Gedenktag für die Opfer des Genozids in Ruanda
Archivmeldung vom 05.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor 14 Jahren nahm ein verhängnisvoller Völkermord in Zentralafrika seinen Lauf, der zu den grausamsten und brutalsten der Menschheitsgeschichte gehört. Anlässlich des internationalen Gedenktages für die Opfer am 7. April erinnert die Hilfsorganisation ora international an den Genozid in Ruanda.
Noch nie wurden in so kurzer Zeit so viele Menschen umgebracht. Insgesamt fanden innerhalb von drei Monaten über eine Million Menschen den Tod. Und nie zuvor waren so viele Menschen aus der Zivilbevölkerung beteiligt. Angetrieben von einer menschenverachtenden Hasspropaganda und vor den Augen einer untätigen Weltgemeinschaft starben Menschen lange, qualvolle Tode, nachdem man sie mit Macheten zerhackt hatte. Hunderttausende mussten mit ansehen, wie ihre geliebten Familienmitglieder brutal ermordet wurden. Eine Strategie während des geplanten Völkermordes war die bewusste Ansteckung mit HIV durch systematische Vergewaltigungen. Schätzungen gehen von 250.000 Opfern aus. Der Völkermord hinterließ unzählige traumatisierte Waisenkinder und Witwen.
ora international engagiert sich mit einem Patenschaftsprogramm, das Witwen und Waisen hilft, die unter den Folgen des Völkermordes leiden. Die Arbeit geschieht zusammen mit einer lokalen Organisation, die inmitten aller Trauer und unvorstellbaren Leidens entstand. Der Gründer und Leiter verlor selbst 100 Familienangehörige und hatte auf dem Herzen, die Opfer zu trösten und ihnen bei der Wiederherstellung ihrer Würde zu helfen.
Das
Patenschaftsprogramm befindet sich unweit der Hauptstadt Kigali. Mit
der Unterstützung von ora hilft die Partnerorganisation Waisen dabei,
zur Schule zu gehen, sucht eine Unterkunft für sie und bildet neue
Familien, in denen sich Witwen um die Waisen kümmern. Durch die
Unterstützung von Paten werden die Kinder auch medizinisch versorgt.
Außerdem fördert die Hilfsorganisation ein Landwirtschaftsprogramm, in
dem die Witwen arbeiten und so für ihre Familien sorgen.
Quelle: ora international