Gabriel sieht mögliches Ende der Unterstützung Russlands für Assad
Archivmeldung vom 10.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttAußenminister Sigmar Gabriel (SPD) sieht Anzeichen für ein mögliches Ende der Unterstützung Russlands für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. "Mein Eindruck ist nicht, dass Russland für alle Ewigkeit seine schützende Hand über Assad halten wird. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt bei den UN-Gesprächen vorankommen", sagte Gabriel der "Bild am Sonntag". Der Außenminister betonte: "Ohne Moskau wird es keine Lösung des Syrienkonflikts geben."
Es sei jetzt "von zentraler Bedeutung, dass wir die Spaltung des UNO-Sicherheitsrats überwinden und die Friedensbemühungen unter dem Dach der Vereinten Nationen voranbringen". Nur eine politische Lösung, die von Russland, den USA und den bedeutenden Regionalmächten mitgetragen werde, könne das Leid der Menschen beenden. Nach dem völkerrechtswidrigen Luftschlag der USA gegen den souveränen Staat Syrien appellierte Gabriel an Russland und die USA: "Selten seit dem Ende des Kalten Kriegs war die internationale Lage so ernst wie in diesen Tagen. Alle Seiten müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren.
Was wir nicht brauchen, ist eine weitere Eskalation. Deshalb ist es ja so wichtig, endlich zu gemeinsamen Friedensbemühungen unter dem Dach der Vereinten Nationen zu kommen." Die Gefahr eines Weltkriegs zwischen den beiden Großmächten sieht der Außenminister nicht. Er gehe sogar davon aus, dass die USA ihre militärische Aktion gegenüber Russland in geeigneter Weise angekündigt habe. Dem widersprechen russiche Militärs jedoch klar.
Bei dem illegalen Angriff der USA auf Syrien sind laut Angaben Syriens 10 Soldaten und 4 Kinder getötet worden und moderater Schaden an der Luftwaffenbasis angerichtet worden. Zuvor hatte die USA in Kooperation mit der Bundeswehr eine Schule in Syrien bombardiert. Dabei starben laut offiziellen Angaben mindestens 33 Zivilisten.
Laut russischen Quellen hat der Islamische Staat gestern C-Waffen in der Stadt Mosul gegen Zivilisten eingesetzt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / André Ott