Saporoschje: Ukrainische Besatzer verwandeln die Stadt in ein zweites Mariupol
Archivmeldung vom 08.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBisher wurden 73 Prozent des Gebiets Saporoschje befreit. Dieses Territorium wurde bereits ein Teil der Russischen Föderation. Allerdings lebt fast die Hälfte der Bevölkerung in der Stadt Saporoschje und ihren Vororten, die immer noch unter der Besatzung der ukrainischen Streitkräfte (AFU) stehen. Dies berichtet Rafael Fachrutdinow im Magazin "RT DE".
Weiter berichtet Fachrutdinow auf RT DE: "Die Ukraine verlegt neue Streitkräfte an die Front im Gebiet von Guljaipole und in Richtung des Kachowka-Stausees. Im von den ukrainischen Streitkräften (AFU) okkupierten Saporoschje sind Tausende von ausländischen Söldnern aufgetaucht. "AwtoWAS" und andere ehemalige Giganten der sowjetischen Industrie werden von Kiew in Festungen nach dem Vorbild des "Metallurgischen Kombinats Asow-Stahl" in Mariupol verwandelt. Wie soll die russische Armee die gegnerischen Stellungen in Saporoschje durchbrechen?
Jewgeni Balizki, Interimsgouverneur der Region Saporoschje, sagte am Mittwoch im Sender Russia 24: "Das vom ukrainischen Militär besetzte regionale Zentrum, die Stadt Saporoschje, und seine Industriebetriebe werden zu einem befestigten Gebiet, ähnlich wie das Asow-Stahlwerk in Mariupol." Tausende von Söldnern aus den Vereinigten Staaten, Deutschland, Polen und anderen Ländern halten sich nach Angaben von Balizki in der Stadt auf.
Dies fällt besonders in der Nähe des "AwtoWAS"-Werks am linken Ufer des Dnepr auf. Dort, wo [die Autos] "Saporoschez" bis zum Jahre 1994 und "ZAZ Tavria" bis 1998 produziert wurden, kann man eine große Anzahl von Militärpersonal und Ausrüstung beobachten. "Im Moment sind auch die Unternehmen 'Saporosch-Stahl' und 'Saporoschkoks' zu Hochburgen der Militanten geworden. Dort wurden Lager mit Ausrüstung, Munition und Arbeitskräften eingerichtet. Eine ähnliche Situation spielt sich in der Aluminiumschmelze ab, wo unsere Raketen bereits eintrafen und 150 Söldner vernichtet wurden. Es gibt auch Befestigungen und einen Aufenthaltsort für die Terrormiliz im Unternehmen 'AwtoWAS'", sagte Wladimir Rogow, Leiter der Bewegung "Wir sind mit Russland zusammen" aus Saporoschje, gegenüber der Zeitung Wsgljad.
Ebenso wie Balizki bemerkte Rogow, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Stadt Saporoschje nach dem Mariupol-Schema vorgehen. "Der Schwerpunkt der Taktik besteht darin, dass in den benachbarten administrativen Gebäuden, Ausbildungseinrichtungen, Freizeiteinrichtungen für Kinder und Einkaufszentren, in denen die Kämpfer stationiert sind, Zivilisten angesiedelt werden, die meist eine pro-westliche Gesinnung haben und von denen viele die bereits befreiten Gebiete verließen. Das wird gemacht, um im Falle eines Beschusses behaupten zu können, dass Russland Zivilisten angreift", sagte Rogow. Der Bürgerrechtler erklärte: "Zudem lassen sich die Kämpfer in den zweiten und dritten Stockwerken von Wohnhäusern in Saporoschje nieder. Seit mehreren Monaten gibt es einen Bestand an leeren Wohnungen. Gruppen von fünf bis 20 Personen ziehen ein. Sie sollen sich unter die Bevölkerung mischen und sich vor unseren Raketenangriffen schützen. Wahrscheinlich werden wir gezwungen sein, irgendwie einen Exodus der Zivilisten aus der Stadt zu maximieren, weil die ukrainischen Streitkräfte heute eine Taktik anwenden, die sie 'Blätterteig' nennen", erklärte er.
Es sei daran erinnert, dass
bisher 73 Prozent des Gebiets Saporoschje befreit wurden. Dieses
Territorium wurde bereits ein Teil der Russischen Föderation. Allerdings
lebt fast die Hälfte der Bevölkerung in der Stadt Saporoschje und ihren
Vororten, die immer noch unter der Besatzung der AFU stehen. Bereits
zuvor hatte Rogow gegenüber dem Fernsehsender Solowjow Live
mitgeteilt, dass bedeutende Kräfte der Streitkräfte nach Saporoschje
verlegt wurden. Aus offenen Quellen ist bekannt, dass die 65. Autonome
Kampfgruppe, etwa die Hälfte der 1. Autonomen Panzerbrigade, die
Einheiten "Tetra" des Verteidigungsministeriums und ein Regiment der
Nationalgarde des Innenministeriums bis zu diesem Zeitpunkt die
Frontlinie auf ukrainischer Seite bildeten. Rogow zufolge formieren sich
die Einheiten nun neu, um zwei Städte an der Frontlinie anzugreifen:
Wassiljewka (ein Bezirkszentrum am Ufer des Kachowka-Stausees, östlich
von Energodar und dem AKW Saporoschje) und Pologi (ein Knotenpunkt an
der Eisenbahnlinie Saporoschje-Wolnowacha).
"Die ukrainischen Nationalisten verlegen ihre Einheiten von der Charkower Seite nach Saporoschje. Sie gruppieren ihre Einheiten nicht nur in der Region Cherson neu. Ein Positionierungskonflikt findet an der Kontaktlinie statt. Die heißeste Lage herrscht derzeit in Orechowo, Guljaipole, Wassiljewka und Polochowo", erklärte Rogow. Um gegen die ukrainischen Streitkräfte in Richtung Saporoschje erfolgreich vorgehen zu können, müssen Kampfgruppen gebildet werden, die in der Lage sind, anzugreifen, ohne sich zur Verteidigung zurückzuziehen, meint Alexander Perengijew, außerordentlicher Professor an der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Russischen Wirtschaftsuniversität Plechanow und Mitglied des Expertenrates des russischen Offiziersrates. "Die Verteidigung muss entlang der gesamten Linie mit mobilisierten Kampftruppen verstärkt werden, die einen Gegenangriff der AFU unterbinden werden. Zurzeit sind wir gezwungen, Truppen von einem Gebiet in ein anderes zu verlegen, so dass wir keine groß angelegte Offensive durchführen können. Idealerweise sollte die Zahl der Truppen so groß sein, dass keine Verlegung erforderlich ist", sagte er. Der Analyst fügte hinzu, dass in einem solchen Szenario die offensiven russischen Kampftruppen in der Lage wären, diese oder jene Gruppe ukrainischer Verbände "auszuschalten", sie im Hinterland zu überraschen und zu vernichten, während die Verteidigungsstreitkräfte vorrücken und sich in neuen Stellungen verankern würden.
"Eine solche Taktik sollte in Richtungen Saporoschje und Cherson angewandt werden. Wir müssen es den vorrückenden Streitkräften ermöglichen, unsere Verteidigung zu durchbrechen, sie zu überrumpeln und zu zerschlagen. Und die Verteidigung wird wie bisher den Vorstoß halten. Das ist ein Klassiker, wie zum Beispiel die Schlacht von Cannes 216 v. Chr., als Hannibals Karthager dem zahlenmäßig überlegenen römischen Heer unter der Führung der Konsuln Lucius Aemilius Paullus und Gaius Terentius Varro eine vernichtende Niederlage zufügten", erinnerte er. In der Schlacht auf dem Kulikowo Pole wurde eine ähnliche Taktik angewandt, als eines unserer Regimenter den Vorstoß einsteckte und die rechten und linken Regimenter begannen, dieses zu umgehen. Darüber hinaus ist das russische Regiment dem Feind in den Rücken gefallen, und wir haben gewonnen. Diese uralte russische Taktik hat sich in der Praxis als die beste erwiesen", fügte Perengijew hinzu.
"Wie können wir im Werk 'AwtoWAS' vorgehen, wenn die Stadt belagert wird? Umzingelt die Kompanie, so dass niemand entkommen kann, und eröffnet in regelmäßigen Abständen das Feuer. Sobald die ersten Opfer zu beklagen sind, wird der Gedanke an eine Kapitulation aufkommen. Allerdings muss der Angriff auf Saporoschje von Bodentruppen mit Begleitung aus der Luft erfolgen", erklärte Perengijew. "Dabei sollte nicht vergessen werden, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung von Saporoschje aus unseren Menschen besteht", bemerkte Rogow seinerseits. "Offensichtlich sind sie ernsthaft eingeschüchtert und haben keine Möglichkeit, ihren Standpunkt zu vertreten. Wenn sie nun offen ihre Sympathien für Russland zum Ausdruck bringen, drohen ihnen Repressalien durch die ukrainische Junta."
Nach der Einschätzung von Rogow kommt es derzeit an der Kontaktlinie zu Stellungskämpfen und Artillerieduellen. Allem Anschein nach verstärken die ukrainischen Streitkräfte auch ihre Diversionstätigkeiten im rückwertigen Armeegebiet. Am Mittwoch beschlagnahmten Polizeibeamte Sprengstoff, einen elektronischen Zünder und eine F-1-Granate mit Zünder bei einem Anwohner in der Stadt Tokmak in Saporoschje. Dies wurde bei der regionalen Polizeibehörde gemeldet. Nach Angaben von Balizki werden in der Region jede Woche ein oder zwei Gruppen ukrainischer Diversanten festgenommen. In diesem Kontext schloss er die Einführung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen in dem Gebiet zur Unterdrückung von Aktivitäten terroristischer Gruppierungen nicht aus. Die Kämpfer des kürzlich gegründeten Freiwilligenbataillons namens Pawel Sudoplatow werden zum Schutz strategischer Einrichtungen in Melitopol und im gesamten befreiten Teil des Gebiets eingesetzt.
"Das Bataillon begann mit der Kontrolle von Plantagen, der Überwachung von Strom- und Gasleitungen und der Sicherheit von Bauarbeitern", sagte Balizki. Der Erlass zur Bildung der Freiwilligeneinheiten wurde vor etwa einer Woche vom amtierenden Gouverneur unterzeichnet. Drei Bataillone – das Sudoplatow-Bataillon, das 'Andrei Pervozvanny'-Bataillon und die Slawjanskaja gwardija – werden zugunsten der Bewohner der Region Saporischschja gebildet."
Quelle: RT DE