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Minenverbot: Der Wandel ist möglich

Archivmeldung vom 28.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vor genau zehn Jahren, am 1. März 1999, trat das Ottawa-Abkommen über ein Verbot von Anti-Personen-Minen in Kraft. Heute gelten diese Waffen, die bereits mehr als eine halbe Million Menschen getötet oder grausam verletzt haben, weltweit als geächtet. 85% ihrer Opfer sind Zivilisten.

Im Rahmen einer weltweiten Aktion der Internationalen Landminenkampagne "Mission: Possible" ruft Handicap International auch US-Präsident Obama dazu auf, endlich dem Minenverbot beizutreten. Bis heute haben 156 Staaten das Ottawa-Abkommen unterzeichnet und ratifiziert, das sind 80% aller Staaten weltweit. Eine Unterschrift auch der USA wäre eine großer Schritt weiter auf dem Weg zu einer minenfreien Welt.

Landminen sind Waffen mit einem Stigma. Sie wurden im letzten Jahr nur noch von Myan-mar, Russland und von einigen nicht-staatlichen Truppen verwendet. "Ein weltweites Verbot von Landminen ist ein erreichbares Ziel, und die Teilnahme der USA ist dafür von zentraler Bedeutung", betont François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International Deutschland. Soweit bekannt, haben die USA seit dem Golfkrieg 1991 keine Anti-Personen-Minen mehr verwendet. Die meisten ihrer militärischen Partner sind sowieso Unterzeichner des Ottawa-Vertrags und setzen daher keine solchen Minen mehr ein.

Wir wissen, dass viele US-Bürger das Ottawa-Abkommen gutheißen, für dessen Zustandekommen die Internationale Landminenkampagne, zu der Handicap International als Gründungsmitglied gehört, 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat. Die USA lagern im Moment 10,4 Mio. Anti-Personen-Minen und sind der drittgrößte Anbieter dieser Waffen nach China und Russland. Gleichzeitig sind die USA aber auch der größte Finanzgeber für humanitäre Minenaktionsprogramme, also Räumung, Aufklärung der Bevölkerung und Opferhilfe. Durch einen Beitritt zum Abkommen würde die politische Haltung endlich auch dieser finanziellen Unterstützung entsprechen.

Das Ottawa-Abkommen hat in vielen Ländern bereits einen Fortschritt bewirkt - 42 Mio. Anti-Personen-Minen wurden seit 1997 aus den weltweiten Lagern entfernt, und große Gebiete in betroffenen Ländern wurden geräumt. Nur noch 13 Staaten sind heute zur Produktion von Landminen fähig, im Gegensatz zu ehemals 50 Ländern zu Beginn der 90er Jahre. Doch die Unterstützung der Opfer, die einen Unfall mit Landminen schwer verletzt überlebt haben, könnte noch deutlich verbessert werden. Als Hilfsorganisation für Menschen mit Behinderung setzt sich Handicap International in zahlreichen Ländern dafür ein, dass die Opfer von Landminen Rehabilitation erhalten und wieder menschenwürdig und integriert in ihre Gemeinschaften leben können.

Quelle: Handicap International

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