Studie: Europas eigene Energiereserven reichen nur noch für ein Jahr aus
Archivmeldung vom 17.05.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEinige europäische Länder stehen laut einer Studie der britischen polytechnischen Universität Anglia Ruskin vor einer Energiekrise. „Länder, deren Energiereserven für weniger als ein Jahr ausreichen, sind auf Energielieferungen aus solchen Ländern wie Russland, Norwegen oder Katar angewiesen“, meldete der TV-Sender CNBC am Samstag unter Berufung auf die Studie.
In dem Beitrag der von Radio "Stimme Russlands" veröffentlicht wurde heißt es dazu: "Den Angaben zufolge reichen die Gas- und Kohlereserven in Frankreich für etwas weniger als ein Jahr. Gas, Kohle und Öl in Italien werden in etwa gleicher Zeit zur Neige gehen. Die Ölreserven Großbritanniens reichen für 5,2 Jahre, seine Kohle wird für 4,5 Jahre und sein Gas für drei Jahre ausreichen.
Deutschland wird sein Öl in weniger als einem Jahr und Gas in etwa zwei Jahren verbraucht haben. Dagegen reichen die Kohlereserven der führenden europäischen Wirtschaft für etwa 500 Jahre aus. Die Kohlereserven in Bulgarien werden in 73 Jahren und in Polen in 34 Jahren ausgeschöpft sein.
Der Studie zufolge werden sich andere Länder gezwungen sehen, die Kooperation mit anderen Staaten, darunter mit Russland, im Energiebereich fortzusetzen. Die russischen Ölreserven reichen für 50 Jahre, die Gasreserven für mehr als 100 Jahre und die Kohlereserven - für mehr als 500 Jahre aus.
„Wir sind nach wie vor auf den internationalen Energieträgermarkt angewiesen“, zitierte CNBC einen Vertreter der Universität. „Was einem der größten (Energie-)Exporteur auch passiert, wird sich das stark auf Europa auswirken. Es kommt darauf an, dass die Vertreter von Macht und Business dieses Problem so schnell und ernst wie möglich diskutierten“, sagte er.
Die Ukraine-Krise hat das Problem der Abhängigkeit europäischer Staaten von Energielieferungen aus Russland verschärft. Die EU befürchtet, dass Moskau Kohlenwasserstoffe als „politische Waffe“ missbrauchen und es im Winter zu Lieferengpässen kommen könnte."
Quelle: RIA Novosti - Radio „Stimme Russlands"