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Kriegsaltlasten: Deutsches Minensuchboot beseitigt Munition vor Frankreichs Küste

Archivmeldung vom 04.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Minenjagdboot SULZBACH-ROSENBERg während einer Übung in der Kieler Bucht. Bild: Deutsche Marine
Das Minenjagdboot SULZBACH-ROSENBERg während einer Übung in der Kieler Bucht. Bild: Deutsche Marine

Das deutsche Minenjagdboot "Sulzbach-Rosenberg" hat vor Frankreichs Küsten Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg beseitigt. Das Boot aus Kiel ist Teil des ständigen Minenabwehrverbandes der NATO (SNMCMG 1, englisch: Standing NATO Mine Countermeasures Group 1).

Der NATO-Einsatzverband beseitigte insgesamt zwölf deutsche Grundminen vom Typ LMB und zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg in der nordfranzösischen Somme-Bucht (franz. Baie de Somme). Bei den LMB-Grundminen handelt es sich um Seeminen mit Magnetzündern. Die Deutschen verlegten sie im Zweiten Weltkrieg unter anderem mit U-Booten oder Flugzeugen.  In der Zeit vom 20. bis 30. April suchten sechs Minensuchboote 240 Quadratkilometer Meeresboden nach Kriegsaltlasten ab. Diese Fläche entspricht der Größe der Stadt Frankfurt am Main.

Deutscher Kommandant zufrieden

Die SNMCMG 1 besteht zurzeit neben der "Sulzbach-Rosenberg" aus der dänischen Fregatte "Thetis" sowie den vier Minenjagdbooten "Brocklesby" aus Großbritannien, "Makkum (Niederlande)", "Bellis" (Belgien) und der "Talivaldis" (Lettland). An der Minensuche vor Frankreich beteiligte sich zusätzlich der französische Minenjäger "Eridan". "Ich bin zufrieden mit dem Resultat. Es ist ein gutes Gefühl, einen Beitrag zur Sicherheit der Schifffahrt und der Fischerei geleistet zu haben.", sagt Kapitänleutnant Thorsten Hoffmann, Kommandant der "Sulzbach-Rosenberg".

NATO-Verband besucht Hamburger Hafengeburtstag

Die "Sulzbach-Rosenberg" ist über fünf Monate lang zum NATO-Verband abgeteilt. Sie verließ ihren Heimathafen Kiel am 10. Januar und wird voraussichtlich am 19. Juni zur Kieler Woche zurückerwartet. Die Besatzung hat während ihres Einsatzes schon an zahlreichen Übungen teilgenommen, diverse Ausbildungsabschnitte der NATO durchlaufen und diplomatische Hafenbesuche absolviert. Am kommenden Wochenende wird der NATO-Verband am diesjährigen Hamburger Hafengeburtstag teilnehmen.

Hintergründe zur SNMCMG 1

Der ständige Minensuchverband der NATO - englisch: Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG 1) - ist einer von vier bestehenden ständigen Verbänden des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses (NATO). Seit mehr als 30 Jahren werden in diesem multinationalen Verband Minen geräumt. Das Einsatzgebiet hat sich stetig vergrößert. Anfänglich noch im Ärmelkanal, mittlerweile auch im Atlantik, Mittelmeer und im Schwarzen Meer unterwegs. Deutschland, Großbritannien, Belgien, Dänemark, Norwegen und die Niederlande sind meist mit einem Minensuchboot beteiligt. Auch die baltischen Anrainerstaaten Estland, Litauen, Lettland und Polen sind als junge Mitglieder der NATO beteiligt. Jedes Jahr legt der Einsatzverband rund 40.000 Kilometer zurück - das ist umgerechnet der Äquatorumfang der Erdkugel. Der Verband nimmt vom Mittelmeer bis zur Norwegischen See an fast allen NATO- sowie nationalen Übungen und Minenabwehroperationen teil. Minenabwehr beschränkt sich heute nicht mehr auf eine militärische Auseinandersetzung. Sie ist eine ständige und ernstzunehmende Aufgabe. Noch immer ruhen auf den Meeresböden unzählige Altlasten der vergangenen Kriege. Sie stellen eine permanente Gefahr für die Seefahrt und Umwelt dar. Deshalb finden seit Jahren immer wieder Räumoperationen in internationalen Seegebieten statt.

Quelle: Deutsche Marine

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