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"Asia Times" zur Zerstörung des Kachowka-Kraftwerks: Die Ukraine hatte das Motiv

Archivmeldung vom 09.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Aufnahmen vom frühen Morgen des 6. Juni zeigen, dass die Zerstörung des oberen Abschnitts des Kachowka-Staudamms nur schrittweise vonstattenging. Bild: www.globallookpress.com
Aufnahmen vom frühen Morgen des 6. Juni zeigen, dass die Zerstörung des oberen Abschnitts des Kachowka-Staudamms nur schrittweise vonstattenging. Bild: www.globallookpress.com

Die westlichen Regierungen haben Selenskijs Behauptung, Moskau stecke hinter der Sprengung des Kachowka-Wasserkraftwerks, fraglos geschluckt. Dies kritisierte nun die Asia Times. Die Anschuldigungen gegen Russland bedürften überzeugender Argumente. Darüber berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Die Online-Zeitung Asia Times geht in einem Meinungsartikel der Frage nach, wer Interesse an der Zerstörung des Kachowka-Staudamms haben könnte. Der Autor des Artikels, der Experte am Zentrum für Sicherheitspolitik beim Yorktown Institute Stephen Bryen, ist der Ansicht, dass vor allem die Ukraine ein nachvollziehbares Motiv für die Sprengung hat. Bryen schreibt:

"[Die Ukrainer] haben den Staudamm gesprengt, um den Wasserstand flussaufwärts zu senken, damit sie bei ihren Offensivoperationen den Fluss dort leichter überqueren können. Der größte Teil des Wassers in der Provinz Cherson landete nämlich auf der russischen Seite, was der ukrainischen Flanke sowie der Stadt Cherson einen höheren Schutz bietet."

Diese Einschätzung passt zu Berichten, wonach die Ukrainer Einheiten aus dem Raum Cherson nach Osten verlegen wollen, um ein Scheitern ihrer Offensive abzuwenden. 

Die Russen hätten hingegen keinen Grund dazu – "es ist schwer zu erkennen, was die Sprengung des Staudamms Russland nützen soll". Ein Bruch des Staudamms wäre für das Kernkraftwerk Saporoschje, das große Mengen an Kühlwasser benötigt, mit ernsten Problemen verbunden. Die Katastrophe bedroht zudem die Verteidigung der Russen in jenen Gebieten, die sie flussabwärts halten, so der Experte.

"Wenn es die Ukraine war, die das getan hat, hat sie dann auf eigene Faust gehandelt oder hat sie die Erlaubnis von außen erhalten? Wer behauptet, dass es Russland war, sollte Argumente für diese Behauptung vorbringen."

"Wenn die Idee dahinter war, einen schweren nuklearen Unfall zu verursachen, der den Russen angelastet werden könnte, dann ist dies ein ungeheuerlicher Akt, der die Ukraine und Europa, vielleicht sogar die ganze Welt bedroht", empört sich der Autor. Er weist darauf hin, dass westliche Politiker völlig kritiklos Selenskijs Anschuldigungen gegen Russland "geschluckt" haben.

Nach der anfänglichen Flut von Artikeln, in denen Russland beschuldigt wurde, behaupteten nun Zeitungen wie die New York Post, Putin versuche, das Kernkraftwerk Saporoschje zu zerstören. Dazu zitiert Bryen die Warnungen eines Ex-Militärs: "Der verrückte Terrorist Putin verwandelt die Anlage in eine improvisierte Atombombe."

Ukrainischer Beschuss wohl wahrscheinlichste Ursache

Der Experte weist darauf hin, dass die Ukrainer den Damm bereits im Mai und Juni 2022 mit Raketen und Artilleriegranaten beschossen haben. Im russischen Fernsehen wurde ein Überwachungsvideo veröffentlicht, das ukrainischen Beschuss in der Nacht zum 6. Juni dokumentieren soll:

Wie die russische Zeitung Wedomosti feststellt, wurde das Kraftwerk Nowaja Kachowka seit Juli 2022 unzählige Male von der ukrainischen Seite her beschossen, darunter mit schlagkräftigen und präzisen HIMARS-Raketen. Von der russischen Seite wurden zahlreiche Zerstörungen am Staudamm gemeldet, darunter Löcher in den Schleusenwänden und Beschädigung der Turbinen. Am 21. Oktober 2022 richtete Russland ein Schreiben an den UN-Sicherheitsrat, in dem es die Ukraine aufforderte, Provokationen am Wasserkraftwerk Kachowka zu verhindern.

Bild: Insider, Screenshot / RT

Insider, ScreenshotAuch das Nachrichtenportal Insider thematisiert den Raketenbeschuss des Kraftwerks. Dabei verweist es auf mehrere OSINT-Analysten, die zu dem Schluss kommen, dass der Damm aufgrund früherer Schäden und nicht aufgrund einer Sprengung zusammengebrochen sein könnte. So ist auf Satellitenbildern vom 4. Juni zu sehen, wie Wassermassen durch einen bereits vorhandenen, kleineren Dammbruch strömen, wobei die Zerstörungen mit der Zeit größer werden, was ein weiteres Bild rechts dokumentiert. Der Damm könnte demnach aufgrund von schon früher ihm zugefügten Zerstörungen von selbst eingestürzt sein, lautet die Einschätzung des wohl bemerkt russlandkritischen Mediums, das aus dem Westen heraus seine Recherchen betreibt."

Quelle: RT DE

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