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Alles ruhig an der (panischen) Westfront – Pepe Escobar über Weltwirtschaftsforum in Davos

Archivmeldung vom 17.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Wochenblick / Eigenes Werk

Ton! Kamera! Action! – und dann Reset. Die Freakshow des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos steht seit Montag wieder im Rampenlicht. Pepe Escobar hat das diesjährige Programm genauer unter die Lupe genommen: Es sagt einiges über den Geisteszustand der "Welteliten". Dies analysiert Pepe Escobar im Magazin "RT DE".

Weiter analysiert Escobar auf RT DE: "Die Mainstream-Medien des kollektiven Westens werden unisono eine Woche lang ununterbrochen alle "News" verbreiten, die zum Drucken oder Senden geeignet sind, um in immer neuen Deklinationen den "Great Reset" anzupreisen, neu umbenannt in "The Great Narrative", und als wohlwollendes Angebot des "nachhaltigen Kapitalismus" beschönigen. Dies sind grob die Leitplanken einer zwielichtigen NGO, die im schweizerischen Cologny registriert ist, einem vornehmen Vorort von Genf.

Die Liste der Teilnehmer beim diesjährigen WEF war ordnungsgemäß im Voraus durchgesickert und kündigte ein Festival angloamerikanischer Einzigartigkeit an, ergänzt durch die Granden aus den Geheimdiensten, wie der US-Direktorin der nationalen Nachrichtendienste, Avril "Madam Folter" Haines, Richard Moore, dem Leiter des britischen MI6, und dem Direktor des FBI, Christopher Wray.

Ganze Enzyklopädien könnten über die Pathologie von Davos geschrieben werden, wo eine beachtliche Liste von Multimilliardären, Staatsoberhäuptern und Lieblingen aus Finanz- und Wirtschaftsunternehmen, die sich weitgehend im Besitz von BlackRock, Vanguard, State Street und Konsorten befinden, zusammenkommen, um sich beim Verkauf von dystopischer Demenz an die ahnungslosen Massen "zu engagieren".

Aber kommen wir zur Sache, und fokussieren wir uns auf ein paar Veranstaltungen des diesjährigen WEF – die man leicht mit Gesprächen aus dem Fegefeuer verwechselt könnte.

Die Liste vom Dienstag, 17. Januar, ist besonders ansprechend. Sie enthält eine Veranstaltung mit dem Titel "De-Globalisierung oder Re-Globalisierung?" mit den Referenten Ian Bremmer, Adam Tooze, Niall Ferguson, Péter Szijjártó und Ngaire Woods. Drei Transatlantiker und Vertreter der "westlichen Einzigartigkeit" stechen dabei hervor, insbesondere der ultragiftige Historiker Ferguson.

Nach einer Veranstaltung "Zur Verteidigung Europas" mit einer Reihe von Nullen auf dem Podium, darunter Andrzej Duda aus Polen, werden die Teilnehmer mit einer Spezialdarbietung direkt aus der Hölle begrüßt, in der keine andere als die Domina der Europäischen Union, Ursula von der Leyen, auftreten wird – in einem Duett an der Seite von WEF-Drahtzieher und Dritte-Reich-Nacheiferer Klaus "Nosferatu" Schwab. Gerüchten zufolge soll Luzifer in seiner unterirdischen Bleibe vor Neid grün angelaufen sein.

Dann sind da natürlich auch die Veranstaltungen "Ukraine: Wie weiter?" mit einer weiteren Ansammlung von Nichtigkeiten auf dem Podium sowie "Krieg in Europa: Das Jahr zwei" mit Maia Sandu aus Moldawien und dem finnischen Partygirl Sanna Marin.

In der Rubrik Kriegsverbrecher nimmt die Veranstaltung "Ein Gespräch mit Henry Kissinger: Historische Perspektiven zum Krieg" einen Ehrenplatz ein, bei der Dr. Kissinger alle seine Versionen von Teilen und Herrschen verhökern wird. Zusätzlicher Schwefelgeruch wird dabei von Graham Allison von der Harvard University bereitgestellt. Anschließend wird man Bundeskanzler Olaf Scholz lauschen können, Seite an Seite mit Nosferatu, und dabei hoffen, dass er nicht – buchstäblich – gegrillt wird.

