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Haben Elektro-Wellen aus Russland das Schiff „Helge Instad“ blind gefunkt?

Archivmeldung vom 15.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Helge Instad
Helge Instad

Foto: Cavernia
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit immer größerer Aufregung reden westliche Politiker und Nato-Militärs über die angeblich grenzenlosen Fähigkeiten der russischen „Elektro-Krieger“: Truppen für elektronische Kampfführung. Es wird viel spekuliert, auch im Zusammenhang mit dem jüngsten Fregattenunglück vor der Küste Norwegens, schreibt das Portal „Swobodnaja Pressa“.

Helge Instad
Helge Instad

Foto: Bjoertvedt
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das russische online Magazin "Sputnik" berichtet auf ihrer deutschen Webseite weiter: "Nach all dem, was öffentlich bekannt ist, sieht der Unfall der „Helge Instad“ wirklich verdächtig aus. Gesteuert wurde die norwegische Fregatte von einer hochspezialisierten Besatzung, die Wetterverhältnisse waren für die Breiten normal, die Lage zu Wasser muss auf den Radarschirmen des Kampfschiffs klar erkennbar gewesen sein.

Auch war genug Zeit vorhanden, um dem entgegenkommenden Tanker auszuweichen. Und das Ausweichmanöver ist selbst für einen Anfänger am Steuerruder ein Kinderspiel. Trotzdem kollidiert die Fregatte mit dem Tankschiff, was wirklich Fragen aufwirft und eine Erklärung braucht.

Noch laufen in Oslo die Ermittlungen. Doch schon am Dienstag ist der finnische Premierminister Juha Sipilä mit seiner Version der Unfallursache an die Öffentlichkeit gegangen. Der finnische Regierungschef hat erklärt, Schuld an dem Unfall der Fregatte hätten russische Truppen für elektronische Kampfführung, die auf der Halbinsel Kola stationiert seien.

Russische EloKa-Waffen sollen die Navigationssysteme der Fregatte gestört und fehlgeleitet haben. Laut dem Portal stützt Sipilä diese Aussage sicherlich auf die Erkenntnisse finnischer Nachrichtendienste.

Der finnische Premier schließt nicht aus, dass Russland die EloKa-Waffen eigens eingesetzt hat, um die Nato-Kräfte beim „Trident-Juncture“-Manöver zu stören. Demnach soll es den Russen gelungen sein, das GPS der Nato im Gebiet der Barentssee und des Nordmeers zu beeinträchtigen.

„Dieses System außer Betrieb zu setzen, ist recht leicht. Es ist möglich, dass Russland dahintersteckt. Das ist eine Botschaft an alle Länder, die an dem Manöver teilnehmen“, so Sipilä laut dem Portal.

Auch das norwegische Verteidigungsministerium erklärte am Dienstag, Russland habe die Ausfälle des Nato-GPS während des „Trident Juncture“-Manövers verursacht. Die Agentur „Associated Press“ hat dies laut dem Portal berichtet.

Demnach kam es vom 16. Oktober bis 7. November zu Störungen des Navigationssystems. Russische Streitkräfte auf der Halbinsel Kola sollen die Beeinträchtigungen verursacht haben. Das norwegische Verteidigungsministerium erklärte auch, die Probleme hätten weder Pannen noch Unfälle ausgelöst.

Überhaupt stellt sich die Frage, ob die russischen Truppen für elektronische Kampfführung die norwegische Fregatte von der Halbinsel Kola aus hätten fehlleiten können. Eine ehrliche Antwort darauf wird man zumindest in der Öffentlichkeit sicherlich nicht hören – weder heute noch sonst irgendwann.

Es ist ja auch eine Besonderheit der elektronischen Hightech-Waffen, dass sie praktisch keine Spuren hinterlassen. Im Cyberraum bleiben nach einem EloKa-Einsatz weder Einschlaglöcher noch Bombensplitter zurück. Was bleibt, sind nur Vermutungen und Spekulationen.

Und Russlands Erfolge im Bereich der elektronischen Kampfführung geben dem Westen auch genug Anlass dazu. Seit mindestens neun Jahren bereitet sich das russische Verteidigungsministerium auf diese Art von Kämpfen vor.

2009 wurde in der Nähe der zentralrussischen Stadt Tambow eine spezielle Einheit gegründet: die 15. EloKa-Brigade, die direkt von Moskau aus befehligt wird. Laut dem Portal hat diese Einheit den Auftrag, die Führungs- und Feuerleitsysteme des Gegners zu „desorganisieren“ und die „eigenen Führungssysteme“ abzuschirmen.

Zur Ausstattung der EloKa-Brigade zählen auch sogenannte strategische Fernmeldestationen zur Störung von Kommunikationskanälen – Codename: „Murmansk BN“. Bekannt ist darüber nicht viel. Nur dass so ein System aus sieben vierachsigen Lastwagen besteht und innerhalb von 72 Stunden in Stellung gebracht werden kann.

Die Antennen der Anlage werden auf vier Teleskopmasten aufgestellt und erreichen die Höhe eines zwölfstöckigen Hauses. Damit kann die Station über zwei Dutzend Frequenzen im Bereich zwischen 200 und 500 MHz in einer unvorstellbaren Entfernung von 5.000 Kilometern stören.

Damit kann auch verhindert werden, dass beispielsweise gegnerische Aufklärungsflugzeuge Zieldaten an die Luftwaffe oder Marine übermitteln. Flugzeugträger zum Beispiel werden dann blind und taub, schreibt das Portal. Und auch eine massive Raketenattacke zu organisieren, wird im solchen Störumfeld praktisch unmöglich sein.

Wir sehen also: Rein technisch wäre es allemal möglich, die Navigationssysteme der „Helge Instad“ vor der norwegischen Küste vom zentralrussischen Tambow aus zu erreichen und zu beeinträchtigen. Möglich – aber nicht nötig.

Denn seit 2015 ist ein „Murmansk BN“ auch an der Barentssee stationiert, innerhalb einer EloKa-Einheit der russischen Nordmeerflotte – einen Steinwurf von Norwegen entfernt. Das bedeutet natürlich nicht, dass die russischen Streitkräfte den Unfall der norwegischen Fregatte oder etwaige andere Zwischenfälle der Nato bei „Trident Juncture“ verursacht haben.

Was wir derzeit haben, sind nur Spekulationen. Und Vermutungen allein reichen natürlich nicht aus, um jemandem Aggression vorzuwerfen. Anlass zur Aufregung geben die technischen Fähigkeiten der russischen EloKa-Truppen der Nato aber offensichtlich schon.

Wenn die Allianz aus dieser Beunruhigung mehr Umsicht im Umgang mit Russland walten lassen und den russischen Grenzen fernbleiben würde, wäre viel gewonnen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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