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Trauer um Total-Chef de Margerie: Auch für Russland ein großer Verlust

Archivmeldung vom 22.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eine Falcon, wie die verunglückte Maschine.
Eine Falcon, wie die verunglückte Maschine.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit dem tragischen Tod des Chefs des Ölkonzerns Total, Christophe de Margerie, bei einem Flugzeug-Unglück verliert Russland einen wichtigen Verbindungsmann, schreibt die Zeitung „Wedomosti“ am Mittwoch.

Christophe de Margerie (2009)
Christophe de Margerie (2009)

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
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Radio "Stimme Russlands" berichtet unter Berufung auf die Nachrichtenagentur RIA Novosti auf der Webseite weiter: "De Margerie, der den Spitznamen „Big Moustache“ („großer Schnurrbart“) hatte, war eine wichtige Persönlichkeit. Der Franzose machte sich in den 1990er Jahren einen Namen als Vermittler zwischen dem Westen und den Öl-produzierenden Ländern im Nahen Osten.

De Margerie gab zu, dass er sich an die Gesetze und die ungeschriebenen Regeln in den Ländern zu halten versuche, wo Total tätig ist. „Die Energiewirtschaft ist eng verflochten mit der Politik. Dabei geht es darum, die Lieferungen sicherzustellen“, hatte er der Zeitung „Le Monde“ im September gesagt. Bei Investitionen in anderen Ländern half ihm oft der persönliche Kontakt zur Staatsführung und ihrem Umfeld. Sein Verständnis für die Bedingungen in Russland hatte er im Juni 2010 bei einem Treffen mit dem damaligen Premierminister Wladimir Putin deutlich gemacht. „Herr Regierungschef, unsere Politik in ihrem Land ist äußerst klar. Wir haben zwar viele Partner, jedoch nur einen Chef. Solange sie mich und Total unterstützen, werden wir gute Geschäfte machen“, hatte er geäußert.

Dank seiner persönlichen Kontakte gelang es de Margerie, dass Total nach den Machtwechseln im Irak und in Libyen seine Förderprojekte wiederaufnehmen konnte. Ende der 1990er Jahre hatte er dem Irak mit dem Programm „Öl gegen Lebensmittel“ geholfen. Dank seinem Verhandlungsgeschick bekamen Tausende Libyer nach dem Machtsturz Gaddafis ihre Jobs wieder zurück.

Das Unternehmen, die Sicherheit und die Gesundheit seiner Mitarbeiter in 130 Ländern zu schützen, machte de Margerie zum Friedensstifter. Er kritisierte die Kampfhandlungen in Libyen und die Sanktionen gegen Russland. Mit seinem Tod verliert Russland eine wichtige Verbindung zur politischen und wirtschaftlichen Elite Europas. Nach Angaben der französischen Presse wird es den Geschäftsleuten und Politikern ohne de Margerie schwerer fallen, eine gemeinsame Sprache zu finden.

Wnukowo-Katastrophe wird von Michail Gurewitsch ermittelt

Die Tragödie im Moskauer Flughafen Wnukowo, bei der in der Nacht zum 21. Oktober der Leiter des französischen Ölkonzerns „Total“, Christophe de Margerie, ums Leben gekommen war, wird von Michail Gurewitsch ermittelt. Zuvor ermittelte Gurewitsch den Absturz des Flugzeugs mit dem polnischen Präsidenten Lech Kaczyński an Bord.

Darüber hinaus werden Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft, des Föderalen Sicherheitsdienstes und des Föderalen Bewachungsdienstes Russlands die Sicherung der Flüge überprüfen.

Wnukowo wird oft sowohl von ausländischen Delegationen als auch von Spitzenpolitikern Russlands genutzt.

Augenzeugen: Schneepflug kreuzte Startbahn des Total-Jets bei schlechter Sicht

Nach dem tragischen Tod von Christophe de Margerie berichten Augenzeugen über Details des Unglücks auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo: Das Schneeräumfahrzeug, das mit dem Jet des Präsidenten des französischen Energiekonzerns Total kollidierte, war dem Flugzeug bei schlechter Sicht in die Quere gefahren. Bei dem Unfall kamen insgesamt vier Menschen um.

Die Falcon des Total-Präsidenten habe von der Startbahn Nummer eins starten sollen; das Schneeräumfahrzeug sei auf der Startbahn Nummer zwei unterwegs gewesen, die die erste Startbahn kreuze, erzählte ein Augenzeuge RIA Novosti.

Als das Flugzeug kurz vor dem Abheben gewesen sei, sei der Schneepflug auf die Kreuzung gefahren. Ein Fluglotse bestätigte den Vorgang. Nach seinen Worten durfte das Schneeräumfahrzeug eigentlich nicht dort hinfahren, wo es gefahren war. „Aber alles ging sehr schnell und bei schlechter Sicht.“

Der Privatjet des Total-Präsidenten war in der Nacht zum Dienstag beim Start in Wnukowo mit einem Schneeräumfahrzeug zusammengestoßen, dessen Fahrer nach vorläufigen Behördenangaben betrunken war.

De Margerie sowie die drei Besatzungsmitglieder der Maschine kamen ums Leben. Ermittlungen wurden aufgenommen. Der Total-Präsident hatte in Moskau über Investitionen und ein stärkeres Engagement seines Konzerns in Russland beraten."

Quelle: RIA Novosti - online Redaktion Radio „Stimme Russlands"

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