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Dalai Lama: Durch Autonomie Traditionen bewahren und schützen

Archivmeldung vom 19.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Dalai Lama äußerte sich bei n-tv zu den verschiedenen Konzepten für eine Lösung der Tibet-Frage:

 zu den verschiedenen Konzepten für eine Lösung der Tibet-Frage:

"Gewaltlosigkeit wird in Tibet auch von den Jugendorganisationen akzeptiert [die junge Freiheitsbewegung im Tibet]. Die Jugendorganisationen kämpfen jedoch für die Unabhängigkeit des Landes. Sie sind sehr, sehr kritisch gegenüber unserem Ansatz, der das nicht verlangt."

Zu seinem Kampf für eine Autonomie Tibets:

"Der Grund dafür, dass wir diese Lösung und nicht die Unabhängigkeit von China verlangen ist, dass Tibet als Land ein wenig rückständig ist. Jeder einzelne Tibeter ist für eine Modernisierung. Das erscheint auch logisch. Was die materielle Entwicklung und die Infrastruktur angeht, sind wir noch hinter der Volksrepublik China zurück und da können wir noch sehr viel profitieren."

"Weil wir eine reiche buddhistische Tradition haben, müssen wir doch einen Schutz, eine Garantie haben, dass wir diese Tradition auch weiter bewahren können. Autonomie ist grundlegend für uns und den Ansatz, den wir hier verfolgen. Und viele Tibeter in Tibet, nicht nur meine Anhänger, unterstützen mich dabei. Heute liegt es im gemeinsamen Interesse der Länder, dass man Probleme nicht einzeln, sondern in der Gemeinschaft löst. Das ist auch ein Grund für die Existenz der Europäischen Union."

Zu seinen Plänen, sich zurückzuziehen:

"1952, kurz nachdem ich die vollständige Verantwortung meiner Position übernommen habe, haben wir ein Reformkomitee gebildet. Da hatten wir bereits den Wunsch, Reformen, Wechsel und Umbauprozesse im System einzuleiten. Seit 1960 sind wir vollständig der Idee verpflichtet, Demokratisierungsprozesse einzuleiten. Seit 2001 haben wir endlich eine getrennte religiöse und politische Führung. Ich bin sozusagen im Halbruhestand. Ich bin jetzt fast 70 Jahre alt. Früher war der Dalai Lama der religiöse und der sekuläre Führer. Das hat sich bereits geändert. Dann freue ich mich auf den vollständigen Ruhestand."

Quelle: n-tv


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