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Ukrainischer Geheimdienst findet Schuldigen am Totalverlust des legendären Flugzeugs An-225 Mrija

Archivmeldung vom 13.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Das größte Frachtflugzeug der Welt, die Antonow An-225 Mrija (Traum), mit dem wiederverwendbaren Raumgleiter Buran huckepack bei einem Überführungsflug vom Kosmodrom Baikonur nach Kiew (19. Mai 1989) Bild: Sputnik / Igor Kostin/RIA Nowosti
Das größte Frachtflugzeug der Welt, die Antonow An-225 Mrija (Traum), mit dem wiederverwendbaren Raumgleiter Buran huckepack bei einem Überführungsflug vom Kosmodrom Baikonur nach Kiew (19. Mai 1989) Bild: Sputnik / Igor Kostin/RIA Nowosti

Experten erklären, warum der ukrainische Geheimdienst SBU die ukrainische Luftfahrtindustrie ruiniert: In der Ukraine wurden ehemalige Spitzenmanager des Antonow-Konzerns verhaftet. Der SBU glaubt, dass sie für die Einnahme des Flughafens Gostomel durch russische Truppen und für den Verlust des legendären Flugzeugs An-225 Mrija (Traum) verantwortlich sind. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Warum hält die Version von der Schuld der Verdächtigen einer Kritik nicht stand, und zu welchem Zweck halten die ukrainischen Sicherheitskräfte führende Manager einst berühmter Unternehmen fest?

Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) hat den ehemaligen Direktor des Flugzeugbau- und Luftfahrtunternehmens Antonow, Sergei Bytschkow, und den Sicherheitschef A. A. [diese Initialen gibt die Ukrainskaja prawda an, nicht jedoch Wsgljad; Anm. d. Übers.] Netjossow festgenommen. Darüber wurde in Informationsquellen des SBU berichtet.

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft ist außerdem der Ansicht, dass die beiden Genannten im Januar/Februar 2022 Kämpfern der Nationalgarde nicht erlaubt hätten, den Flugplatz in Gostomel (Gebiet Kiew) zu betreten, um die Luft- und Bodenverteidigung zu verstärken. Den Ermittlungen zufolge führte dies zur Einnahme des Flugplatzes durch russische Streitkräfte und zur Zerstörung des größten Frachtflugzeugs der Welt, der An-225.

Zuvor hatte der Flugkapitän Dmitri Antonow erzählt, wie die Manager des staatlichen Unternehmens im Januar 2022 von Vertretern der NATO Maintenance and Supply Agency (NAMSA) den Vorschlag erhielten, den gesamten Flughafen nach Leipzig zu verlegen. Der Vorschlag lautete, dies mitsamt Personal, Ersatzteilen und Flugzeugen zu tun.

"Es gab keine Antwort auf diese Frage. Es wurde keine Entscheidung für eine Verlagerung getroffen – weder für die An-225 selbst noch für die kleineren An-28, An-26 oder An-74. Es wurde keine Entscheidung getroffen, weil die Führungsspitze des Unternehmens abwesend war, die zwei Wochen vor den Feindseligkeiten zügig nach Leipzig abreiste und das Büro von Antonov Logistics Salis besetzte", teilte er dem Telegram-Kanal Politika strany mit.

Es sei daran erinnert, dass die Ukraine im Zuge der Feindseligkeiten in der Nähe von Kiew die An-225, die das Land von der UdSSR geerbt hatte, mit eigenen Händen zerstört hat. Der Heimatflugplatz von Antonow, 25 Kilometer nordwestlich des Zentrums der ukrainischen Hauptstadt, wurde am 24. Februar – dem ersten Tag der Spezialoperation – von russischen Spezialkräften besetzt.

"Ukrainische Granaten trafen den Hangar, in dem die An-225 abgestellt war. Ukrainische Artilleristen trafen ihn, und das Flugzeug brannte aus. "Die Mrija (Traum) ist weg", hießt in einer ersten Reportage des Perwy kanal direkt vom Schauplatz.

