DEG finanziert Mobilfunkinfrastruktur in Afrika und dem Mittleren Osten
Archivmeldung vom 02.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttMobile Telekommunikation prägt den Alltag. Ohne die nötige Infrastruktur wären zuverlässig verfügbare Online-Verbindungen nicht möglich. Die libanesische IPT Powertech Group SAL (IPT) investiert daher in Afrika und dem Mittleren Osten in dezentrale Energielösungen für Mobilfunkunternehmen.
Dafür stellt die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH dem Unternehmen ein langfristiges Darlehen in Höhe von 25 Mio. USD bereit. Weitere 20 Mio. USD kommen von der Proparco sowie 10 Mio. USD von Finfund; das Darlehen der Entwicklungsfinanzierer aus dem EDFI-Verbund wird von der DEG syndiziert. Co-Investor ist außerdem die Europäische Investitionsbank (EIB), die weitere 60 Mio. USD bereitstellt.
IPT ist auf die Energieversorgung von Mobilfunkmasten spezialisiert. In elf Ländern in Afrika und dem Mittleren Osten betreibt das Unternehmen mehr als 30.000 Masten von verschiedenen Mobilfunkbetreibern. In vielen Entwicklungsländern sind diese nicht an die öffentliche Energieversorgung angeschlossen. Daher werden die Mobilfunkantennen in der Regel über einzelne Anlagen direkt am Mobilfunkmast mit Energie versorgt - bisher zumeist mit Dieselgeneratoren.
IPT wird die erforderliche Energie künftig effizienter und nachhaltiger bereitstellen und setzt dabei auf Solarstrom und leistungsfähige Batterien. Dabei werden Produktionsüberschüsse gespeichert, so dass grüne Energie zu jeder Tageszeit zur Verfügung steht und genutzt werden kann. Insgesamt sollen so rund 40 Prozent der bisher benötigten Energie und rund 115.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.
Dafür übernimmt IPT als neuer Eigentümer die Energieanlagen von den Mobilfunkbetreibern, rüstet sie um und verkauft anschließend den Strom an die Mobilfunkanbieter auf Basis langfristiger Abnahmeverträge. Aktuell betreibt IPT bereits 4.500 Mobilfunkmasten nach diesem - sogenannten TESCO (Telecom-Energy-Service-Company) - Modell. Im Rahmen des Vorhabens kommen weitere 1.000 Masten dazu.
IPT beschäftigt derzeit 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die anstehende Investition werden rund 2.000 weitere direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen.
Anlässlich der Vertragungsunterzeichnung kommentierte DEG-Geschäftsführerin Monika Beck: "Mit IPT begleiten wir ein Unternehmen bei der nachhaltigen Weiterentwicklung seines erfolgversprechenden Geschäftsmodells. Wir setzen auf eine langfristige, für beide Seiten wertschöpfende Partnerschaft. Zudem freut uns, dass künftig Speichermedien aus deutscher Produktion an den Mobilfunkmasten zum Einsatz kommen".
Nabil Haddad, CEO von IPT, äußerte: "Dieses Vorhaben ist der Grundstein für eine stabile und langfristige Beziehung mit der DEG, Finfund, Proparco und der EIB. Sie wird es IPT ermöglichen, die Telekommunikationsbranche durch hochmoderne Lösungen in einen nachhaltigeren und grüneren Sektor zu verwandeln."
Infrastruktur-Finanzierungen für Telekommunikation und Erneuerbare Energien sind ein Schwerpunkt der DEG. Allein die von der DEG 2018 mitfinanzierten Erneuerbare-Energie-Erzeuger werden nach Fertigstellung der Anlagen jährlich mehr als 1.700 MW Strom mit Wasserkraft sowie Wind- und Solarenergie produzieren.
Quelle: DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (ots)