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„Vorwand für Invasion“: Kurden bestreiten Ankaras Terror-Beschuldigung

Archivmeldung vom 19.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Autobombenanschlag in Ankara 2016
Autobombenanschlag in Ankara 2016

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die syrischen Kurden weisen, laut einem Bericht des russischen online Magazins "Sputnik", jegliche Verwicklung in den jüngsten Anschlag in Ankara zurück. Die Eile, mit welcher die Anschuldigung erhoben wurden, spricht laut dem Vertreter des syrischen Kurdistans in Moskau, Rodi Ahman, von einer geplanten Provokation, die der Türkei den Weg für eine Intervention in den syrischen Kurdistan ebnen soll.

Weiter heißt es in dem Beitrag auf der deutschen Webseite des Magazins: "„Schon wenige Stunden nach dem Anschlag hat Ankara die Kurden beschuldigt. Sagen wir es einmal so — dass ist verdächtig schnell.  Anscheinend wurde das geplant. Erdogan braucht einfach einen Scheingrund, um die Kurden erneut zu beschuldigen und auch einen Vorwand,  um sie anzugreifen und sogar eine Invasion in  Syrien durchzuführen“, betonte Ahman.

Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG hätten die Vorwürfe der türkischen Seite zurückgewiesen – sie wüssten von nichts und hätten damit nichts zu tun.

„Als im Jahr 2011 in Syrien der Konflikt entfachte, wollten wir stets freundschaftliche Beziehungen mit der Türkei pflegen. Doch die Haltung der Türkei war uns gegenüber immer feindlich. Weil Rojava (Westkurdistan) den Syrien-Projekten von Erdogan im Weg steht“, so Ahman.

Zuvor hatte auch der Vorsitzende des Internationalen Verbandes kurdischer gesellschaftlicher Vereinigungen, Merab Schamojew, erklärt, dass das Attentat in Ankara der AKP-Regierung lediglich als Vorwand für den Beschuss der syrischen Kurden und den Einsatz von Bodentruppen in Syrien diene.

Am Mittwochabend waren in Ankara mindestens 28 Menschen bei einem Anschlag auf einen Militärkonvoi getötet worden. Zudem gab es mehr als 60 Verletzte. Neben den Militärs waren auch Zivilisten, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Gegend aufgehalten hatten, den Terroristen zum Opfer gefallen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan machte die kurdische Arbeiterpartei PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG für das Attentat verantwortlich.

Die Anschlagsserie in Ankara sorgte für den Beginn einer neuen Etappe in der türkisch-kurdischen Konfrontation. Am Donnerstag ereignete sich ein weiterer Terroranschlag in der südöstlichen Provinz Diyarbakir, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen. Zudem kam es in der an den Irak grenzenden türkischen Provinz Sirnak zu einem Attentat. Das russische Außenministerium bezeichnete die Anschlagsserie als „alarmierende Tendenz“.

Die türkischen Luftstreitkräfte flogen unmittelbar nach den Anschlägen in Ankara Angriffe auf die Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Norden Iraks. Die Vorwürfe gegen die syrischen Kurden, hinter dem Terroranschlag zu stecken, wurden vor dem Hintergrund ihrer militärischen Erfolge in Syrien erhoben. Laut Ankara spielt die russische Luftwaffe eine wichtige Rolle bei der Ausweitung der von den Kurden kontrollierten Gebiete. Die türkische Artillerie beschoss in der letzten Woche Stellungen der Kurden in den Grenzgebieten und weigerte sich, die Forderungen des Westens nach Feuereinstellung zu erfüllen.

Experte: Freiheitsfalken Kurdistans haben mit Arbeiterpartei Kurdistans nichts gemein

Die in der Türkei aktive Gruppierung Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die sich zum jüngsten Anschlag in Ankara bekannt hatte, hat mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) nichts gemein. Das erklärte Nawaf Khalil, Direktor des Kurdischen Forschungszentrums, am Freitag.

Der Anschlag in Ankara sei bei weitem nicht die erste Aktion der Freiheitsfalken Kurdistans auf dem Territorium der Türkei gewesen. „Aber die PKK hatte immer betont, dass sie mit der TAK nichts zu tun hat. Geschweige denn von der PYD-Partei, die keine Operationen im Ausland durchführt, weil ihr Ziel politischer Kampf im Westen Kurdistans in Syrien ist“, sagte der in Deutschland lebende Experte. Khalil war zuvor offizieller Sprecher der PYD-Partei gewesen.

Am Freitagabend hatten die „Falken“ die Verantwortung für den jüngsten Bombenanschlag in Ankara übernommen. „Am Abend des 17. Februar unternahm ein Selbstmordattentäter eine Attacke auf einen Militärkonvoi… in Ankara. Der Angriff wurde vom unsterblichen TAK-Bataillon verübt“, zitierte die Agentur Reuters aus der Erklärung der „Falken“. Den Angaben zufolge handelt es sich um einen Racheakt für das Vorgehen der Behörden im Südosten der Türkei.

Beim Anschlag auf einen Bus mit türkischen Armeeangehörigen im Stadtzentrum von Ankara am vergangenen Mittwoch waren 27 Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen sowie 81 Menschen verletzt worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan machte die syrischen Kurdenmilizen für den Anschlag verantwortlich. Der Chef der kurdischen PYD-Partei, Salih Muslim, wies jegliche Anschuldigungen zurück."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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