Turin: Schlag gegen „Psychosekte der Bestie“
Archivmeldung vom 07.07.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Justizpalast von Turin begann am 26. April 2022 ein Aufsehen erregender Prozeß gegen die sich selbst so nennende „Sekte der Bestie“. Anklage wurde von Lara Ruffino und Paolo Stupino von der Antimafia- Bezirksdirektion Turin und der Staatsanwältin Silvia Baglivo aus Novara gegen 28 Personen erhoben. Von den Beschuldigten sind 21 Frauen im Alter zwischen 24 und 62 Jahren, die alle aus Mailand oder der Lombardei stammen. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa".
Weiter berichtet das Magazin: "Il Dottore, dem 77 jährigen Sektenführer, ging es darum der „gebildeten und intelligenten Oberschicht den weiblichen Nachwuchs “ zu rauben. Die Anklageschrift lautet auf „kriminelle Verschwörung“ um Straftaten gegen die „sexuelle Sphäre, schwere sexuelle Gewalt und sexuelle Gruppengewalt auch gegen Minderjährige“ zu begehen.
Die Opfer wurden von sekteneigenen Psychologen eine methodischen Gehirnwäsche und sexueller Folter unterzogen mit dem Ziel das „denkende Ich“ zu zerstören um das „innere Feuer zu entfachen“ um dadurch in eine „magische, fantastische und sehr geheime Welt“ eintreten zu können. Bei vielen Opfern, die teilweise schon im Kindesalter in die Fänge der Sekte gerieten, kam es infolge der traumatischen Mißbrauchserlebnisse zu einer Reduzierung der geistigen Fähigkeiten [Link].
Der Sektenführer konnte sich auf seine Komplizinnen verlassen, die als Folterknechte fungierten. Die Rekrutierung neuer Opfer erfolgte über ein Netzwerk von Firmen, dazu gehörten zwei Tanzschulen, eine Schule für das „keltische Schwert“ (?), mehrere Kräutergeschäfte, ein Handwerksbetrieb und ein Verlag. Dabei handelte es sich vor allem um Kinder oder arglose Jugendliche. Die Sekte kontrollierte jeden Aspekt des Lebens der weiblichen Mitglieder, sowohl im persönlichen und familiären Bereich als auch in der Ausbildung.
Neue Mitglieder wurden aus finanziellen Gründen oft aus der Schicht der Wohlhabenden ausgewählt. In der Regel wurden sie komplett von der Außenwelt isoliert, auch familiär, manchmal wurden aber auch weitere Familienmitglieder rekrutiert. Der „Doktor“ entschied über das Studium, die Ausbildung oder die Arbeit, die die Mädchen zu verrichten hatten, fast immer in Unternehmen, die mit der Organisation verbunden waren, mit dem berechnenden Ziel, sie dauerhaft an die Sekte zu binden.
Aus dem Bericht eines Opfers geht hervor, dass die Gruppe Mitte der 1980er Jahre aus dem Zusammenschluss zweier paralleler Organisationen aus der Provinz Novara entstanden. Der Guru konnte von seinem Wohnsitz aus jede Bewegung der weiblichen Gefolgsleute in dem Gebiet überwachen. Ihre Erfolge bei der Anwerbung und Indoktrination neuer Opfer verdankte die Psychosekte dem Einsatz von Psychologen, die selber eingeweiht und Teil der Gruppe sind [Link]."
Quelle: Unser Mitteleuropa