Wem nützt Inszenierung von chemischer Attacke in Syrien?
Archivmeldung vom 07.05.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Abgeordnete des EU-Parlaments Jaromír Kohlíček aus Tschechien hat in einem Interview mit Sputnik geäußert, für wen seiner Auffassung nach die Inszenierung des Chemiewaffenangriffes in Syrien von Vorteil ist.
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite des Magazins: "Kohlíček bezweifelt nicht, dass die angebliche chemische Attacke in Syrien bloß eine Inszenierung ist und bezeichnet sie als „Amateurtheater": „Die Amerikaner sagten, dort gebe es chemische Substanzen: Chlor, Sarin, Phosphate. Aber es gab dort nichts. Wir haben Fotos von diesen Gebäudekomplexen in der Stadt gesehen. Hätte es dort chemische Waffen gegeben, wären nach den Bombardements viele Menschen gestorben. Aber es ist niemand ums Leben gekommen. Auch wurden keine Hinweise dafür entdeckt, dass dort etwas Schlimmes vorgefallen ist. Zwar wurden Gebäude zerstört, was jedoch die Chemie(waffen) anbelangt, gibt es nichts", sagte er.
Bei dem US-Angriff auf Syrien sei keine Anlage mit chemischen Waffen zerstört und niemand getötet worden, betonte der Abgeordnete. „Und drei Tage vor der Attacke wurde mitgeteilt, dass es einen Angriff geben würde. Selbst diejenigen, die die Flugzeuge verfolgen und den Luftverkehr über dem östlichen Teil des Mittelmeers regulieren sagten: ‚Fliegt in den nächsten 72 Stunden nicht in diesem Luftraum!‘ Das heißt, alles wurde vorbereitet, damit die Geschichte wie im Theater abläuft".
Laut Kohlíček ist es die britische Premierministerin, Theresa May, die die antirussische Kampagne im Zusammenhang mit den Ereignissen in Syrien und dem Vorfall in Salisbury initiiert hat. Einerseits sei May nun mit der Schließung des Abkommens über den EU-Austritt Großbritanniens konfrontiert. Andererseits seien ihre Machtpositionen unsicher:
„Die Regierung von Theresa May ist keine Regierung der Konservativen, sondern eine Koalitionsregierung zwischen der Konservativen Partei und den Unionisten von Nordirland. Das, was bislang getan wurde, ist für sie nicht ausreichend. Das bedeutet, dass May vielleicht nicht mehr Premierministerin bleiben wird. Und wenn es ein Problem gibt, muss etwas auf der Weltarena getan werden", sagte er.
Diese Vorgehensweise habe eine lange Tradition, so etwas sei auch vor hundert Jahren passiert, betonte der Abgeordnete. „Nun hat May einen Vorwand gefunden: Zum Ersten ist das Skripal, und zum Zweiten Syrien".
May mangele es an Abgeordnetenstimmen im Parlament, so Kohlíček: „Und wenn die nordirländischen Minister sagen werden: ‚Das reicht nicht aus‘, dann wird es Neuwahlen geben. Und Jeremy Bernard ist momentan sehr stark".
Die Inszenierung einer chemischen Attacke sei für die britische Regierung — und auch für den US-Präsidenten — von Vorteil, ist sich Kohlíček sicher. Donald Trump habe große Probleme mit dem sogenannten „deep state" (dt. „Tiefer Staat"), also mit Leuten, die offiziell nicht der Regierung angehören und dennoch eine wichtige Rolle in der Politik spielen würden. „Er ist kein Politiker, er versteht nicht, wie gearbeitet werden muss. Er spricht wie ein Schauspieler — ein schlechter Schauspieler"."
Quelle: Sputnik (Deutschland)