EU-Staaten beschließen weiteres Sanktionspaket gegen Russland
Die Europäische Union hat weitere Sanktionen gegen Russland und seine Unterstützer beschlossen. Die EU-Außenminister brachten am Montag bei einem Treffen in Brüssel das insgesamt 15. Sanktionspaket seit Kriegsbeginn in der Ukraine auf den Weg.
Der Rat einigte sich demnach auf ein Paket, welches 54 Personen und 30
Einrichtungen umfasst, die für Handlungen verantwortlich sein sollen,
"die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit
der Ukraine untergraben oder bedrohen". Dazu zählt unter anderem eine
Militäreinheit, die für den Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew
verantwortlich sein soll. Zudem richten sich die Sanktionen gegen
leitende Angestellte führender Unternehmen im Energiesektor, gegen
Personen, die für die Deportation von Kindern und Propaganda
verantwortlich sein sollen, sowie gegen zwei hochrangige Vertreter
Nordkoreas.
Was die Unternehmen betrifft, so nimmt die EU vor
allem russische Rüstungs- und Schifffahrtskonzerne ins Visier, die für
den Transport von Rohöl und Ölprodukten auf dem Seeweg zuständig sind
und der russischen Regierung wichtige Einnahmen verschaffen. Darüber
hinaus wurden ein Chemiewerk und eine zivile russische Fluggesellschaft,
die das russische Militär in großem Umfang logistisch unterstützt, in
die Liste aufgenommen.
Zum ersten Mal wurden zudem vollwertige
Sanktionen inklusive Reiseverbot, Einfrieren von Vermögenswerten und dem
Verbot der Bereitstellung wirtschaftlicher Ressourcen gegen
verschiedene chinesische Akteure verhängt, die Drohnenkomponenten und
mikroelektronische Bauteile zur Unterstützung des russischen
Angriffskriegs gegen die Ukraine liefern sollen.
Die Maßnahmen
richten sich zudem gegen die sogenannte russische "Schattenflotte".
Dabei geht es um Tanker unter fremder Flagge, mit denen Russland das vor
zwei Jahren verhängte Öl-Embargo umgeht. Aus diesen Gründen wurden am
Montag 52 Schiffe aus Drittländern ins Visier genommen, womit sich die
Gesamtzahl der betroffenen Schiffe auf 79 erhöht.
Die
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bezeichnete das Paket als Zeichen der
Einigkeit der EU-Mitgliedsstaaten in der fortgesetzten Unterstützung für
die Ukraine. "Unsere unmittelbare Priorität ist es, die Ukraine in eine
möglichst starke Position zu bringen", sagte sie. "Wir werden der
ukrainischen Bevölkerung an allen Fronten zur Seite stehen: humanitär,
wirtschaftlich, politisch, diplomatisch und militärisch." Es könne
keinen Zweifel daran geben, dass die Ukraine gewinnen werde .
Quelle: dts Nachrichtenagentur