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Deutsche Airlines nehmen Flugbetrieb langsam wieder auf

Archivmeldung vom 20.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: dts Nachrichtenagentur
Bild: dts Nachrichtenagentur

In Deutschland haben die Airlines ihren Flugbetrieb langsam wieder aufgenommen. Viele Fluglinien nutzen die gestern beschlossene Ausnahmeregelung, die es ermöglicht, sogenannte Sichtflüge durchzuführen. So teilte die Deutsche Lufthansa heute mit, nahezu alle Langstreckenflüge sowie einige innereuropäische beziehungsweise innerdeutsche Flüge durchzuführen.

Auch die zweitgrößte Fluggesellschaft in Deutschland, Air Berlin, hat angekündigt, am heutigen Tag wieder zum normalen Betrieb zurückkehren zu wollen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatte Montagabend das generelle Flugverbot bis mindestens Dienstag 14 Uhr verlängert. Davon unabhängig sind aber an den Flughäfen in Deutschland nach wie vor Starts und Landungen im kontrollierten Sichtflug in geringer Höhe möglich, sofern es die Wetterbedingungen zulassen. Diese Sichtflugregelung wurde von der Pilotenvereinigung Cockpit als unverantwortlich abgelehnt. Den Piloten würde damit die gesamte Verantwortung
 für die Sicherheit der Passagiere angelastet, so der Verband. Die Fluggesellschaften haben indes Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) heftig kritisiert, da sie das Flugverbot als überzogen erachten. Den Fluglinien ist durch die Flugverbote nach dem Ausbruch des isländischen Gletscher-Vulkans ein großer wirtschaftlicher Schaden entstanden.

Raab, DFS: "Wenn etwas passieren sollte, dann müssen Gerichte klären, wer dann zur Rechenschaft gezogen wird"

Axel Raab, Deutsche Flugsicherung (DFS), sagt auf n-tv zum Vorwurf des Abwälzens der Verantwortung: "Es ist so: Wenn die Deutsche Flugsicherung Instrumentenflugfreigaben erteilt, dann trägt sie die Verantwortung. Diese Verantwortung können wir nicht tragen aufgrund internationaler Vorgaben. Die ICAO, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation, die sagt ganz klar: 'Momentan keine Instrumentenflüge'. Wir können jetzt nicht einfach davon abweichen. Nach Sichtflugregeln kann der Pilot aber davon abweichen."

Zur Frage der Verantwortung im Schadensfall führt Raab weiter aus: "Wir hatten so einen Fall noch nie. Das heißt: Der Pilot ist für den Flug verantwortlich. Wenn etwas passieren sollte, dann müssen Gerichte das klären, wer da verantwortlich ist, wer dann zur Rechenschaft gezogen wird."

Bei den jetzigen Sichtflügen sieht Axel Raab keine steigende Gefährdung gegenüber dem üblichen Flugverfahren. Raab sagt dazu: "Diese Sichtflüge sind vom Verfahren her absolut sicher. Der Unterschied ist nur: Die Verantwortung für den Durchflug durch diese Wolke trägt der Pilot. Die Maschinen werden nach dem Start relativ schnell auf 6000 Meter steigen - und höher. Und ab 6000 Meter ist dann der Luftraum frei. Da können sie dann wieder ganz normal nach Instrumentenflugregeln fliegen – also wie gehabt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / n-tv

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