Erleuchtung über Immenstadt
Archivmeldung vom 17.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Sonntag, den 16. August ist der Sommerkurs des Buddhistischen Dachverbands Diamantweg (BDD) e.V. in der Nähe von Immenstadt am Allgäuer Alpsee mit buddhistischen Zeremonien und Vorträgen zu Ende gegangen. Mehr als 3000 überwiegend junge Buddhisten aus über 50 Ländern, darunter Staaten wie Peru, Kuba, Antigua und Sri Lanka, hatten sich seit dem 4. August auf den Wiesen des buddhistischen Europazentrums versammelt, um gemeinsam zu meditieren und traditionelle Belehrungen anzuhören.
Ein Höhepunkt war zu Beginn des Kurses der Besuch Seiner Heiligkeit des 17. Gyalwa Karmapa Thaye Dorje. Das 26 Jahre alte Oberhaupt einer der größten buddhistischen Schulen Tibets lobte das Engagement der Teilnehmer, die neun Stunden und mehr pro Tag meditierten und den gesamten Kurs ehrenamtlich organisierten. Auch von der Atmosophäre und dem freundlichen Umgang der Teilnehmer untereinander war der Karmapa beeindruckt: "Bitte bewahrt eure gute Freundschaft und euer Vertrauen zueinander," sagte er. "Wenn ihr meditiert und die Mittel des Buddhismus anwendet, werdet ihr langfristig zahllosen Wesen nutzen können."
Neben dem Karmapa leiteten weitere ranghohe buddhistische Persönlichkeiten traditionelle Zeremonien: Shamar Rinpoche, der zweithöchste Kagyü-Lehrer, Sherab Gyaltsen Rinpoche, ein bedeutender nepalesischer Meditationsmeister und Lama Ole Nydahl. Der 68-jährige Däne, der wohl der bekannteste westliche Lehrer des Buddhismus ist, hat in den letzten 35 Jahren knapp 600 buddhistische Zentren in aller Welt gegründet und Hunderttausende zum Buddhismus gebracht. Er leitete Teile des Kurses und hielt am 13. August einen buddhistischen Einführungsvortrag für die regionale Bevölkerung, zu der mehr als 300 Allgäuer kamen.
Die Kursteilnehmer übernachteten in Hotels und Ferienwohnungen der Region oder im Zeltlager auf den Wiesen des Europazentrums, welches die Buddhismus Stiftung Diamantweg im Jahr 2007 als internationale Begegnungsstätte erworben hat. Ziel der Stiftung ist die Bewahrung und Förderung des Familienbuddhismus, der die Meditationspraxis mit dem Familien- und Berufsleben verbindet und in Asien seit der Zeit des historischen Buddha verbreitet ist.
Der Kurs wurde von 320 Buddhisten aus aller Welt ehrenamtlich vorbereitet und organisiert. Seit April hatten Helfer aus Deutschland, Polen, Tschechien, den USA und vielen anderen Ländern den Aufbau von mehr als 6000 Quadratmetern Zeltfläche, die Besucherregistrierung und -verpflegung, Kinderbetreuungsangebote und den An- und Abtransport der Teilnehmer sowie ein weltweites Video-Streaming per Internet auf die Beine gestellt. Während des Kurses vermittelte eine Jobbörse pro Tag bis zu 450 ehrenamtliche Jobs an die Besucher. Das größte Team mit bis zu 500 Helfern pro Tag bildete die Großküche, die täglich Frühstück und zwei warme Mahlzeiten produzierte. Insgesamt wurden mehr als 40 Tonnen Lebensmittel verarbeitet, welche die Buddhisten von den regionalen Lieferanten bezogen. Der nächste Sommerkurs ist für August 2010 geplant.
Quelle: Buddhistischer Dachverband Diamantweg e.V.