacht. Das größte Problem ist, dass sie sie wirklich nicht haben."

Das Nichthaben konnte man in den vergangenen Tagen deutlich auf Videobildern sehen. Inzwischen wurden Granaten aus dem Sudan in die Ukraine gebracht. Wo auch immer noch Munitionsbestände von sowjetischen Kalibern liegen, kauft sie der Westen auf. Granaten aus Südkorea für die NATO-Kanonen und afrikanische Restbestände für die sowjetischen Waffen.

"Wir haben alle Berechnungen gemacht", behauptet er, "wie viele Panzer, Artillerie wir brauchen und so weiter und so weiter. Darauf muss sich jetzt jeder konzentrieren. Die Soldaten in den Gräben mögen mir das vergeben, es ist wichtiger, sich jetzt auf die Bildung von Ressourcen zu konzentrieren, für die längeren und schwereren Gefechte, die nächstes Jahr anfangen könnten."

Ressourcen sammeln? Diese Bemerkung ist vielleicht die Vorbereitung auf den Rückzug aus Artjomowsk, nachdem wochenlang immer neue Reserven in den Fleischwolf geworfen wurden.

"Die NATO-Spezialisten wissen alles, absolut alles, bis ins letzte Detail." Das war an den Listen mit Feuerkoordinaten zu sehen, die die NATO an die Ukraine geschickt hat. Das ist betreute Kriegsführung in ihrer extremen Form. Saluschni will Dutzende Luftabwehrgeschütze; Selenskij fordert Patriot-Luftabwehrsysteme; beide wissen genau, dass fast alles, was sie verlangen, nicht mehr von Ukrainern bedient werden kann. Wenn die Wunschliste geliefert wird, wird immer NATO-Personal mit dabei sein. Immer mehr NATO-Personal. Die NATO-Haubitzen sollen schon jetzt vor allem von Polen bedient werden.

"Ich weiß, ich kann diesen Feind schlagen", erklärt Saluschni, auch wenn er an anderer Stelle zugibt: "Unsere Truppen sind jetzt alle in Gefechten gebunden, sie bluten. Sie bluten und werden nur von Mut, Heldentum und der Fähigkeit ihrer Kommandeure, die Lage unter Kontrolle zu halten, zusammengehalten."

Er erzählt, wie man das im Westen hören will. Sein Vorbild ist ein ukrainischer Militär, der nie mit einem Krieg zu tun hatte; er spricht über die russische Armee mit all den Mythen, die man im Westen so mag. Die russische Armee werde mit Bizeps und Fäusten kommandiert, und General Surowikin sei mit Sicherheit von dieser Art; die ukrainische aber müsse mit Verstand gelenkt werden. Die Russen hätten Kiew einnehmen wollen, seien daran aber gescheitert. Sie hätten ihre Munition verbraucht, würden jetzt produzieren, aber das wäre lausige Munition. Und weil sie so wenig Munition hätten, müssten sie jetzt "Zivilisten beschießen und unsere Frauen und Kinder erfrieren lassen".

Ohne Tränendrüse geht es nicht. Die armen ukrainischen Frauen und Kinder. Die blutenden Soldaten, die aber trotzdem siegen können und bis zum Ende kämpfen werden. Und auf der anderen Seite diese Russen, die einfach nur Menschenmassen in die Schlacht werfen, aber eben kämpfen, wenn es ihnen der Zar befiehlt …

Doch manchmal scheint durch, wer Saluschni ist. Er unterstellt Schukow, im Zweiten Weltkrieg sinnlos Soldaten verheizt zu haben (was er selbst seit Monaten tut), und erklärt, es sei noch nicht so weit, an die ukrainischen Soldaten so zu appellieren wie (der Faschist) Mannerheim an die Finnen. Er beschreibt Surowikin als Grobian, sich dagegen als menschlich, schlau und talentiert und preist sich dafür, schon zehn Generäle entlassen zu haben; ein weiterer habe sich erschossen.

Er gibt zu, dass der Krieg 2014 begann, gleich im ersten Satz. Die Frauen und Kinder, die im Donbass beschossen wurden, interessieren ihn nicht. Mehr noch.

"Die wichtigste Erfahrung, die wir hatten", aus den acht Jahren Krieg seit 2014, meint er, "und die wir fast wie eine Religion praktizierten, ist, dass Russen und andere Feinde getötet werden müssen, einfach getötet, und vor allem sollten wir uns davor nicht fürchten."

Es gibt eine Rede von Himmler, in der er die SS-Männer dafür preist, welches Opfer sie auf sich genommen hätten, indem sie auf ihre Menschlichkeit verzichteten. Aber im Umgang mit Untermenschen müsse das eben so sein. Dann, wenn Saluschni das Verkaufsgespräch verlässt, ist ein Schatten Himmlers auf ihm zu sehen."

Quelle: RT DE

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