Die britische Regierung verzichtet auf Sondervereinbarungen für Verbleib in Zollunion
Archivmeldung vom 01.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie britische Regierung verabschiedet sich offenbar von dem Plan, mit den EU-Partnern Sondervereinbarungen für einen Verbleib in der Europäischen Zollunion zu finden: Der britische Staatssekretär für Handelsbeziehungen, Lord Price, sagte der "Welt" auf die Frage, ob er Kompromisse hinsichtlich der Zollunion sehe: "In den vergangenen Wochen habe ich meine Amtskollegen aus etlichen EU-Staaten getroffen - auch den Staatssekretär im deutschen Wirtschaftsministerium, Matthias Machnig.
Die meisten haben mir klar gesagt: Rosinenpickerei gibt es nicht. Wir haben die Botschaft verstanden", so Price. Premierministerin Theresa May hatte in ihrer Europa-Rede am 17. Januar angekündigt, dass die Briten den EU-Binnenmarkt verlassen würden, aber zugleich betont, in Hinsicht auf den freien Warenverkehr mit Brüssel Spielräume ausloten zu wollen. Offenbar steht nun aber bereits fest, dass sich keine finden lassen, schreibt die "Welt".
Price bestätigte, dass die britische Regierung ihre Konsequenzen daraus ziehen will: "Nun ist das Ziel, all diese Dinge über ein gesondertes Handelsabkommen mit den verbleibenden EU-Staaten zu regeln. Wir hoffen, dass wir da in den nächsten zwei Jahren zu einer Lösung kommen."
May hatte mit ihrer Absage an die Mitgliedschaft im EU-Binnenmarkt der Kontrolle über die Einwanderung Priorität vor dem ungehinderten wirtschaftlichen Zugang gegeben. Die EU-Partner hatten London klar zu verstehen gegeben, dass es weiter den Zuzug von EU-Ausländern akzeptieren müsse, wenn es beim Binnenmarkt auch in Zukunft mitmachen möchte.
Price bestätigte diese Haltung: "Das Vereinigte Königreich braucht in vielen Bereichen seiner Wirtschaft Zuwanderung. Wir wollen sie aber selbst kontrollieren. Wie genau das funktionieren wird, muss ebenfalls im Rahmen der künftigen Handelsabkommen geregelt werden."
Die britische Wirtschaft fordert von der Regierung seit dem Brexit-Votum vehement Zusagen, weil den Unternehmen Facharbeiter fehlen und Saisonarbeiter im Niedriglohnsektor dringend gebr! aucht we rden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur