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Russische Luftfahrtbehörde: Raketensplitter an MH17-Wrack stammen nicht von Buk

Archivmeldung vom 15.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der rechte Cockpitteil. Man kann an der Oberseite über den Fenstern mehrere parallele Einschläge sehen. Diese können nur von einer Doppellauf Bordkanone eines Kampffliegers stammen. Es ist völlig unmöglich, dass die unspezifisch ausgerichteten Einschläge von Shrapnellmunition einer BUKM1 Luftabwehrrakete eine solche exakte Parallelität hervorbringen. Ausserdem kann man mehrere runde Löcher in den Fensterscheiben oder in Fensternähe erkennen. Bild: Screenshot http://nos.nl/artikel/2004822-cockpit-van-mh17-boeing-geborgen.html
Der rechte Cockpitteil. Man kann an der Oberseite über den Fenstern mehrere parallele Einschläge sehen. Diese können nur von einer Doppellauf Bordkanone eines Kampffliegers stammen. Es ist völlig unmöglich, dass die unspezifisch ausgerichteten Einschläge von Shrapnellmunition einer BUKM1 Luftabwehrrakete eine solche exakte Parallelität hervorbringen. Ausserdem kann man mehrere runde Löcher in den Fensterscheiben oder in Fensternähe erkennen. Bild: Screenshot http://nos.nl/artikel/2004822-cockpit-van-mh17-boeing-geborgen.html

Größe und chemische Zusammensetzung der Raketensplitter, die am Wrack der 2014 über der Ostukraine abgeschossenen Passagiermaschine MH17 entdeckt worden sind, lassen nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde Rosaviacia darauf schließen, dass diese Splitter nicht von einer Buk-Rakete stammen. Das berichtet das russischen online Magazin "Sputnik" auf der deutschsprachigen Webseite.

Weiter heißt es dort: "Diese Erkenntnisse hat der Chef der Behörde, Oleg Stortschewoj, in einem offiziellen Schreiben an die Leitung des niederländischen Sicherheitsrats, der zu der MH17-Katastrophe mit 298 Todesopfern ermittelt hat, mitgeteilt.

Die niederländische Behörde hatte in ihrem Abschlussbericht im Oktober festgestellt, dass die Maschine mit einer Flugabwehr-Rakete der Serie 9М38 Buk vom Himmel geholt worden sei. Der Sprengkopf des Typs 9Н314М sei an der linken Seite des Flugzeugs explodiert, das zu dem Zeitpunkt von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, hieß es damals.

„Das Neue und Wichtige ist, dass die Eigenschaften der Splitter, wie sie im Bericht angeführt sind, nicht den Eigenschaften der Splitterelemente eines 9Н314М-Sprengkopfes entsprechen“, so Stortschewoj in seinem Brief, der auf der Webseite von Rosaviacia veröffentlicht wurde.

Laut Stortschewoj haben russische Spezialisten bei einem Experiment den Beschuss eines alten Flugzeugs durch eine Buk-Rakete mit 9Н314М-Sprengkopf nachgestellt.  An der Verkleidung des „Zielflugzeugs“ seien zahlreiche Doppel-T-förmige Einschusslöcher entdeckt worden. Doch die Wrackteile der Boeing-777-200 9M-MRD „weisen keine Einschusslöcher dieser Form auf“.

Bereits im Sommer hatte eine Gruppe von Luftfahrtexperten im Internet einen inoffiziellen Ermittlungsbericht zur Boeing-Katastrophe veröffentlicht. Daraus ging unter anderem hervor, dass keine der russischen Flugabwehrraketen mit derartigen Splittern gespickt ist, wie sie am MH17-Wrack entdeckt worden waren.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine, die von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, kamen ums Leben. In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner heftige Gefechte.

Die Regierung in Kiew und die Milizen werfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben. Weil die meisten Opfer Niederländer waren, übernahmen die Niederlande die Leitung der Ermittlungen. Noch vor Beginn der Ermittlungen hatten viele Kiewer und westliche Politiker die ostukrainischen Volksmilizen für den mutmaßlichen Abschuss verantwortlich gemacht und Russland eine Verwicklung vorgeworfen.

Rund 15 Monate nach der Katastrophe hat der für die Untersuchung zuständige Sicherheitsrat der Niederlande am 13. Oktober 2015 den finalen Ermittlungsbericht veröffentlicht. Darin hieß es unter anderem, dass die Maschine mit einer Buk-Rakete abgeschossen worden war. Am gleichen Tag präsentierte der Buk-Hersteller Almaz-Antey die Ergebnisse eigener Untersuchungen, bei denen sogar als Experiment ein ausgedientes Passagierflugzeug mit einer Rakete gesprengt worden war.

Moskau: MH17-Tribunal vor Abschluss der Ermittlungen „widerspricht Menschenverstand“

Als Widerspruch zum gesunden Menschenverstand hat die russische Außenamtssprecherin Marija Sacharowa den Vorstoß des niederländischen Außenministers Bert Koenders bezeichnet, noch vor dem Abschluss der Ermittlungen zur MH17-Katastrophe ein Tribunal für die Bestrafung von Schuldigen ins Leben zu rufen.

„Die Gründung beliebiger Tribunale zum Boeing-Absturz vor dem Abschluss der Ermittlungen widerspricht zumindest dem gesunden Menschenverstand – egal, von welchem Land die Rede ist“, sagte Sacharowa am Donnerstag. Wer jetzt ein Tribunal fordere, der habe offenbar kein Interesse an einer Aufklärung. „Das ist ein Versuch, diejenigen augenblicklich zu den Schuldigen zu machen, die bereits von Anfang an zu solchen ernannt worden sind.“

Die Diplomatin verwies auch darauf, dass nur Tribunale legal seien, die unter der UN-Schirmherrschaft entstünden. Unter diesen Umständen „besteht die Aufgabe Russland darin, auf diese Tragödie Licht zu werfen, alle möglichen Informationen zu finden und zu klären, was dort passiert ist."

Moskau zu MH17-Katastrophe: Ukraine verschwieg Luftraumgefährdung

Kiew hat „die Gefährdungen für die Zivillluftfahrt durch die militärischen Aktivitäten des ukrainischen Verteidigungsamtes wissentlich verschwiegen oder entstellt dargestellt“, heißt es in einem Brief des Vizechefs der russischen Luftfahrtagentur Rosaviacia, Oleg Stortschewoi, an den Chef des niederländischen Sicherheitsrates, Tjibbe Joustra.

„Infolgedessen hatten andere Staaten sowie Fluggesellschaften, darunter die Malaysia Airlines, nicht die notwendigen offiziellen Angaben zur Entscheidung über einen Flugverzicht über die Ukraine“, so Stortschewoi.

Dem Rosaviacia-Vizechef zufolge hat der niederländische Sicherheitsrat in seinem Abschlussbericht über die Ermittlungen zum Absturz der malaysischen Boeing 777 die Verantwortung von den ukrainischen Behörden auf die betreffende Fluggesellschaft und die internationale Luftfahrtorganisationen, darunter die zivile Luftfahrtorganisation (ICAO), abgeschoben.

Stortschewoi verweist darauf, dass die ukrainischen Behörden seit dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts im April 2014 in der Ostukraine bis zur MH17-Katastrophe im Juli desselben Jahres keine offiziellen Informationen zur Bedrohung der Flugsicherheit für die Zivilluftfahrt in der Region veröffentlicht hatten."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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