Donbass-Unterhändler in Ukraine verhaftet
Archivmeldung vom 09.03.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Leiter des ukrainischen Zentrums für die Befreiung von Gefangenen „Offiziercorps“, Wladimir Ruban, ist in der Ukraine verhaftet worden. Vom ukrainischen Geheimdienst SBU werden ihm Anschlags- und Destabilisierungspläne vorgeworden, berichtet das Portal „Strana.us“.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Nach Angaben des ukrainischen Portals soll der Chef-Unterhändler, der unter anderem für den Gefangenenaustausch zwischen den ukrainischen Militärs und den Kräften der selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk verantwortlich ist, im Donbass bei der Überquerung der Kontaktlinie zwischen den Konfliktparteien festgenommen worden sein.
Laut dem SBU-Dokument, das dem ukrainischen Portal vorliegen soll, hat Ruban nicht weniger als Mordanschläge auf den ukrainischen Präsidenten, Petro Poroschenko, den Innenminister, Arsen Awakow, sowie den Chef des ukrainischen nationalen Sicherheitsrates, Alexander Turtschinow, geplant.
Zudem soll Ruban vorgehabt haben, das ukrainische Parlament sowie die Administration des Präsidenten in Kiew zu beschießen.
Sein Ziel sei dabei die „Destabilisierung der Situation“ gewesen.
„Dem Verschwörer wird die Vorbereitung von Terrorakten und der illegale Waffenbesitz vorgeworfen. In dem Dokumententext wird über Anschlagspläne auf den Präsidenten der Ukraine sowie die führenden Beamten des Staates in Kiew gesprochen“, erläutert das Portal den Text des SBU-Dokumentes.
Laut dem Dokument soll dabei Ruban „aus Überzeugung“ gehandelt haben. Durch das Töten von ukrainischen Regierungsvertretern und Abgeordneten habe er „Opfer, Destabilisierung und Chaos“ in der Ukraine erreichen wollen. Hierzu habe er nicht nur leichte Schusswaffen, sondern auch Granaten und Raketenwerfer einsetzen wollen.
Ebenfalls sollen dabei das gewalttätige Besetzen wichtiger Regierungsgebäude geplant gewesen sein und nach Möglichkeit das Gefangennehmen von Poroschenko, Awakow und Turtschinow.
Die Umstände der Festnahme bleiben allerdings weiterhin undurchsichtig. Ruban soll auf dem Weg aus der „Donezker Volksrepublik“ in Haft genommen worden sein.
Ukrainische Grenzbeamte wollen bei ihm ein ganzes Arsenal mit Tausenden Patronen, Granaten, Maschinengewehren, Granatenwerfern und anderen Waffen entdeckt haben.
Das gesamte Arsenal soll in Möbelstücken versteckt gewesen sein, die er mit einem Klein-Lkw transportiert habe.
Wann der Leiter des „Offiziercorps“ seine Angriffspläne in Kiew ausführen habe wollen, wird nicht erwähnt.
Eine Stellungnahme von Ruban selbst liegt nicht vor.
Ukraine: Regierungsnahes Portal gibt russische Priester zum Abschuss frei
Das regierungsnahe ukrainische Internetportal "Myrotvorets" („Mirotworez“) hat die Streitkräfte des Landes aufgerufen, auf Geistliche der Russisch-Orthodoxen Kirche zu schießen.
„Jeder Krieger der Ukraine muss wissen: Die Moskauer und pro-Moskauer Popen sind Kampfeinheiten des russischen Aggressors“, erklärt das Portal auf Facebook.
Soldaten und Sicherheitskräfte sollten russische Geistliche bei Kontrollen genauer durchsuchen, empfiehlt das Portal und fordert: „Bei geringster Lebensgefahr – ohne nachzudenken schießen.“
Nach Angaben der Meinungsforschungsfirma Ukrainian Sociology Service bekennen sich knapp 40 Prozent der ukrainischen Christen (Stand November 2016) zur Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.
Die Webseite „Mirotworez“ war kurz nach dem ukrainischen Umsturz im Jahr 2014 auf Anregung von Anton Geraschtschenko, damals Berater des ukrainischen Innenministers, eingerichtet worden. Die Seite veröffentlicht regelmäßig private Daten von Personen, die von den Betreibern als „Feinde der Ukraine“ eingestuft werden.
„Mirotworez“ steht vermutlich in enger Beziehung zum ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU und zum Innenministerium des Landes, von denen das Portal sich mit Informationen versorgen lässt.
Internationale Bekanntheit erlangte die Webseite nach der Ermordung der Oppositionellen Oles Busyna und Oleh Kalaschnikow im Jahr 2015. Beide wurden samt vollständigen Adressen in die „Mirotworez“-Liste eingetragen und kurz danach niedergeschossen.
Im Mai 2016 hatte „Mirotworez“ über 4000 Namen, Telefonnummern und E-Mails von in- und ausländischen Journalisten, die aus der Ostukraine berichtet hatten, ins Netz gestellt. Die Uno, die OSZE und das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) kritisieren die Tätigkeit des Portals scharf."
Quelle: Sputnik (Deutschland)