Franz Stelzhamer soll rotem Skandal-Bürgermeister weichen
Archivmeldung vom 18.04.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Welser sind alarmiert: Auf Vorschlag der Antifa soll die nach dem oberösterreichischen Heimatdichter Franz Stelzhamer benannte Straße umbenannt und eventuell nach Franz Grüttner benannt werden. Dieser war als roter Welser Nachkriegsbürgermeister allerdings in eine Korruptionsaffäre verstrickt. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".
Weiter berichtet das Portal: "Die einflussreiche „Welser Initiative gegen den Faschismus“ widmet wieder einmal ihrer besonderer Leidenschaft, nämlich der Bilderstürmerei in Form von Straßenumbenennungen in der Messe- und Volksfeststadt. Ein an sich bemerkenswerter Vorgang, wenn man bedenkt, dass sich hier eine radikale, aber kleine Gruppe anmaßt, über die Geschichte und Gestalt der zweitgrößten Stadt in Oberösterreich zu bestimmen. Und das noch dazu unter einem FPÖ-Bürgermeister...
Antifa will Namen bestimmen
Dort gibt es zurzeit noch vier Straßen, die nach Personen benannt sind, die „Antifa“-Chef Werner Retzl für schwer belastet hält. Nach Auffassung seines Vereins seien die Namensgeber auf Grund ihrer Lebensgeschichte kein Renommee für die jeweiligen Straßen und auch nicht für die Stadt. Um welche Namen geht es also? Der eine heißt Richard Kuhn, der andere Franz Resl. Beide Männern sind heutigen Welsern kaum noch ein Begriff.
Wesentlich bekannter sind da schon die beiden anderen: der Salzburger Schriftsteller Karl Heinrich Waggerl und der oberösterreichische Heimatdichter Franz Stelzhamer, der seinerzeit auch den Text für die aktuelle Landeshymne der Oberösterreicher geschrieben hat.
Als einziger in diesem Namensquartett vermochte sich Stelzhamer auf Grund seiner früheren Geburt nicht im NS-Staat zu engagieren, weil er schon im Jahrhundert davor gelebt hat. Dennoch wird Stelzhamer von Retzl beschuldigt, ein fanatischer Judenhasser gewesen zu sein. Daher fordert die Antifa: Runter mit allen Stelzhamer-Namenstafeln und – zumindest in Wels – rauf mit den Tafeln verdienterer und ehrenvollerer Persönlichkeiten, zumindest was die Straßen betrifft.
Ehrenvolle Persönlichkeiten können nach Antifa-Auffassung natürlich nur ehemalige Widerstandskämpfer gewesen sein und so rät Retzl, die Stelzhamer-Straße entweder nach Maria Stromberger oder Franz Grüttner neu zu benennen. Franz Grüttner gehörte nicht nur zum Welser Widerstandskreis, er war auch Welser Bürgermeister, der vom 14. Februar 1946 bis zum 11. November 1949 amtierte und viele Leute fragen sich nach dem Antifa-Vorschlag, warum es in der Stadt, die 60 Jahre lang von der SPÖ regiert wurde, nicht schon längst eine Grüttner-Straße gibt?
Grübeln über Bürgermeister-Wechsel
Das hat schon einen Grund, raunen sich ältere Welser bedeutungsschwer zu. Nur noch einige wenige erinnern sich zwar noch an den Tag vor nun schon fast 74 Jahren, als sich die sensationelle Neuigkeit wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitete, dass Dr. Oskar Koss neuer Bürgermeister in Wels wird und viele Leute fragten sofort: Was war da passiert?
Der amtierende Bürgermeister Franz Grüttner war doch erst drei Jahre im Amt? Wieso scheidet der plötzlich aus? Der Grund sprach sich schnell herum: Weil ihn seine eigene Partei, die SPÖ, gefeuert hat. Aber der war doch ihre Gallionsfigur, wunderten sich Zeitgenossen: Was mag wohl der Grund dafür gewesen sein?
Korruptions-Affäre
Die „Welser Zeitung“ kannte ihn und berichtete, dass Grüttner in eine dubiose Sache verstrickt sei. In der Zeitung schrieb man von einer Korruptionsaffäre und kurz darauf wurde auch schon Grüttners Parteigenosse und Gemeinderatsmitglied, der 42-jährige Kaufmann Rudolf Schiechl, von der Polizei verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.
Denn Schiechl, so hat Grüttner bei den Beamten angegeben, habe ihn bedrängt, einen millionenschweren Kanalbauauftrag der Gemeinde der Wiener Firma „Ostra“ zuzuschanzen. Das deckte sich auch mit den Ermittlungen der Polizeikommissariate in Wien und Wels, die auch herausfanden, dass der „Ostra“-Geschäftsführer mit Schiechl verschwägert war.
Für das Zuschanzen des Auftrags sollte Bürgermeister Grüttner 70.000 Schilling bekommen, die man ihm in Schweizer Franken auf einer Schweizer Bank deponieren werde, versprach man. Ob dieses Deponierung dann auch tatsächlich erfolgte und ob Grüttner dieses Vermittlungsgeld auch einstreifen konnte, wurde letztlich nie geklärt. Aber der Partei genügte schon das bloße Gerede darüber, um Grüttner den Laufpass zu geben. Bis dahin hatte die Öffentlichkeit von den Hintergründen dieses Rauswurfs nichts gewusst.
Doch weil sich der Geschasste danach in den Räumen des politischen Mitbewerbers, nämlich bei der Kommunistischen Partei, über sein Schicksal ausheulte, geriet die Geschichte schließlich an die Öffentlichkeit.
Dass die Franz-Stelzhamer-Straße einmal Franz-Grüttner-Straße heißen könnte, stößt daher vielen Welsern schon jetzt sauer auf und sie fordern im Gegenzug der Antifa endlich ein für alle Mal die staatlichen Unterstützungen zu streichen."
Quelle: AUF1.info