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Ein riesiger Spiegel in São Paulo konfrontiert die Menschen damit, dass auch sie Opfer der aktuellen Korruption sind

Archivmeldung vom 05.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Kampagne zeigt, dass jeder einzelne ein Opfer der Veruntreuung öffentlicher Ressourcen ist. Die präsentierten Informationen sind ein wirkungsvolles Mittel, um Menschen mit der aktuellen Situation zu konfrontieren und sie zu motivieren, intelligent zu wählen (#smartvote)

Haben Sie sich jemals gefragt, ob eine Person, die unversorgt in einem Krankenhausgang eines öffentlichen Krankenhauses stirbt, ein Opfer von Korruption ist? Was ist mit den Menschen, die Mühe haben, ihre private Krankenversicherung zu bezahlen, weil das öffentliche Gesundheitssystem versagt? Was ist mit der Familie, die sich keine Kinderbetreuung leisten kann? Den Arbeitslosen? Einem Unternehmer, der sein Geschäft schließen muss, weil mangelndes Vertrauen eine Krise ausgelöst hat? Ja, sie alle sind Opfer der Korruption. Unabhängig von den individuellen Geschichten aller brasilianischen Bürger haben wir 217 Millionen Opfer. In einem Land, in dem nur wenige im Gefängnis sitzen, weil sie öffentliche Ressourcen veruntreut haben.

Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, hat die Werbeagentur Momentum eine spezielle Kampagne für die Zeitung Estadão geschaffen. Von 2.-8. April steht ein riesiger Spiegel auf der Praça da Sé, einem Platz im Herzen von São Paulo City. Die Passanten sollen sich darin selbst als "Verdammte" der Korruption wahrnehmen. Die Idee hinter der Aktion ist, dass die Menschen durch das Betrachten ihrer eigenen Gesichter realisieren, dass auch sie an den Folgen der Veruntreuung von Regierungsgeldern leiden.

Die Kampagne geht sogar noch weiter. Sie bringt nicht nur das Problem ans Tageslicht, sondern zeigt auch die Möglichkeit einer echten Veränderung auf: #voteinteligente (#smartvote). Unter diesem Motto motiviert die Kampagne, sich besser zu informieren und die besten Kandidaten für alle Regierungssitze zu wählen, über die in den Wahlen im Oktober entschieden wird.

"Das ist ein kritischer Moment für Brasilien. Jeden Tag macht Estadão die traurige Situation des Landes deutlich: Mit Nachrichten über die Veruntreuung durch Korruption und Bestechung und darüber, wie die Menschen leiden, weil ihnen die Mittel für Krankenversicherung, Ausbildung, Sicherheit und andere wichtige Lebensbereiche fehlen. Mit dieser Initiative möchten wir einen Beitrag leisten, der weiterreicht als unsere Berichterstattung und die Menschen dazu einlädt, nachzudenken und Veränderungen zu fordern", so Flávio Pestana, Executive Commercial Director bei Estadão.

"Damit sich etwas ändert, ist es wichtig, dass die Menschen sich selbst als einen der vielen Betroffenen wahrnehmen. Die Aktion hat zum Ziel, eine Veränderung zu bewirken, die sich in den kommenden Wahlen materialisieren kann. Wir haben die Gelegenheit ergriffen, die Bedeutung von qualitativ hochwertigem Journalismus aufzuzeigen, denn ohne Journalismus gibt es keine Menschenrechte und keine Demokratie. In Zeiten wie diesen muss das besonders deutlich werden, da Falschinformationen und "Fakenews" um sich greifen", so Maria Laura Nicotera, Vorstandsvorsitzende von Momentum.

Die Kampagne wird über Anzeigen und die Profile von Estadão in den sozialen Medien vorangetrieben, sowie durch eine Aktion für Influencer, die eine Estadão-Ausgabe mit laminiertem Umschlag erhalten haben, eine Anspielung auf den installierten Spiegel.

Die Aktion fällt in eine Zeit, in der Untersuchungen wegen Korruption große Zustimmung in der Bevölkerung erfahren. Laut einer Befragung von Ipsos im März wünschen sich mehr als 90 % der Brasilianer, dass die "Operation Autowäsche", die größte Korruptionsuntersuchung in der Geschichte, zu Ende gebracht wird, egal wie viel sie kostet. Der Anteil der Befragten, der sich für die Untersuchung ausspricht, war in den Umfragen, die das Institut in den letzten zwei Jahren durchgeführt hat, immer ähnlich hoch. Der jüngste Bericht zeigt zudem, dass 7 von 10 Befragten glauben, dass die Untersuchung das Potenzial hat, Brasilien wieder zu einem ernstzunehmenden Land zu machen.*

* Die Daten sind Teil der monatlichen Studie "Pulso Brasil", die von Ipsos Public Affairs durchgeführt wird. Ipsos führte vom 1.-13.März 2018 eine persönliche Befragung von 1200 Personen in 72 Städten in Brasilien durch. Die Fehlerspanne beträgt 3 Prozentpunkte.

Quelle: Momentum (ots)

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