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Steinmeier für verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen Ebola

Archivmeldung vom 13.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
A researcher working with the Ebola virus while wearing a BSL-4 positive pressure suit to avoid infection
A researcher working with the Ebola virus while wearing a BSL-4 positive pressure suit to avoid infection

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat Deutschland und Europa zu verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika aufgerufen. "Wir alle haben die katastrophalen Folgen von Ebola unterschätzt", sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag". "Jetzt beginnt die Aufholjagd. Wir werden die Epidemie besiegen und müssen jetzt entschlossen mit vereinten Kräften handeln", so der Minister weiter. "

Auch Europa kann und muss noch mehr tun. Wir haben darauf gedrängt, dass das Thema auf dem nächsten Treffen der Außenminister ganz oben auf der Agenda steht." Der Koordinator der Ebola-Hilfen der Bundesregierung, Walter Lindner, sagte vor seiner Reise nach Westafrika zu "BamS": "Der Höhepunkt der Epidemie ist noch nicht erreicht. Wenn alles gut läuft, können wir die Verbreitung von Ebola noch in diesem Jahr unter Kontrolle bekommen."

Zugleich dämpfte er Erwartungen, Deutschland könne in größerer Zahl Infizierte aus Afrika aufnehmen: "Niemand kann den erkrankten Menschen vor Ort versprechen, dass sie alle bei uns oder anderswo in der Welt behandelt werden könnten. Das können wir nur in Einzelfällen anbieten."

Mehrheitlich beunruhigt sind die Bundesbürger: Nach einer repräsentativen Umfrage von Emnid für "Bild am Sonntag" halten 54 Prozent eine Ausbreitung der Seuche nach Deutschland für möglich. Im Osten sind die Sorgen mit 63 Prozent deutlich größer als im Westen der Republik. 85 Prozent der Befragten befürworten schärfere Einreisekontrollen für Passagiere aus den Ebola-Staaten, wie die USA sie eingeführt haben. Zur Behandlung weiterer Ebola-Patienten aus Afrika in deutschen Krankenhäusern sagen gleichwohl 69 Prozent Ja.

Zweiter Ebola-Fall in den USA

In den Vereinigten Staaten ist ein neuer Ebola-Fall aufgetreten: Die Pflegekraft eines Krankenhauses sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte das texanische Gesundheitsministerium mit. Ob es sich bei der infizierten Person um eine Frau oder einen Mann handelt, wurde zunächst nicht bekannt. Die Pflegekraft habe am Freitagabend leichtes Fieber bekommen, woraufhin sie isoliert und getestet wurde, teilte das Ministerium weiter mit.

Der Patient hatte bei der Pflege des ersten Ebola-Opfers in den USA mitgeholfen, das am vergangenen Mittwoch gestorben war. Nach dem ersten Test soll die Pflegekraft nun noch einmal vom US-Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) untersucht werden.

Gröhe hofft auf weitere Ebola-Helfer

Nach dem Aufruf, sich für den Kampf gegen Ebola in Westafrika zu melden, hofft Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf mehr freiwillige Helfer als bislang. "Jetzt geht es darum, weitere medizinische Helfer zu gewinnen und auszubilden, damit die Hilfe rasch vor Ort ankommt", sagte Gröhe der "Welt am Sonntag". Westafrika brauche "unsere Hilfe bei der Schaffung weiterer Behandlungsmöglichkeiten für Patienten".

Gröhe dankte den vielen Freiwilligen, die sich nach dem Aufruf beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) für diesen Einsatz gemeldet hatten. Das DRK teilte der "Welt am Sonntag" mit, dass sich bisher rund 1.600 Freiwillige gemeldet hätten. Konkret beworben hätten sich 350 Personen. Als geeignet seien 117 Bewerber eingestuft worden, darunter sind 43 Ärzte. Der Ebola-Epidemie sind in Westafrika seit Jahresbeginn mehr als 4.000 Menschen zum Opfer gefallen.

Steinmeier: "Wir haben Ebola unterschätzt"

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat Deutschland und Europa zu verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika aufgerufen. Steinmeier sagte "Bild am Sonntag": "Wir alle haben die katastrophalen Folgen von Ebola unterschätzt. Jetzt beginnt die Aufholjagd. Wir werden die Epidemie besiegen und müssen jetzt entschlossen mit vereinten Kräften handeln." Der Minister weiter: "Auch Europa kann und muss noch mehr tun. Wir haben darauf gedrängt, dass das Thema auf dem nächsten Treffen der Außenminister ganz oben auf der Agenda steht."

Der Koordinator der Ebola-Hilfen der Bundesregierung, Walter Lindner, sagte vor seiner Reise nach Westafrika zu BamS: "Der Höhepunkt der Epidemie ist noch nicht erreicht. Wenn alles gut läuft, können wir die Verbreitung von Ebola noch in diesem Jahr unter Kontrolle bekommen."

Zugleich dämpfte er Erwartungen, Deutschland könne in größerer Zahl Infizierte aus Afrika aufnehmen: "Niemand kann den erkrankten Menschen vor Ort versprechen, dass sie alle bei uns oder anderswo in der Welt behandelt werden könnten. Das können wir nur in Einzelfällen anbieten."

Mehrheitlich beunruhigt sind die Bundesbürger. Nach einer repräsentativen Umfrage von Emnid für "Bild am Sonntag" halten 54 Prozent eine Ausbreitung der Seuche nach Deutschland für möglich (45 Prozent sagen nein). Im Osten sind die Sorgen mit 63 Prozent deutlich größer als im Westen der Republik. Mit großer Mehrheit (85 zu 13 Prozent) befürworten die Deutschen schärfere Einreisekontrollen für Passagiere aus den Ebola-Staaten, wie die USA sie eingeführt haben.

Zur Behandlung weiterer Ebola-Patienten aus Afrika in deutschen Krankenhäusern sagen gleichwohl 69 Prozent Ja (29 Prozent sind dagegen). Emnid befragte am vergangenen Donnerstag insgesamt 501 Personen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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