Gefahr von Terroranschlägen in Deutschland gestiegen
Archivmeldung vom 27.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gefahr von Terroranschlägen in Deutschland ist gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der weltweit führende Versicherungsmakler Aon Risk Solutions, der jetzt seine Weltkarte der Terrorgefahren 2015 veröffentlicht hat. "Nach Auswertung aller uns vorliegenden Daten besteht in neun westlichen Volkswirtschaften eine erhöhte Terrorgefahr durch islamische Extremisten - darunter auch Deutschland", sagt Luisa Sprafke, Terrorexpertin von Aon in Deutschland.
Die westlichen Volkswirtschaften, in denen neben Deutschland die Terrorrisiken gestiegen sind, heißen Dänemark, Frankreich, Belgien, Irland, Norwegen, Australien, Kanada und Estland. "In den meisten dieser Länder verzeichnen wir eine höhere Zahl von Anschlagsdrohungen von Terroristen des Islamischen Staates (IS) und von mit Al Qaida verbundenen Gruppen und Unterstützern", so Sprafke. Besonders der Aufstieg des Islamischen Staates bereitet der Terrorexpertin Sorgen: "Viele der IS-Kämpfer kommen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Und sie können häufig ungehindert wieder in diese Länder einreisen. Daraus entsteht ein hohes Bedrohungspotential für unsere Gesellschaften."
Aon hat seine Weltkarte der Terrorgefahren gemeinsam mit der Risikoberatungsgesellschaft The Risk Advisory Group erstellt. Jedem Land wird eine Punktzahl entsprechend seiner Risiken aufgrund von Terrorismus, Bürgerunruhen und Konflikten wie Rebellion und Krieg zugeordnet. Daraus folgt die jeweilige Bewertung für das Terrorrisiko eines Landes. Die Abstufungen lauten: vernachlässigbar, niedrig, mittel, hoch oder ernsthaft.
Die wichtigsten Ergebnisse: In dreizehn Ländern hat sich das Risiko von Terrorismus und politischer Gewalt erhöht: Australien, Belgien, Kanada, Dänemark, Estland, Frankreich, Deutschland, Irland, Lesotho, Norwegen, Saudi-Arabien, Tansania und Ukraine.
In 21 Ländern sind die Risiken von Terrorismus und politischer Gewalt niedriger: Albanien, Bangladesch, Barbados, Bhutan, Brasilien, Costa Rica, Kroatien, Kuba, Tschechische Republik, Ägypten, Fidschi, Guyana, Honduras, Kirgisistan, Mauretanien, Mongolei, Marokko, Mosambik, Panama, Tunesien und Usbekistan.
In Südamerika sind die Risikobewertungen in sieben Ländern gefallen. Dazu zählen auch Kuba und Honduras, in denen die Risiken seit Jahrzehnten zum ersten Mal abgenommen haben. Die positive Entwicklung Südamerikas spiegelt Fortschritte in der Bekämpfung des Terrorismus und Anstrengungen wider, lang andauernde Konflikte in Kolumbien und Peru zu beenden.
Der Konflikt in der Ostukraine trug zu zwei höher eingestuften Risiken in der Region bei: Ukraine und Estland. Russlands Militärmanöver und erhöhte Rüstungsausgaben deuten darauf hin, dass die Möglichkeit für weitere bewaffnete Konflikte in der Region nicht mehr undenkbar ist.
Die meisten Länder mit hohen Risiken (16) sind in Afrika, südlich der Sahara. Unzufriedenheit mit Regierungen und sozioökonomische Probleme sorgen hier für Unruhen und Konflikte. Daraus hat sich ein "Risiko-Dreieck" zwischen Nigeria, Somalia und Libyen gebildet.
Quelle: Aon Holding Deutschland GmbH (ots)