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Syrienkrieg: Jordanien an der Spitze des Schlages

Archivmeldung vom 22.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: Stimme Russlands
Bild: Collage: Stimme Russlands

Die Verlegung einer Panzerdivision der USA nach Jordanien zeugt davon, dass sich Syrienkonflikt in eine regionale Katastrophe verwandelt. Die Amerikaner, die bereits um ihre Nahostverbündeten bangen, versuchen, die schlimmste Variante der Entwicklung von Ereignissen vorzusehen. Das berichtet Nikita Sorokin bei Radio "Stimme Russlands"

Im Beitrag heißt es weiter: "Die Anwesenheit amerikanischer Truppen in Jordanien sei imstande, die Syrienkrise noch mehr zu vertiefen, sagte der offizielle Sprecher des Außenministeriums der Russischen Föderation, Alexander Lukaschewitsch. Es sei daran erinnert, dass der Verteidigungsminister der USA, Chuck Hagel, dieser Tage die Entscheidung Washingtons bekannt gegeben hat, die Erste Panzerdivision sowie rund 200 erfahrene Militärfachleute auf dem Gebiet der Aufklärung, der Logistik und der Spezialoperationen nach Jordanien zu entsenden. In Amman wurde die Absicht Washingtons bekräftigt und präzisiert, dass sich die amerikanischen Militärs mit der Stärkung der Kampffähigkeit der jordanischen Armee befassen würden. Etwas früher hatte Syriens Präsident, Bashar al-Assad, davor gewarnt, dass der Brand des syrischen Bürgerkrieges auf das benachbarte Jordanien hinüber zu greifen drohe. Auf dem Territorium dieses Landes, hob al-Assad hervor, würden die Kämpfer der syrischen Opposition ausgebildet; von dort erhielten sie auch Waffen und Munition.

Die amerikanische Aktivität im Raum des syrischen Konfliktes sei durch mehrere Umstände auf einmal hervorgerufen worden, meint Wladimir Issajew, Professor des Instituts der Länder Asiens und Afrikas der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität:

„Das Ausschlaggebende ist nach meiner Ansicht, dass die USA in eine sehr unangenehme Situation geraten sind, denn ihre heimliche Hilfe an die syrische Opposition erwies sich in einer Reihe von Fällen als Hilfe an die Kräfte, die für Al-Qaeda tätig sind oder ihr schlicht und einfach angehören. Deshalb haben Amerikaner sogar erklärt, dass es notwendig sei, diese Situation irgendwie zu verfolgen. Und warum gilt der syrisch-jordanischen Grenze eine solche Aufmerksamkeit? Weil die Amerikaner nach meiner Auffassung folgende Variante durchrechnen: Wenn das Regime des Präsidenten al-Assad in Syrien zusammenbricht, so werde Syrien, wie viele Fachleute meinen, in zwei oder drei Bestandteile zerfallen. Denn Syrien ist, vom rein konfessionellen Standpunkt betrachtet, äußerst verschiedenartig. Dementsprechend würde das nächste Land, wohin Unruhen verschiedenster Art hinüber greifen würden, Jordanien sein. Jordanien ist auch nicht homogen in konfessioneller Hinsicht; darüber hinaus machen mehr als 50 Prozent seiner Bevölkerung Palästinenser aus.“

Die Position der Palästinenser sowohl in der Syrienfrage als auch in der Frage der Beziehungen zu Israel unterscheidet sich sehr von der offiziellen Linie Jordaniens. Deshalb sei es, den Worten von Wladimir Issajew zufolge, unbekannt, in was sich diese Widersprüche verwandeln würden. Jordanien verhält sich überaus vorsichtig dem gegenüber, was sich in Syrien abspielt, denn es befürchtet, dass die syrischen Ereignisse an und für sich oder die Kämpfer, die an der Seite dieses oder jenes Flügels der syrischen Opposition Krieg führen, damit beginnen könnten, das jordanische Regime ins Wanken zu bringen, das sich ohnehin in einer äußerst komplizierten Situation befindet. In diesem Sinne würde die militärische Präsenz der USA den jordanischen Behörden größere Sicherheit verleihen und gleichzeitig die Amerikaner befähigen, für sich eine Illusion der Kontrolle über die Entwicklung der Ereignisse zu schaffen.

Die Amerikaner hätten niemals ihre Strategie gegenüber Syrien verheimlicht, sagte in einem Interview mit der STIMME RUSSLANDS Salim Als Asad, Chefredakteur des informationsanalytischen Portals „Ostexpress“:

„Ich denke, dass diese 200 Militärangehörige, deren Entsendung neulich bekannt gegeben wurde, ein Teil der allgemeinen Operation seien, die von den Amerikanern geplant wird. Sie wollen zur Entwicklung eines beliebigen Szenariums in Syrien bereit sein. Es ist nicht auszuschließen, dass sie eine Invasion vorbereiten, die auch von der Entwicklung der Ereignisse in Syrien abhängt. Sie machen kein Hehl daraus, dass sie im Süden Syriens eine gewisse Pufferzone schaffen möchten. Sie selbst haben Angst vor den Islamisten und wollen die Grenzen Israels schützen. Das Wichtigste für sie ist, die Golanhöhen zu kontrollieren, damit keine terroristischen antiisraelischen Gruppen dorthin gelangen und Terrorakte gegen Israel verüben.“

Jordaniens Rolle im syrischen Konflikt scheint nicht allzu deutlich zu sein. In der Tat, es entsteht der Eindruck, dass von der Position Ammans nur wenig abhängt. Die Vereinigten Staaten decken ihre Karten nicht auf, doch die Verlegung einer Panzerdivision und Gruppen von Offizieren, Fachleuten für Spezialoperationen, in den Raum der Kampfhandlungen ist kein Spaß. Dies umso mehr, als bekannt geworden ist, dass Raketenabwehrkomplexe „Patriot“ nach Jordanien verlegt werden sollen. Somit gerät Jordanien an die Spitze eines Schlages, entweder eines Panzerschlages gegen Syrien von seinem Territorium aus, oder an die Spitze der unberechenbaren Handlungen der Islamisten vom Territorium Syriens aus. Weder die eine noch die andere Variante verheißt dem Haschimitischen Königreich etwas Gutes."

Quelle: Text Nikita Sorokin - „Stimme Russlands"

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