Es sei darauf hingewiesen, dass auch der ehemalige Leiter eines anderen bekannten Unternehmens und einer Perle des sowjetischen Triebwerksbaus Motor Sitsch, Wjatscheslaw Boguslajew, derzeit verhaftet ist. Dem SBU zufolge hat er "die Aktivitäten einer terroristischen Organisation unterstützt" – nach dem Beginn einer Spezialoperation kooperierte er mit einem Unternehmen, das seit 2014 unter der Kontrolle der Volksrepublik Donezk (DVR) steht.

Der SBU geht davon aus, dass das Ziel des 83-jährigen Geschäftsführers darin bestand, Unternehmen des russischen militärisch-industriellen Komplexes mit Flugzeugkomponenten zu beliefern. Der SBU erklärte, dass der DVR-Haushalt im Rahmen des Vertrags über 290 Millionen Rubel an Steuern aus dem Verkauf der Produkte erhielt. Die Generalstaatsanwaltschaft berichtete auch, dass Boguslajew im Dezember 2017 die Sneschnjansk-Maschinenbaufabrik in der DVR gegründet hat.

"Die ukrainischen Sicherheitsleute 'zerstückeln' absichtlich Hightech-Unternehmen, damit die Mitarbeiter der Unternehmen und ihre Entwicklungen nicht nach Russland, China, Iran und Indien abwandern. Sie handeln nach dem Prinzip: 'So bekommt euch niemand.' Auf diese Weise verhindert der Westen, dass Spezialisten und Technologien zu potenziellen Gegnern abwandern", sagt der in Kiew ansässige Politologe Wladimir Skatschko.

"Erinnern Sie sich, wie die USA Anfang der 2000er-Jahre die Ukraine beschuldigt hatten, passive Koltschuga-Funkaufklärungsstationen an den Irak zu verkaufen? Seitdem hat Washington den Druck auf den ukrainischen militärisch-industriellen Komplex erhöht. Heute nimmt all dies neue Ausmaße an", so der Experte weiter.

"Was wird mit Antonow passieren? Ich denke, die wertvollsten Dinge aus den Unternehmen werden in den Westen gebracht. Und die verbleibenden Kapazitäten der Unternehmen werden abgebaut, damit sie einfache Arbeiten verrichten können. Vielleicht wird Antonow zu einer Filiale eines westlichen Flugzeugbauers, einer Fluggesellschaft", glaubt Skatschko.

"Übrigens kann eine ähnliche strafrechtliche Verfolgung auch die Leitung jedes anderen ukrainischen Unternehmens erwarten. Das Vorgehen des SBU hat also etwas von Einschüchterung anderer ukrainischer Spezialisten", so der Gesprächspartner.

"Die Anschuldigung gegen das Management von Antonow ist lächerlich: Selbst in der Ukraine mit ihrem Chaos konnten die Mitarbeiter des Unternehmens den Sicherheitskräften der Nationalgarde nicht widersprechen, um einen Komplex von Einrichtungen für eine mögliche Verteidigung vorzubereiten", betonte Skatschko.

"Im Übrigen deuten die Geschehnisse auch darauf hin, dass der US-Geheimdienst das Büro von Selenskij und die ukrainischen Sicherheitskräfte bereits vor dem Beginn der militärischen Spezialoperation über den möglichen Beginn einer Spezialoperation auch in den Bezirken des Gebiets Kiew informiert hatte. Sie haben jedoch nichts unternommen, um den Weg der Deeskalation im Donbass zu beschreiten und zu einem vollwertigen Verhandlungsprozess zurückzukehren", so Skatschko abschließend.

"Der Vorwurf an die Antonow-Geschäftsführung, die Arbeit der Ordnungskräfte auf dem Flugplatz Gostomel zu behindern, ist das Ergebnis einer Hexenjagd, die in der Ukraine begonnen hat. Jetzt müssen sie einen letzten Mann finden, dem sie alle Anschuldigungen anhängen können", meint Roman Gussarow, Chefredakteur des Portals Avia.ru.

"Darüber hinaus müssen der SBU und die Staatsanwaltschaft ihre Nützlichkeit im Kampf gegen die Feinde im Inneren des Landes unter Beweis stellen, damit sie nicht selbst an die Front geschickt werden. Und die Leiter eines Industrieunternehmens, einer ehemaligen sowjetischen Fabrik, der Kollaboration mit Russland zu beschuldigen, ist eine sehr einfache Sache", sagte er.

