In Indien ist ein Mädchenleben »Luxus« - Jährlich werden über 10.000 weibliche Neugeborene von ihren Eltern getötet
Archivmeldung vom 07.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn Berlin begann am Mittwoch die Internationale Tourismusbörse ITB. Dieses Jahr ist Indien Partnerland der weltweit größten Reisemesse. Indien präsentiert sich u. a. mit Musik, Folklore, Kunst und kulinarischen Spezialitäten. Indien kämpft aber auch mit einem Problem, das nicht auf der ITB thematisiert wird:
Je 1.000 Jungen bis zum Alter von sechs Jahren
leben nur 927 Mädchen, weltweit liegt die Vergleichszahl bei 1.050
Mädchen. Die Geburt eines Mädchens bedeutet für Familien in vielen
Teilen Indiens den finanziellen Ruin, denn die hohe Mitgift für die
spätere Hochzeit lässt Mädchen zum »Luxus« werden. Anlässlich des
Internationalen Frauentages am 8. März weist das Hilfswerk »Geschenke
der Hoffnung e.V.« darauf hin, dass jährlich mehr als 10.000
neugeborene Mädchen von den eigenen Eltern getötet bzw. derart
vernachlässigt werden, dass sie innerhalb der ersten Lebenstage
sterben. Hinzu kommen jährlich hunderttausende weibliche Föten, die
nach der Geschlechtsbestimmung durch Ultraschall vor der Geburt
gezielt abgetrieben werden.
Die indische Staatsministerin für Frauen und Kinder, Renuka
Chowdhury, macht auch im eigenen Land auf den vielfachen Mädchenmord
aufmerksam: »Es ist eine internationale und nationale Schande für
uns, dass Indien bei einem Wirtschaftswachstum von neun Prozent noch
immer seine Töchter tötet«, sagte Chowdhury vor wenigen Wochen in
einem Interview mit der indischen Nachrichtenagentur PTI.
»Geschenke der Hoffnung e.V.« unterstützt ein Kinderhaus in Südindien, in dem Mädchen versorgt werden, die in letzter Sekunde gerettet werden konnten. »Wir freuen uns, dass die indische Regierung, insbesondere Ministerin Chowdhury, in Indien selbst offensiv mit dem Thema umgeht und wünschen uns mittelfristig ein Umdenken in der indischen Bevölkerung. Soweit wir können, unterstützen wir Einrichtungen für neugeborene Mädchen in Indien und arbeiten mit unserem Projektpartner vor Ort daran, die gesellschaftliche Stellung der Frauen in Indien zu verbessern«, sagt Christoph von Mohl, Geschäftsführender Direktor von »Geschenke der Hoffnung e.V.«.
»Geschenke der Hoffnung e.V.« ist ein christliches Werk mit internationalem Profil, das Menschen in Not hilft und das Evangelium weitergibt. Ziel der Arbeit ist es, Bedürftige, ungeachtet ihres religiösen, sozialen oder kulturellen Hintergrundes, zu unterstützen. Der Verein ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). Er trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI), ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und darf das Prüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz führen.
Quelle: Pressemitteilung Geschenke der Hoffnung e.V.