Dann, am Mittwoch, dem 18. Januar, kommt es zur Königsdisziplin: "Wiederherstellung von Sicherheit und Frieden" mit den Rednern Fareed Zakaria, dem Lieblingsbraunen des US-Establishments, Jens "Krieg ist Frieden" Stoltenberg von der NATO, Andrzej Duda – erneut der aus Polen, und der kanadischen Kriegshetzerin Chrystia Freeland, von der weithin gemunkelt wird, dass sie die nächste NATO-Generalsekretärin sein wird. Und es kommt noch saftiger: Der als Kriegsherr posierende Komiker darf sich per Zoom aus Kiew zuschalten. Die Anmaßung, dass dieses Gremium sich berechtigt sieht, über "Frieden" zu diskutieren, verdient nichts Geringeres als einen eigenen Friedensnobelpreis.

Wie man die ganze Welt zu Geld macht

Zyniker aller Überzeugungen mögen entschuldigt sein, wenn sie es bedauern, dass Herr Zirkon – derzeit auf Patrouille im Atlantik, Indischen Ozean und natürlich Mittelmeer – seine Visitenkarte nicht auch in Davos präsentieren wird.

Der Analyst Peter Koenig hat eine überzeugende These entwickelt, wonach das WEF, die WHO und die NATO eine Art ausgeklügelten "Kult des Todes" betreiben. Der Great Reset vermischt sich fröhlich mit der Agenda der NATO, die als Agent Provocateur sowie als Geldgeber und Waffenlieferant im Stellvertreterkrieg des Imperiums gegen Russland im schwarzen Loch namens Ukraine dient. NAKO – ein Akronym für Nordatlantische Killer-Organisation – wäre in diesem Fall angemessener. Wie Koenig es zusammenfasste: "Die NATO dringt in jedes Gebiet ein, in dem die 'konventionelle' Lügenmaschinerie der Medien und das Social Engineering versagen oder die dem Volk verordneten Ziele nicht schnell genug erreicht wurden."

Parallel dazu wissen nur sehr wenige Menschen, dass am 13. Juni 2019 in New York ein Geheimabkommen zwischen der UNO, dem WEF, einer Reihe von durch Oligarchen gepimpte NGOs – mit der WHO an vorderster Front – zustande gekommen ist, bei dem auch die weltweit führenden Top-Unternehmen mit an Bord gingen, die alle im Besitz eines miteinander verflochtenen Netzwerkes sind, in dessen Mittelpunkt Vanguard und BlackRock stehen. Das praktische Ergebnis dieses Abkommens ist die UN-Agenda 2030.

Praktisch jede Regierung in NATOstan und der "westlichen Hemisphäre" wurde von dieser Agenda 2030 in Geiselhaft genommen – was im Wesentlichen bedeutet, das gesamte Vermögen der Erde zusammenzuraffen, zu privatisieren und in Finanzinstrumente zu verpacken, unter dem Vorwand, es "schützen" zu wollen. Übersetzung: die Vermarktung und Monetarisierung der gesamten natürlichen Ressourcen der Welt – Beispiele hier und hier.

Superstars unter den Davoser Marktschreiern, wie der unerträgliche Langweiler Niall Ferguson, sind einfach gut bezahlte Lakaien: westliche Intellektuelle aus der Harvard-, Yale- und Princeton-Ecke, die es niemals wagen würden, in die Hand zu beißen, die sie füttert. Ferguson hat kürzlich eine Kolumne für Bloomberg mit dem Titel "Nichts ist ruhig an der Ostfront" geschrieben – im Grunde, um im Namen seiner Herren, mit dem Risiko eines Dritten Weltkrieges hausieren zu gehen, wobei er natürlich "China als Wiege der Autokratie" beschuldigte.

Unter den selbstherrlichen Albernheiten, die in dieser Kolumne aneinandergereiht wurden, sticht folgende heraus: "Es gibt zwei offensichtliche Probleme mit der US-Strategie. Das erste ist, dass, wenn 'algorithmische Waffensysteme' das Äquivalent zu taktischen Atomwaffen sind, Putin möglicherweise dazu getrieben wird, letztere einzusetzen, da ihm erstere eindeutig fehlen." Ahnungslosigkeit ist hier ein Euphemismus. Ferguson hat eindeutig keine Ahnung, was "algorithmische Waffensysteme" bedeuten. Wenn er damit elektronische Kriegsführung gemeint haben sollte, so konnten die USA in der Ukraine vielleicht eine Weile eine Überlegenheit behaupten, aber das ist vorbei.

