Podoljaka zum Ukraine-Krieg: Wagner kappt Nachschubweg der Ukrainer in Artjomowsk nun auch physisch
Archivmeldung vom 22.04.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Wagner-Truppen haben die letzte große Versorgungsstraße der ukrainischen Garnison in Artjomowsk nun auch physisch gekappt. Dies meldet der Militärbeobachter Juri Podoljaka in seiner neuen Übersicht. Das von Kiew gehaltene Territorium in der Stadt schrumpft von Tag zu Tag. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Die letzte große Versorgungsstraße der ukrainischen Garnison in Artjomowsk am Frontabschnitt Donbass wurde von den Sturmtrupps des russischen privaten Unternehmens Wagner endlich nun auch physisch gekappt. Dies meldet der Militärbeobachter Juri Podoljaka in seiner Übersicht des Frontgeschehens im Ukraine-Krieg zum 21. April 2023.Somit bleiben Kiews Truppen innerhalb der Stadt nur noch die deutlich schmalere logistische Ader durch die Ortschaft Krasnoje – und unbefestigte Feldwege, die allerdings durch starken Regenfall bedingt stark verschlammt und dadurch nur von Kettenfahrzeugen notdürftig befahrbar sind sowie größtenteils unter Feuerkontrolle der russischen Seite stehen.
Innerhalb der Stadt selbst behält Kiew mittlerweile nur noch etwa zehn Prozent des Territoriums – und selbst dieses schrumpft aufgrund erfolgreicher Sturmaktionen der Wagner-Gruppe von Tag zu Tag.
Nördlich
davon, bei Sewersk, sind heftige Gefechte wieder entbrannt – dort
betreibt Russlands Militär nach Podoljakas Dafürhalten Aufklärung durch
Kampf an der ganzen Frontlinie. Damit sieht der Journalist die nicht nur
von ihm vertretene Schätzung bestätigt, Moskau werde sich nach der
Befreiung von Artjomowsk zunehmend Sewersk zuwenden.
Bei
Awdejewka beobachtet Podoljaka, dass das russische Militär seine neue
Taktik beibehalte, nach intensiven Luft- und Artillerieangriffen
lediglich die jeweiligen vordersten Stellungen der ukrainischen Truppen
einzunehmen. Anschließend befestigen sich die russischen Soldaten dort,
wehren etwaige Versuche der ukrainischen Truppen ab, diese Stellungen
zurückzuerobern – und exerzieren die Prozedur an den neuen jeweiligen
vordersten Stellunden des Gegners nochmals. Damit scheint Russland an
diesem Brennpunkt besser zu fahren als zug Beispiel mit tieferen
Vorstößen ins nahe Hinterland des Gegners, wie der Militärblogger in
einer seiner vorigen Ausgaben feststellte.
Am
Frontabschnitt Saporoschje sei eine deutliche Verschärfung der Lage
festzuhalten – hier ist es die ukrainische Seite, die ihrerseits die
russischen Stellungen mittels Aufklärung durch Kampf täglich abzutasten
versuche. Der landläufige Verdacht, die vielberedte ukrainische
Offensive werde gegebenenfalls gerade an diesem Abschnitt der Front
stattfinden, werde hierdurch erhärtet, so Podoljaka abschließend.
Juri
Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger (auf YouTube hatte
sein Kanal vor der Löschung durch die Verwaltung der Plattform 2,6
Millionen Abonnenten) und Journalist aus Sumy (er wohnt seit dem Jahr
2014 im russischen Sewastopol), dessen Einsichten im Zeitraum um den
Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter
wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf – dafür
vermittelt er durch Arbeit mit Karten aber ein gutes Verständnis vom
räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann
kurzfristige Prognosen.
An Quellen bemüht Podoljaka einerseits
offen zugängliche Daten: Meldungen von Augenzeugen in den sozialen
Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen
Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an: Neben
solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen
Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen
Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen
aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um
es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist
Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst."
Quelle: RT DE