EU erhöht Druck auf Maduro - Merkwürdigkeiten im Ergebnis
Archivmeldung vom 05.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Venezuela erhöht die Europäische Union den Druck auf Machthaber Nicolás Maduro. Gleichzeitig sind erste Merkwürdigkeiten in den wenigen veröffentlichten Ergebniszahlen entdeckt worden.
Die deutsche Bundesregierung unterstrich am Montag ihre Forderung, dass
die Ergebnisse jedes einzelnen Wahllokals veröffentlicht werden müssten.
Zu möglichen Konsequenzen, falls die Veröffentlichung weiter ausbleibe,
wollte sich ein Sprecher des Auswärtigen Amtes nicht äußern.
Der
EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte am Vortag mitgeteilt, dass die
bisher veröffentlichten Wahlergebnisse ohne entsprechende Nachweise
nicht anerkannt werden könnten. Neben den fehlenden
Abstimmungsprotokollen gehe auch aus Berichten internationaler
Wahlbeobachter hervor, dass die Wahl nicht internationalen Standards
entsprochen habe.
"Jeder Versuch, die vollständige
Veröffentlichung der offiziellen Abstimmungsprotokolle zu verzögern,
wird die Glaubwürdigkeit der offiziell veröffentlichten Ergebnisse nur
weiter in Frage stellen", sagte Borrell.
Wahlergebnisse gelten
dann als schwerer zu fälschen, wenn detaillierte Zahlen veröffentlicht
werden. Zum einen müssten im Fall einer Fälschung die Wahlhelfer jedes
einzelnen Wahllokals in einen Betrug eingeweiht sein, zum anderen gibt
es bei Manipulationen oft statische Auffälligkeiten, die von
Mathematikern aufgedeckt werden können.
Selbst das
veröffentlichte offizielle Wahlergebnis hat schon eine solche
Merkwürdigkeit: Nach Angaben der Wahlbehörde bekam Maduro genau
5.150.092 Stimmen, González 4.445.978 und andere Kandidaten 462.704.
Diese Stimmenzahlen führen allerdings bis auf die fünfte Nachkommastelle
zu merkwürdig "runden" Prozentanteilen von genau 51,20000 Prozent,
44,20000 Prozent und 4,60000 Prozent. Das kann ein extrem
unwahrscheinlicher Zufall sein - oder es wurden die Prozente nicht auf
Basis der Stimmen ausgerechnet, sondern umgekehrt, die Stimmen auf Basis
vorgegebener Prozentangaben.
Kopien der von der Opposition
veröffentlichten und von mehreren unabhängigen Organisationen
überprüften Wahlunterlagen sollen zeigen, dass tatsächlich
Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia die Präsidentschaftswahl
gewonnen hat, und zwar mit einer deutlichen Mehrheit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur