Der „Great Reset“ kommt, aber anders als sich Klaus Schwab das vorstellt: Putins „Great Reset“
Archivmeldung vom 30.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićLangsam dämmert es den Kriegshysterikern, dass die ukrainischen Truppen dem russischen Ansturm nicht gewachsen sind. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Die russische Armee verfügt über die totale Kontrolle des Luftraums und hat am Boden überlegene Feuerkraft. Die ukrainischen Truppen warten aus vielerlei Gründen hingegen vergebens auf die Unterstützung Europas oder Amerikas. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa".
Weiter berichtet das Magazin: "Der Hauptgrund dürfte allerdings in den langen Nachschublinien liegen, die von der russischen Luftwaffe systematisch unterbrochen werden. Die herangekarrten Waffen können dann einfach am Boden zerstört werden, bevor sie zum Einsatz kommen. Auch die vielgepriesene Moral der ukrainischen Truppen erodiert zusehends.
Es ist daher zu erwarten, dass die ukrainische Front irgendwann in einigen Wochen einfach kollabiert. Putin kann dann die Ukraine soweit zurechtstutzen, dass sie selbst als NATO-Mitglied für Russland keine Bedrohung mehr darstellt. Eine Neutralitätslösung ist für Russland auch nicht mehr akzeptabel, nachdem Finnland und Schweden gerade vorzeigen, wie leicht man den Neutralitätsstatus abschüttelt.
Die NATO könnte versuchen, das Blatt für die Ukraine nur noch durch eine Eskalation zu wenden, z.B. durch die Implementierung einer Flugverbotszone über der Ukraine, was allerdings wenig erfolgversprechend und vor allem gefährlich ist.
Trendwende in den USA bei Ukraine-Unterstützung erkennbar
Deshalb beginnt bereits zaghaft eine Absetzbewegung von der Position die Ukraine bedingungslos zu unterstützen. Diese Trendwende ist derzeit in den USA erkennbar, die EU wird noch eine Zeit benötigen, um die Realitäten zu erkennen:
In einer bemerkenswerten Stellungnahme dringt eine der einflussreichsten US-Zeitungen auf Kurskorrekturen des Westens im Ukraine-Krieg – mit potenziell weitreichenden Auswirkungen auf Berlin und Brüssel. Die Vereinigten Staaten dürften nicht in einen lange andauernden, „umfassenden Krieg mit Russland“ gezogen werden, fordert das Editorial Board der New York Times, wie UNSER MITTELEUROPA bereits berichtete.
Das Risiko einer unkontrollierbaren Eskalation sei hoch; auch werde sich die Kriegsbegeisterung in der US-Bevölkerung angesichts anhaltend hoher Inflation und dramatisch gestiegener Energie‑, speziell Benzinpreise nicht lange halten lassen. Darüber hinaus zieht der Ukraine-Krieg wichtige Kräfte vom Machtkampf gegen China ab. Die New York Times wendet sich gegen Aussagen wie die Ankündigung der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die USA würden die Ukraine „bis zum Sieg“ unterstützen. Derlei Äußerungen haben auch Politiker in Berlin und Brüssel getätigt – so etwa EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die erklärte, sie wünsche, „dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt“, oder Außenministerin Annalena Baerbock, die erklärte, man wolle „Russland ruinieren.
Krieg-Ausgang könnte Paradigmenwechsel einleiten
Man kann also getrost davon ausgehen, dass sich Putin in der Ukraine durchsetzen wird, was für den Westen, aber insbesondere für die USA eine schwere Niederlage bedeutet. Diese Niederlage wird weltweit einen Paradigmenwechsel einleiten. In dem Ukrainekonflikt geht es nur oberflächlich betrachtet um einen russisch-ukrainischen Konflikt. Global betrachtet geht es um zwei unterschiedliche Weltsichten: die eine Weltsicht, die amerikanische, ist eine unipolare Weltsicht, in der die exzeptionelle Supermacht USA die Regeln vorgibt, nach der die ganze Welt funktionieren soll. Das erinnert etwas an die Pax Romana, die sich auch im Altertum nicht vollständig durchsetzen ließ. Die unipolare Weltsicht zwingt die Supermacht ihren Einfluss ständig auszuweiten, was aber naturgemäß auf Grenzen stoßt, wie man jetzt in der Ukraine sieht.
Auch das alte Rom stieß auf unüberwindliche Grenzen und verausgabte sich dadurch, was letztendlich seinen Untergang einleitete. Die unipolare Weltsicht zwingt den Hegemon, jeden potentiellen Konkurrenten präventiv einzuhegen und zu bekämpfen. Für die USA ist die bloße Existenz eines hochgerüsteten Staates, der noch dazu atomar bewaffnet ist, eine Bedrohung für ihren Status als alleinige Supermacht. Um Russland präventiv in die Schranken zu weisen, ist für die USA die Kontrolle der Ukraine unverzichtbar, wie das schon seinerzeit Zbigniew Brzeziński in seinem Buch „The Grand Chessboard“ dargelegt hat. Scheitert die USA in diesen Bemühungen, ist der Status der USA als exzeptionelle Macht nicht mehr aufrecht zu halten.
Auch wirtschaftlicher Bedeutungsverlust der USA droht
Die zweite Weltsicht ist eine multipolare Weltsicht, in der unterschiedliche Machtpole untereinander einen Interessenausgleich suchen müssen. Dies erklärt auch, warum die Ukraine nur von der USA und ihren
Vasallen unterstützt wird. Letztendlich wird der russische Sieg nur durch eine Verschiebung des weltweiten Machtgefüges möglich werden. Nur dadurch sind auch die westlichen Sanktionen gegen Russland letztlich wirkungslos. Die USA und ihr Pudel, die EU, werden sich mit diesen neuen Rahmenbedingungen akkommodieren müssen. Dies bedeutet beispielsweise, dass man nicht länger Gelddrucken (also Zahlen in einen Computer eingeben) kann, für das wer anderer dann Waren liefern soll. Diese Änderung wird sowohl für die USA als auch für die EU besonders schmerzlich sein, da das bisher ohne irgend eine Deckung gedruckte Geld irgendwann in die USA, aber auch nach Europa zurückfließen wird und eine Hyperinflation verursachen wird. Der Verlust des Supermachtstatus wird für die USA auch mit einem wirtschaftlichen Bedeutungsverlust einhergehen. Der „Great Reset“ kommt, aber anders als sich Klaus Schwab das vorstellt."
Quelle: Unser Mitteleuropa