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Griechenland und Europa brauchen Währungsfreiheit

Archivmeldung vom 04.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

"Zu viele Kommentare zur Griechenlandkrise haben sich damit beschäftigt, ob Griechenland den Euro verlassen sollte", stellt Patrick Barron in seinem jüngsten Artikel auf www.misesde.org fest. Dadurch sei das eigentliche Problem in den Hintergrund getreten.

Exemplarisch setzt er sich mit drei klassischen Fehlargumenten auseinander. Weder ist der Euro zu stark für Griechenland noch wird sich die nach einem Euroaustritt einsetzende Währungsabwertung langfristig positiv auf den Export auswirken. Eine Währung ist ein indirektes Tauschmittel. Für ihre Nutzung spielt die Produktivität der jeweiligen Länder an sich keine Rolle. Eine Währungsabwertung wiederum führt lediglich zu einem Wohlstandstransfer innerhalb des Währungsraums. Durch die damit verbundene Geldmengenausweitung steigen langfristig alle Preise im Inland, auch die Produktionskosten. Dadurch wird ein Abwertungskreislauf ins Leben gerufen. Die Produzenten werden weitere Währungsabwertungen fordern, die wiederum ihre Produktionskosten steigen lassen. Die betreffende Währung selbst trägt nicht Schuld daran, sondern die Politik der Währungsabwertung. Drittens schließlich wird diese Politik auch unpopuläre Ausgabenkürzungen nicht verhindern können. Sie wird sie lediglich verschleiern.

"Barron gibt einen ganz wichtigen Fingerzeig darauf, dass wir uns primär mit den falschen Fragen beschäftigen", ergänzt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts Deutschland. "Nur wenn wir die strukturellen Probleme vieler Länder der Eurozone richtig adressieren, wird es eine Lösung der Krise geben können."

Das Problem liegt in der jahrzehntelangen Misswirtschaft in Griechenland, nicht in der Währung. Die dortigen Regierungen haben sich mehr geliehen als das Volk zurückzahlen kann. Weder ein Bailout noch höhere Steuern werden dieses Problem lösen. Der Austritt aus der Währungsunion alleine wird es vermutlich sogar verschlimmern. In der jetzigen Situation verhalten sich die griechische Regierung und ihre Bürger rational. Sie akzeptieren alle neugedruckten Euros, die ihnen die EU zur Verfügung stellt. Und sie sind dabei nicht die Einzigen. Barrons Empfehlung ist daher vor allem eine an die EU: "Europa muss endlich aufhören, seinen Kapitalstock zu zerstören, indem man einen sozialistischen Traum verfolgt, der längst zu einem Albtraum geworden ist."

Griechenland und Europa brauchen Währungsfreiheit http://www.misesde.org/?p=10587

Quelle: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. (ots)

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