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Abneigung der USA gegen Abenteuer: Israel will mit den USA gemeinsam Angriff auf Iran simulieren

Archivmeldung vom 09.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Boeing B-1B Lancer beim Bombenabwurf, gleichzeitig Ausstoß eines MJU-23-Täuschkörpers (Symbolbild)
Boeing B-1B Lancer beim Bombenabwurf, gleichzeitig Ausstoß eines MJU-23-Täuschkörpers (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine mögliche israelische Attacke auf Irans Atomanlagen würde einen Krieg in der gesamten Nahost-Region auslösen. Israel versucht, die USA zu einem simulierten Angriff gegen Iran zu bewegen, um Teheran glaubwürdig militärisch zu drohen. Dies analysiert Seyed Alireza Mousavi im Magazin "RT DE".

Weiter berichtet Mousavi auf RT DE: "Es wird erwartet, dass die US-amerikanischen und israelischen Verteidigungschefs am Donnerstag mögliche Militärübungen erörtern, die sich auf ein sogenanntes "Worst-Case-Szenario" zur Zerstörung der iranischen Nuklearanlagen fokussieren würden, falls die Diplomatie in Wien scheitert, bestätigte ein hochrangiger US-Beamter der Nachrichtenagentur Reuters.

Der US-Beamte lehnte es jedoch ab, Einzelheiten zu den möglichen Militärübungen bekannt zu geben. "Wir stecken in dieser Notlage, da das iranische Atomprogramm einen Punkt erreicht, wo es keine konventionelle Begründung hat", sagte der Beamte, wollte jedoch immer noch Hoffnung auf Diskussionen ausdrücken. Iran bestreitet, nach Atomwaffen zu streben, und erklärt, das Land wolle die Nukleartechnologie ausschließlich für friedliche Zwecke nutzen.

Washington und Tel Aviv wollen Teheran mit den geplanten Kriegsspielen angeblich signalisieren, dass die USA und Israel es immer noch ernst meinen, den Bau einer "iranischen Atomwaffe" zu verhindern. Dennis Ross, ein ehemaliger hochrangiger US-Beamter und Nahost-Experte, schlägt diesbezüglich vor, dass die USA die israelische Armee mit der präzisionsgelenkten bunkerbrechenden Bombe (Massive Ordnance Penetrator) mit sehr hoher Durchschlagskraft ausrüsten sollten.

Israelische Beamte legten sich in den letzten Tagen weiterhin ins Zeug, um die angebliche Gefahr des iranischen Atomprogramms wieder hochzuspielen. Der israelischen Tageszeitung Haaretz zufolge hofften israelische Beamte, dass sie die USA davon überzeugen können, sowohl eine Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 zu vermeiden, als auch ein vorläufiges neues Atomabkommen mit Iran abzuwenden. Israel habe zum Ziel, stattdessen die Sanktionen gegen Teheran weiter zu verstärken und sich außerdem zugleich noch für eine "ausdrückliche, glaubwürdige militärische Drohung" gegen Iran einzusetzen.

Nachdem Israel im Zuge der neuen Atomverhandlungen behauptet hatte, dass Iran nun wirklich kurz vor der Atombombe stehe, erklärte der Direktor des CIA, die USA hätten keine Beweise dafür gesehen, dass Iran die Entscheidung getroffen hätte, eine Atombombe zu bauen. Aus israelischer Perspektive ist auch in den USA auch keine Bereitschaft zu erkennen, sich in ein neues militärisches Abenteuer zu stürzen. In Washington, D.C. hat man offenbar grundsätzlich nach dem raschen Abzug aus Afghanistan kein Interesse an einem Waffengang gegen Iran, weil sich die US-Regierung insgesamt vom Nahen Osten abkehrt, um in der Pazifikregion China stärker entgegenzutreten. Die US-Regierung will insofern offenbar unbedingt einen neuen Deal mit Iran unterzeichnen.

Einige US-Beamte machen sich auch seit Langem Sorgen über die US-Fähigkeit, möglicherweise verstreut deponierte Komponenten eines iranischen Atomwaffenprogramms aufzuspüren und zu zerstören, sobald überhaupt genug spaltbares Material für eine mögliche Bombe produziert sein würde. Der ehemalige israelische Premierminister Ehud Barak sagte vor Kurzem, es sei nicht klar, ob Israel oder die USA überhaupt einen tragfähigen Plan zum Angriff auf Iran hätten.

Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage vom Israel Democracy Institute würde eine knappe Mehrheit der Israelis einen Luftangriff auf Iran befürworten, auch wenn er nicht von den USA unterstützt würde. Während viele, nämlich 62 Prozent der jüdischen Israelis der Ansicht sind, dass Iran eine "existenzielle Gefahr" darstelle, stimmte nur eine sehr kleine Minderheit von 19 Prozent der arabischen Israelis dieser Einschätzung zu.

Israel droht bereits seit Langem mit einem Angriff auf Iran. Experten halten das für weit mehr als bloßes Säbelrasseln. Die Folgen eines Angriffes wären unabsehbar. Schlimmstenfalls könnten viele andere Staaten in einen großen Krieg hineingezogen werden. Teheran würde auf einen israelischen Angriff gegen seine Atomanlagen massiv reagieren, indem es ballistische Raketen und Drohnen auf Israel abfeuern würde. Dieser Krieg würde eine regionale Kampagne der Verbündeten Irans gegen Israel auslösen und auch die Hisbollah mit ihren 150.000 Raketen und vielleicht sogar die Raketenvorräte der Hamas und sowie der Huthi auf den Plan rufen.

Die Hisbollah dient insbesondere Iran als ein Instrument der Abschreckung, die über ein Arsenal von abertausende präzise lenkbaren Raketen und Drohnen verfügt, was eine große Bedrohung für israelische Städte und Kraftwerke darstellt.

Nachdem die iranische Delegation in der letzten Woche zwei neue Entwürfe zu Irans nuklearen Verpflichtungen in Wien vorgelegt hatte, welche sowohl die Aufhebung der US-Sanktionen wie auch Irans Rückkehr zu seinen atomtechnischen Auflagen beinhalten, bezeichneten westliche Diplomaten die iranischen Vorschläge als angeblich inakzeptabel. Der Beamte der Europäischen Union, der die Gespräche leitet, kündigte an, dass die Wiener Gespräche am Donnerstag wieder aufgenommen werden sollen, und der US-Sondergesandte für Iran plant, sich diesen Gesprächen am Wochenende anzuschließen."

Quelle: RT DE

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