Nach Boeing-Absturz: Moskau fordert von Kiew Offenlegung der Flugabwehrdaten
Archivmeldung vom 19.07.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRadio "Stimme Russlands" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur RIA Novosti, das nach dem Absturz des malaysischen Passagierjets im Raum von Donezk in der Ostukraine Moskau von der Führung in Kiew gefordert hat, alle Daten zur ukrainischen Luftabwehr im Konfliktgebiet offenzulegen. Kiew habe einer zuständigen Kommission einen detaillierten Einblick zu gewähren, wie die Ukraine ihre Boden-Luft- und Luft-Luft-Raketen verwende, sagte Russlands Vizeverteidigungsminister Anatoli Antonow am Samstag in einem Interview für den TV-Sender Rossija-24. „Das ist eine überaus wichtige Frage. Die Antwort darauf wird es uns gestatten zu bestimmen, welche Systeme gegen die malaysische Boeing verwendet wurden“, sagte der Militär.
Weiter heißt es: "Zuvor hatte das Verteidigungsministerium zehn Fragen an die ukrainische Militärführung im Zusammenhang mit dem Absturz der Boeing formuliert. Die Antworten auf diese Fragen würden Russland und der internationalen Gemeinschaft als Ganzes zeigen, was sich am Himmel über der Ostukraine abgespielt habe und was zu tun sei, damit sich das nie wiederhole, sagte Antonow.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 283 Fluggästen, darunter 85 Kinder, und 15 Besatzungsmitgliedern an Bord war am vergangenen Donnerstag von Amsterdam nach Kuala Lumpur unterwegs gewesen. Um etwa 15.20 Uhr MESZ, als sie über der Ukraine flog, verschwand die Maschine von den Radaren. Nach Angaben russischer Fluglotsen befand sich die Boeing in diesem Augenblick etwa zehn Flugminuten bis zur russischen Grenze. Bei dem Absturz überlebte niemand.
Telefonat Kerry-Lawrow: Unparteiische Untersuchung von Boeing-Absturz tut Not
Die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry, haben am Samstag in einem Telefonat auf die Notwendigkeit einer unparteiischen und transparenten Untersuchung der Absturzursachen des malaysischen Passagierjets über der Ostukraine hingewiesen. Das teilte das russische Außenamt nach der Unterredung mit.
„Die beiden Minister kamen ferner darin überein, den Einfluss ihrer Länder für die Erlangung einer langfristigen Beilegung des Konflikts geltend zu machen… Die Diskussion sei überaus offen gewesen“, hieß es.
Lawrow sprach sich dafür aus, das Internationale Luftfahrtamt, dessen Mitglied auch die Ukraine ist, in die Untersuchung einzubinden. Die Minister bekräftigten, dass alle Konfliktseiten strikt auf der Grundlage der Genfer Vereinbarungen handeln sollten, um eine Beilegung des Konflikts in der Ukraine zu durchzusetzen.
Lawrow und Kerry waren sich auch darin einig, dass alle Indizien, einschließlich der Flugschreiber, den zuständigen Organen zur Verfügung gestellt werden sollen. Das internationale Expertenteam solle einen ungehinderten Zugang zur Absturzstelle haben, hieß es.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 283 Fluggästen, darunter 85 Kinder, und 15 Besatzungsmitgliedern an Bord war am vergangenen Donnerstag von Amsterdam nach Kuala Lumpur unterwegs gewesen. Um etwa 15.20 Uhr MESZ, als sie über der Ukraine flog, verschwand die Maschine von den Radaren. Nach Angaben russischer Fluglotsen befand sich die Boeing in diesem Augenblick etwa zehn Flugminuten bis zur russischen Grenze. Bei dem Absturz überlebte niemand.
Russland über Ankündigung von Versionen vor der Untersuchung besorgt
Das Außenministerium der Russischen Föderation kann es nicht fassen, dass eine Reihe von Ländern noch vor Beginn der Untersuchung der Boeing-Katastrophe an der ukrainsich-russischen Grenze ihre Versionen hinsichtlich der Gründe für den Absturz publik gemacht hat und somit Druck auf den Verlauf der Untersuchung ausübt.
Moskau hat die beiden Parteien des Konfliktes in der Ukraine aufgerufen, internationalen Experten den Zugang zur Absturzstelle zwecks Durchführung der Untersuchung zu ermöglichen, wurde im Außenamt Russlands erklärt.
Putin und Merkel besprachen Untersuchung der Boeing-Katastrophe in Ukraine
Russlands Präsident Wladimir Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sind haben in einem Telefongespräch die Katastrophe des Passagierflugzeuges in der Ukraine erörtert und dabei Akzente auf die Wichtigkeit einer sorgfältigen und objektiven Untersuchung aller Umstände der Katastrophe gesetzt, teilte der Pressedienst des Kremls mit.
Merkel schätzte Russlands Bereitschaft, seinen Vertreter zur Mitwirkung an der Untersuchung zu entsenden, positiv ein. Darüber hinaus äußerte sie ihre Zustimmung dazu, dass die Untersuchung von der Internationalen Organisation für Zivilluftfahrt (ICAO) unter Hinzuziehung aller interessierten Parteien vorgenommen werden soll.
OSZE: Kein Anlass, von Fälschungen durch Volksmilizen an der Absturzstelle zu sprechen
Alle Sachen der Fluggäste des malaysischen Liners sind erhalten, von Fälschungen durch Volksmilizen zu sprechen, liege kein Anlass vor, erklärte ein Vertreter der OSZE-Mission.
Zuvor hatte der Premierminister der Ukraine, Arseni Jazenjuk, erklärt, dass Volksmilizen die Untersuchung der Katastrophe der malaysischen Boeing 777 behinderten. Darüber hinaus hätten Vertreter der Mission der OSZE mitgeteilt, dass sie keinen vollen Zugang zur Absturzstelle erhalten hätten."
Quelle: RIA Novosti - online Redaktion Radio „Stimme Russlands"