Aber das ist typisch für Ferguson – der eine ganze Hagiographie über die Rothschilds auf dieselbe Weise geschrieben hat, wie er seine Kolumnen schreibt und dabei wohl aus den Archiven der Rothschilds schöpfte, die allem Anschein nach gesäubert wurden, und Ferguson so gut wie nichts Bedeutendes über die Geschichte der Rothschilds zu wissen scheint.

Ferguson kommt zur Schlussfolgerung, dass Russland schwach und China stark ist. Das ist Unsinn. Beide Länder sind stark, während Russland in seiner Entwicklung bei Offensiv- und Defensivraketen technologisch viel weiter fortgeschritten ist als China, könnte es die USA in einem Atomkrieg zerstören, da der russische Luftraum durch eine mehrschichtige Luftverteidigung abgeriegelt ist, angefangen mit der S-400 bis zur bereits getesteten S-500 und der sich in der Entwicklung befindenden S-600.

Was den Bereich der Halbleiterchips betrifft, so liegt der Vorteil, den Taiwan bei der Chipherstellung hat, bei der Massenproduktion der fortschrittlichsten Chips. China und Russland können die für militärische Zwecke benötigten Chips selber herstellen, betreiben aber keine kommerzielle Massenproduktion. Die USA haben zusammen mit Taiwan zwar auch hier einen wichtigen kommerziellen Vorteil, aber das ist kein militärischer Vorteil.

Ferguson lässt sich dann in seine Karten blicken, wenn er über die Notwendigkeit sinniert, "eine mögliche entstehende Achse Russland-Iran-China davon abzuhalten, Konflikte auf gleichzeitig drei Schauplätzen zu riskieren: in Osteuropa, im Nahen Osten und im Fernen Osten".

Hier haben wir die charakteristische transatlantische Dämonisierung der drei wichtigsten Akteure der eurasischen Integration, gemischt mit einem giftigen Cocktail aus Ignoranz und Arroganz: Es ist die NATO, die den Konflikt in Osteuropa schürt; es ist das Imperium, das aus dem Fernen Osten und bald auch aus dem Nahen Osten vertrieben wird.

Eine typische Geschichte zum Schluss

Niemand mit einem IQ über Raumtemperatur wird erwarten, dass in Davos irgendein Aspekt des existenziellen Kampfes zwischen der NATO und Eurasien ernsthaft diskutiert wird – ganz zu schweigen von Vorschlägen zu diplomatischen Lösungen. Daher möchte ich zum Ende meines Kommentars eine weitere typische kitschige Geschichte darüber loswerden, wie das Imperium – das über Davos gebietet – in der Praxis mit seinen Vasallen umgeht.

Als ich Anfang dieses Jahres in Sizilien weilte, erfuhr ich, dass ein extrem hochrangiger Vertreter aus dem Pentagon im Rahmen eines außerplanmäßigen Besuchs in Rom gelandet war. Ein paar Tage später wurde der Grund für den Besuch in der Tageszeitung La Repubblica abgedruckt, einer jener Zeitungen, die dem giftigen Clan der Agnelli-Familie gehört.

Der Besuch war Teil eines Winkelzugs der USA im Stile der Mafia: Ein "Vorschlag" für die Regierung von Georgia Meloni wurde persönlich überbracht. Kiew soll unbedingt und so schnell wie möglich mit dem kostspieligen Raketensystem Anti-Samp/T (Aster) ausgestattet werden, das von Eurosam, einem europäischen Konsortium, entwickelt wurde, an dem MBDA Italien, MBDA Frankreich und Thales beteiligt sind. Italien besitzt lediglich fünf Batterien dieses Systems, das nicht gerade brillant gegen ballistische Raketen ist, aber effizient gegen Marschflugkörper.

Der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan hatte den Regierungspalast bereits im Vorfeld angerufen, um ein "Angebot, das man nicht ablehnen kann" zu unterbreiten. Offenbar war das aber nicht genug, daher die außerplanmäßige Entsendung eines Boten aus dem Pentagon. Rom wird sich fügen oder sich mit irgendetwas Unangenehmen herumschlagen müssen.

Ich wünsche viel Spaß bei der Davoser Freakshow.

Pepe Escobar ist ein unabhängiger geopolitischer Analyst und Autor. Sein neuestes Buch heißt "Raging Twenties" (Die wütenden Zwanziger). Er wurde von Facebook und Twitter aus politischen Gründen verbannt, aber man kann ihm auf Telegram folgen."

Quelle: RT DE

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