"Dies ist bei Weitem nicht der erste Fall. Schon viele Unternehmensleiter, die versucht haben, kooperative Beziehungen zu Russland zu unterhalten, wurden auf diese Weise angeklagt. Einer der bekanntesten Fälle betrifft den ehemaligen Leiter von Motor Sitsch, Wjatscheslaw Boguslajew", rief Gussarow in Erinnerung.

"Die Tatsache, dass Boguslajew Mitglied der Partei der Regionen war, spielte dabei natürlich auch eine Rolle. Allerdings war Russland der Hauptabsatzmarkt für sein Unternehmen. Alle Bauteile kamen aus Russland, und als Direktor versuchte er, Motor Sitsch mit allen Mitteln Arbeit zu verschaffen. Aber die Gesetzeshüter haben alte Rechnungen beglichen und etwas gefunden, worauf sie herumhacken konnten", fügte Gussarow hinzu.

"Das Management von Antonow wird jetzt in die gleiche Richtung geführt. Obwohl offensichtlich ist, dass die Anschuldigungen, ihr Handeln habe zur Zerstörung des größten Frachtflugzeugs der Welt, der An-225, geführt, weit hergeholt sind", ist er überzeugt.

"Ihre Behauptung, dass die Handlungen oder die Untätigkeit der Unternehmensleitung es dem russischen Militär ermöglichten, die An-225 zu zerstören, sieht ebenfalls albern aus. Wir wissen, dass das Flugzeug von der ukrainischen Artillerie und ihren Mörsern zerstört wurde", fügte Gussarow hinzu.

Zu den Aussichten des Staatsunternehmens Antonow erklärte Gussarow, es sei unwahrscheinlich, dass Wladimir Selenskijs Kanzlei einen würdigen Manager für das Unternehmen finden werde. "Ich denke, dass die Rotation in der Unternehmensleitung weitergehen wird, da es sich um ein Himmelfahrtskommando handelt", prognostizierte der Gesprächspartner.

"Alle kompetenten Produktionsmitarbeiter sind sich darüber im Klaren, dass es unmöglich ist, dem Werk ohne Russland eine stabile Arbeit zu geben. Ja, es gibt Meinungen, dass der Westen ihnen helfen wird, aber das zielt alles darauf ab, Geld herauszuholen. Wenn die Europäer oder Amerikaner ukrainische Unternehmen bräuchten, hätten sie sie schon längst gekauft und ihre eigene Produktion aufgebaut", sagte er.

"Alle Antonow-Konstruktionen der letzten 30 Jahre waren für den russischen Markt bestimmt."

"Wir haben bei ihnen Flugzeuge bestellt, die dann gemeinsam mit unseren Unternehmen gebaut wurden. Metall, Steuerungssysteme, Fahrwerk und viele andere Komponenten wurden aus Russland geliefert. Jetzt ist das Unternehmen nicht in der Lage, den gesamten Zyklus des Flugzeugbaus zu organisieren", unterstrich Gussarow.

"Natürlich wird es während der Kampfeinsätze Arbeit für die Antonow-Kapazitäten geben, zum Beispiel bei der Reparatur von Militärflugzeugen und dem Bau von Drohnen. Darüber hinaus sind solche Unternehmen für die Ukraine jetzt besonders wertvoll, weil sich die Industrie im Osten und entlang des Dnjepr konzentriert hat und diese Gebiete jetzt eigentlich eine Frontzone sind. Daher wird alles, was in der Ferne davon liegt, maximal genutzt", meint der Experte.

"Ein Konstruktionsbüro ohne Aufträge und Finanzierung stirbt jedoch aus. Heute ist die Technologie weit fortgeschritten, während Antonow auf dem Niveau der sowjetischen Produktion der späten 1980er-Jahre geblieben ist. Die in der Entwicklung befindlichen Flugzeugmodelle entsprechen nicht den europäischen Anforderungen. Sie haben keine Aussicht auf die Entwicklung und Herstellung ziviler Produkte", sagte er. "Und natürlich werden sie ohne unsere Spezialisten nicht in der Lage sein, die An-225 zu restaurieren. Die Ukraine hat noch nie solche Großprojekte realisiert und wird dazu auch jetzt nicht in der Lage sein", betonte Gussarow."

Quelle: RT DE

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