"Reichstagssturm á la USA?" - Trump appelliert an Protestler friedlich zu bleiben
Archivmeldung vom 07.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttNachdem die Proteste am Kapitol in Washington am Mittwoch eskaliert sind, hat sich US-Präsident Donald Trump in einer Videobotschaft an die Beteiligten gewandt. Dabei rief er zwar dazu auf, "nach Hause" zu gehen und friedlich zu sein, heizte die Stimmung aber gleichzeitig erneut auf. Die Wahl sei gestohlen worden, "das wissen alle", sagte Trump gleich zu Beginn des einminütigen Statements.
Jetzt müsse aber alles friedlich bleiben. "We love you" und "I know how you feel", sagte Trump an die Protestler gerichtet. Die hatten am Nachmittag mit Trump-Fahnen bestückt das Kapitol gestürmt und es bis in einen Sitzungssaal geschafft. Der war zuvor evakuiert worden. Eigentlich sollte am Mittwoch in beiden Kammern das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl formal bestätigt werden, Trump und seine Anhänger erkennen einen Sieg von Joe Biden aber nicht an.
Im Wortlaut sagte Donald J. Trump in seinem Videoaufruf auf Twitter: Trump twittert VIdeobotschaft: "Ich kenne euren Schmerz. Ich weiß, dass ihr verletzt seid. Wir hatten eine Wahl, die uns gestohlen wurde. Es war eine erdrutschartige Wahl, und jeder weiß das, besonders die andere Seite, aber ihr müsst nach Hause gehen. Jetzt müssen wir Frieden haben. Wir müssen Recht und Ordnung haben. Wir müssen unsere großartigen Leute in Recht und Ordnung respektieren. Wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird. Es ist eine sehr schwierige Zeitspanne. Es gab noch nie eine Zeit wie diese, wo so etwas passiert ist, wo sie es uns allen wegnehmen konnten, mir, euch, unserem Land, dies war eine betrügerische Wahl, aber wir können diesen Leuten nicht in die Hände spielen. Wir müssen Frieden haben. Also geht nach Hause. Wir lieben euch. Ihr seid etwas ganz Besonderes. Ihr habt gesehen, was passiert. Ihr seht, wie andere behandelt werden, die so schlecht und so böse sind. Ich weiß, wie ihr euch fühlt. Aber geht nach Hause und geht in Frieden nach Hause."
Das Video wurde von Twitter umgehend eingeschränkt "aufgrund des Risikos von Gewalt", obwohl Donald J. Trump darin zur Friedlichkeit aufruft. Es kann von niemanden geteilt werden.
Antifa und BLM für Sturm verantwortlich?
Zwischenzeitlich verdichten sich Hinweise des renommierten investigativen Journalisten Oliver Janich, wonach zumindest ein großer Teil der Randalierer im Capitol der antifaschistischen Szene (Antifa) und der Black Lives Matter Bewegung (BLM) angehören könnten. Mindestens 2 Aufrührer konnte auf Fotos klar idendifiziert werden. Diese waren bereits im Sommer auf einem BLM Marsch in Arizona fotographiert worden. Auch Lin Wood, Anwalt des Trump Teams meldete sich auf Twitter und geht von einer gezielten Antifa & BLM Operation aus um den Ruf Donald Trumps zu beschädigen.
Trump ruft Nationalgarde zum Schutz des Capitols
Nach der Eskalation hat Donald J. Trump die Nationalgarde gerufen die am frühen Abend für Ordnung sorgen soll. Die Ordnung wurde laut Behördenangaben um 23:40 Uhr (MEZ) wieder hergestellt.
Viele ungeklärte Fragen
Während die Unruhen am US-Kapitol abklingen bleiben vielen ungeklärte Fragen offen. Weder ist klar was die Aufrührer genau wollten, noch ist klar, warum an einem Tag, an dem alle VIPs der Regierung der USA, an einem Ort sind, dort die Sicherheitsmaßnahmen dermaßen gering waren. So gelang es offensichtlich einer Horde von Hippies mit riesigen Hüten, eines der sichersten Gebäude der Vereinigten Staaten zu stürmen und längere Zeit zu besetzen. Laut den Videoaufnahmen, die bisher einsehbar waren, hatten diese Hippies es lediglich auf Vandalismus aus. Auch ist bisher unklar warum auf vielen Videoaufnahmen die Polizei den Stürmern voraus läuft und auch warum die Haussicherheit nicht rigoroser eingriff oder wie die Presse hinter die angeblich verschlossenen Senatstüren kam um von dort aus zu berichten? In einigen Aufnahmen scheint die Polizei die Absperrzäune für jene zu öffnen, die später das Gebäude stürmen.
Rechtsanwalt Markus Haintz kommentiert die Bilder der Kooperation zwischen Polizisten und Stürmern wie folgt: "Wurde das Kapitol gestürmt oder hat man einfach nur die Zäune aufgemacht? Warum kommt einem das so bekannt vor? Wenn die Amerikaner ein Gebäude bewachen wollen, dann bekommen die das hin. Wenn Sie es nicht hinbekommen, sollte man sich fragen, warum?"
Weiter stellt Haintz fest: "Reichstagsstürmung a la USA: Es ist ganz offensichtlich, dass die Sache zugelassen wurde. Angesichts der großen Trump Demo hätte man das Kapitol von vorneherein ganz anders gesichert, schon zur präventiven Abschreckung, zum Beispiel mit gepanzerten Fahrzeugen, um gleich ein Signal zu geben, dass jeder Angriffsversuch zwecklos ist... Hat man aber nicht. Die sogenannten Stürmungsszenen waren eher ein Geplänkel statt ein echter Kampf um ein Gebäude, sonst würde man auch viel mehr Verletzte und Tote sehen. Immerhin sind speziell viele Konservative und Trump Anhänger schwer bewaffnet. Wo sind diese? Im Gebäude selbst hat man kaum Zerstörungen gesehen, speziell nicht im Plenarsaal. Die Leute spazieren da herum, wie bei einer Besichtigung. Kurz: wo ist die Wut? Es ist in der Tat wenig glaubhaft, dass man an einem solch historischen Tag, einfach mal so ins Kapitol spazieren könnte. Ein solches Gebäude ist völlig problemlos zu bewachen, dafür muss man kein Sicherheitsexperte sein. Das ganze wirkt doch sehr gestellt. Wenn Millionen von Amerikaner zu den Waffen greifen (würden), dann sähe das anders aus. Cui bono?"
Quelle: dts Nachrichtenagentur / ExtremNews