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Vorwürfe erhärten sich — Sarkozy bekam 50 Millionen Euro von Gaddafi

Archivmeldung vom 08.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nicolas Sarkozy Bild: Avala / wikipedia.org
Nicolas Sarkozy Bild: Avala / wikipedia.org

Am 3. Januar 2013 kam die Nachricht an die Öffentlichkeit, der geborene Libanese und Geschäftsmann Ziad Takieddine könne Beweise vorlegen, dass der vormalige französische Präsident Nicolas Sarkozy mehr als 50 Millionen Euro von Muammar Gaddafi erhalten habe.

Der Nachrichtenblog "politaia.org" veröffentlichte hierzu Anfang dieser Woche folgende Meldung: "Ziad Takieddine ist seit über 20 Jahren als Vermittler für legale und illegale Geschäfte Frankreichs mit dem Nahen und Mittleren Osten tätig und behauptete einem Untersuchungsrichter gegenüber, schriftliche Beweismittel dafür vorlegen zu können, dass Sarkozys Präsidentenwahlkampf in den Jahren 2006 – 2007 “großzügig” von Tripolis finanziert worden sei.

Damit gewinnen die Anschuldigungen von Saif al-Gaddafi vom März 2011 und einer französischen investigativen Webseite an Substanz. Ziad Takieddine führte weiter aus, dass die Zahlungen aus Tripolis nach der Wahl des CIA-Agenten Sarkozy zum französischen Präsidenten weitergingen. Insgesamt seien über 50 Millionen Euro an illegalen Zahlungen geflossen.

Saif: “Sarkozy muss zuerst das Geld zurückgeben, dass er von Libyen für seine Wahlkampfkampagne bekam. Wir haben diese finanziert und wir verfügen über alle Details und sind bereit, alles offenzulegen. Das erste, was wir von dem Clown verlangen, ist, dass er das Geld dem libyschen Volk zurück gibt…. Aber er hat uns enttäuscht: Gib uns unsrer Geld zurück! Wir haben alle Bankdetails und Dokumente von den Überweisungen und werden alles sehr bald veröffentlichen.“

Es ist nicht der einzige Vorwurf dieser Art gegen Sarkozy. Es gibt Berichte über Umschläge voller Geld für Sarkozys Wahlkampagne von Frankreichs reichster Frau.

Der Untersuchungsrichter Jean-Michel Gentil, der in Bordeaux ursprünglich Ermittlungen über eine mögliche Manipulation der betagten L’Oréal-Erbin Liliane Bettencourt durch skrupellose Mitarbeiter durchgeführt hat, stützt sich auf die Auswertung der Bankauszüge. Sie belegen anscheinend suspekte Transaktionen, die laut Zeugenaussagen der Übergabe von heimlichen Spenden an Sarkozy und andere Politiker gedient haben könnten. Der Fotograf François Marie Banier, ein Intimfreund des Ehepaars Bettencourt, hatte am 26. April 2007 notiert, Liliane Bettencourt habe sich explizit beklagt, dass Sarkozy immer mehr Geld von ihr verlangt habe.

Eine Schlüsselfigur in dem Dossier ist Bettencourts ehemaliger Vermögensberater Patrice de Maistre, der seit Monaten in Untersuchungshaft sitzt. Er war zugleich Mitglied des „Premier Cercle“, eines sehr exklusiven Klubs von wohlhabenden Gönnern des abgewählten Staatschefs. Dem Untersuchungsrichter zufolge hat er Sarkozys Schatzmeister Eric Woerth mindestens zweimal diskret in einem Café getroffen, nachdem er von seiner Arbeitgeberin größere Bargeldbeträge erhalten hatte.

Zurück zu Takieddine: Der libanesische Geschäftsmann steht selbst unter Verdacht, illegale “kick-backs” bei Waffengeschäften u. a. mit Pakistan erhalten zu haben. Zufälligerweise sind auch Gerüchte im Umlauf, dass Gelder aus Waffengeschäften mit Pakistan, also „kick-backs“, für den Wahlkampf von Sarkozy verwendet worden seinen.

Takieddine hatte, wie es sich für einen anständigen Waffenhändler gehört, über lange Jahre enge geschäftliche und persönliche Beziehungen mit einer Reihe von hohen rechtsgerichteten Politikern. Darunter befindet sich der Jugendfreund des ehemaligen Präsidenten, Brice Hortefeux, der enge Verbündete und ehemalige Innenminister Claude Gueant und der Chef der konservativen gaullistischen UMP, Jean-Francois Copé. Außerdem weiß man von dem Libanesen, dass er im Jahre 2007 bei der Befreiung der bulgarischen Krankenschwestern, die in Libyen im Kerker saßen, eine bedeutende Rolle spielte.

Takieddine gab am 3. Januar zu, dass die Anschuldigungen gegen Sarkozy Teil einer Gegenleistung in einem Kuhhandel mit der französischen Justiz seien. Der Zeitschrift Le Parisien gegenüber erklärte er, dass er bereit sei, den Untersuchungsbehörden die Beweise für Gaddafis angebliche Finanzierung von Sarkozy zu übergeben, wenn eine strafrechtliche Untersuchung über die Finanzierung französischer Politiker durch Libyen angestrengt werde. Damit verbunden ist wohl sein Versuch, die Anschuldigungen gegen ihn selbst zu minimieren, die auf das Jahr 1993 zurückgehen.

So sehr die Anschuldigungen des Libanesen auch durch Eigennutz geprägt sein mögen, so sind sie doch überaus unvorteilhaft für den Politganoven Sarkozy. Zusammen mit David Cameron führte er die internationale Unterstützungsbrigade für die libyschen Terroristen an; es konnte den beiden Kriegsverbrechern gar nicht schnell genug gehen, Libyen in Grund und Boden zu bomben und Gaddafi abschlachten zu lassen.

Davor jedoch überraschte Sarkozy selbst viele seiner Anhänger damit, dass er Gaddafi im Dezember 2007 einen glitzernden Staatsempfang bereitete und vielerlei Verträge mit Libyen abschloss. Aber da brauchte er Gaddafi noch.

Quelle: politaia.org

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