Bericht: Iranisches Regime wirbt zunehmend Kriminelle in Europa an
Archivmeldung vom 05.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas iranische Regime soll einem Medienbericht zufolge angeblich zunehmend Kriminelle in Europa anwerben, um Anschläge auf Juden und Israelis zu begehen. Eine mutmaßliche Terrorzelle soll im Auftrag Teherans bereits Brandanschläge in Frankreich verübt und Ziele in Deutschland ausgespäht haben, berichtet der "Spiegel".
Das sollen demnach vertrauliche Dokumente zeigen, die dem französischen
Enthüllungsportal "Mediapart" zugespielt wurden und die es mit dem
Recherchenetzwerk European Investigative Collaborations (EIC) teilte, zu
dessen Mitgliedern der "Spiegel" gehört.
Nach den Recherchen
soll ein mutmaßliches Mitglied der Zelle, Abdelkrim S., in Frankreich
wegen Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft sitzen. Der wegen
Gewaltkriminalität vorbestrafte Franzose mit algerischen Wurzeln soll im
Februar nach Berlin gereist sein. Die Ermittler haben dem Bericht
zufolge Hinweise, dass er dort die Kanzlei eines jüdischen Anwalts
ausforschte, der auch israelische Mandanten vertritt.
Im April
reiste S. laut den Dokumenten zweimal mit dem Zug nach München. Dort
soll er ein Gebäude ausgespäht haben, in dem eine jüdische Familie mit
engen Verbindungen nach Israel arbeitet. Deutsche Sicherheitsbeamte
sollen ihn observiert haben, wie er mit seinem Handy Videos von dem Haus
und dessen Umgebung machte und den Innenhof inspizierte. Kurz nach
seiner Rückkehr nahm ihn die Polizei im südfranzösischen Ales fest.
Als
Kopf der Zelle gilt ein berüchtigter Drogendealer aus Lyon. Laut den
vertraulichen Unterlagen soll er mehrere Pässe unter falschen Namen
besitzen und wird inzwischen in Iran vermutet. Für Anfragen war er laut
"Spiegel" nicht zu erreichen.
Der französische
Inlandsnachrichtendienst DGSI geht davon aus, dass die Zelle in
Frankreich hinter einer Serie von Anschlägen steckt. Zwischen dem 28.
Dezember und dem 3. Januar brannten im Süden des Landes vier Betriebe,
die allesamt Israelis gehören. Die Ermittler fanden die Firmenadressen
auf dem Handy von Abdelkrim S., der sie nach eigenen Angaben aber nur
weitergegeben haben will. Wer die Anschläge ausführte, ist nicht
bekannt.
Die Anwältin von Abdelkrim S. teilte mit, ihr Mandant
sei in dem Verfahren nur eine Randfigur. Von den angeblichen Zielen der
Zelle habe er nichts gewusst, er sei weder radikal noch hasse er Juden.
Der Iran bestreitet die Vorwürfe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur