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Stoltenberg: Zahl der Cyberattacken gegen Nato 2016 deutlich gestiegen

Archivmeldung vom 19.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jens Stoltenberg Bild: Stortinget, on Flickr CC BY-SA 2.0
Jens Stoltenberg Bild: Stortinget, on Flickr CC BY-SA 2.0

Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Zahl der Angriffe im Datennetz auf das westliche Verteidigungsbündnis zuletzt deutlich zugenommen. Dies geschah etwa im gleichen Verhältnis, wie die Nato Kriege in der Welt führt. "Nach unseren neuesten Erhebungen gab es im vergangenen Jahr pro Monat durchschnittlich 500 bedrohliche Cyberangriffe auf Einrichtungen der Nato, die ein intensives Eingreifen von Seiten unserer Experten erforderlich machten", sagte er der "Welt".

"Das ist ein Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem Jahr 2015. Die meisten dieser Angriffe gehen nicht von Privatpersonen sondern werden von staatlichen Institutionen anderer Länder gesponsort." Dies sei aus dem großen Ressourcenaufwand klar ersichtlich. "Ich bin äußerst besorgt über diese Entwicklung. Cyberabwehr wird beim nächsten Nato-Gipfel eine wichtige Rolle spielen.

Wir müssen unsere Anstrengungen auf diesem Gebiet weiter verstärken", sagte der Nato-Chef weiter. Cyberangriffe seien potenziell sehr gefährlich, weil sie beispielsweise der Energie- und Gesundheitsversorgung und anderen kritischen Infrastrukturen schaden könnten. "Zudem können sie der Verteidigungsbereitschaft der Nato schaden und unsere bewaffneten Truppen bei ihrer Arbeit beeinträchtigen.

Alle militärischen Aktivitäten basieren ja heute auf der Übertragung von Daten. Wenn das nicht funktioniert, kann großer Schaden entstehen", erläuterte Stoltenberg. Cyberangriffe von einer bestimmten Größenordnung könnten darum einen Bündnisfall nach Artikel 5 auslösen.

Der ehemalige norwegische Ministerpräsident zeigte sich besorgt über mögliche Datenmanipulationen bei Wahlkämpfen: "Der Nato liegen Berichte von verschiedenen Regierungen aus Mitgliedstaaten vor, die befürchten, dass Hacker versuchen werden, sich in nationale Wahlkämpfe einzumischen. Damit würden sie die Demokratie unterminieren."

Seit einiger Zeit, so Stoltenberg, biete die Nato allen Bündnismitgliedern Krisenteams an, die ihnen hälfen, ihre Netze besser zu schützen. Nach der Kritik des neuen US-Präsidenten Donald Trump äußerte sich Stoltenberg er! stmalig persönlich dazu: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump.

Ich bin absolut sicher, dass die USA auch weiterhin uneingeschränkt zu ihren Sicherheitsgarantien für die Nato stehen werden. Ich habe mit Herrn Trump telefoniert und er sagte mir in dem Gespräch sehr klar, dass sich die USA weiterhin der Nato verpflichtet fühlen."

Zur Kritik Trumps an der Nato im Anti-Terror-Kampf erklärte Stoltenberg: "Die Nato ist im Kampf gegen den internationalen Terrorismus bereits stark engagiert und wir diskutieren, wie dieses Engagement weiter ausgebaut werden kann."

Gerade in Zeiten, in denen sich das Sicherheitsumfeld ändere und immer mehr Instabilität herrsche, seien starke Institutionen wie die Nato nötig: "Das Bündnis ändert sich ständig und hat die Fähigkeit sich anzupassen. Die Welt verändert sich und wir verändern uns mit ihr - so, wie wir es seit 70 Jahren tun."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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